Noemi

  • Hallo November! Weekly Reading 06.11.2o17

    Inspiriert von einem anderen Blog habe ich hier ein Wochen-Reading eingeführt. Zuerst ein paar Worte dazu, wie ich Tarotkarten nutze, da du als LeserIn vielleicht noch etwas skeptisch bist. 🙂 Ich kann mit den Karten nicht die Zukunft vorhersagen oder dir wasserdichte Lebenstipps geben. Aber sie können Anregung sein, eine andere Perspektive zu bekomme und dich wieder mehr mit deiner Intuition zu verbinden. So kannst du dieses Wochen-Reading vielleicht auch für dich nutzen – als kleine Anregung. 🙂

    Ich nutze das Starchild-Tarot von Danielle Noel, das besonders schön gestaltet ist. Alles zur Hintergrundgeschichte kannst du auf Danielles Website (Link) nachlesen (und bestellen). Die Texte habe ich frei ins Deutsche übernommen.

    Die zwei Feiertage der vergangenen Woche habe ich mit Urlaub verbunden und war im wunderschönen Tessin am Lago di Lugano. Obwohl ich zu Beginn der Woche plötzlich krank geworden war und Fieber hatte, bin ich gemeinsam mit meinem Freund im Zug nach Lugano gefahren, damit unsere Airbnb-Anzahlung und das Zugticket nicht verfallen. Dort war dann auch die richtige Atmosphäre zum gesund werden: In einem kleinen umgebauten Schiffshäuschen am See mit Sauna und direktem Seezugang. Obwohl das Wasser nur 17 Grad kalt warm war, war ich jeden Tag einmal kurz im See und hab so bestimmt nicht nur meinen Mut, sondern auch mein Immunsystem gestärkt. 🙂 Ab dieser Woche heißt es für mich wieder Alltag nach einem Oktober mit viel Zeit für mich und was ich liebe. Aber ich weiß, auch der kommende Monat wird schöne Momente haben. Ich bin mir sicher, auch für dich. 🙂

    Geheimtipp: Falls du eher so ein Sommerkind bist, November nicht magst und dich besser damit anfreunden möchtest, überleg dir doch eine kleine Liste an Dingen, die dich mit dem Monat versöhnen können. Quasi wie eine kleine Bucketlist für den grauen und nassen November. Wie klingen zum Beispiel Sauna, Raclette essen mit Freunden, ins Schwimmbad gehen oder ein Museum besuchen für dich? 

    Aber schauen wir mal erstmal, was die Karten für nächste Woche zeigen! Um dich für eine Karte zu entscheiden, nimm dir einen Moment Zeit, schließe die Augen, atme tief ein und wieder aus und versuche, dich in die kommenden sieben Tage einzufühlen. Vielleicht gibt es ein Thema, das gerade bei dir ansteht? Dann öffne die Augen und entscheide dich spontan und intuitiv für eine Karte.

    Bereit? 

    tarot0611

    Hast du dich entschieden? Dann lass uns nachsehen, welche Karten diese Woche aufgedeckt wurden.

    tarot0611aufgedeckt

    Six of Cups

    Es ist an der Zeit, sich zu entspannen und zu relaxen, den Erfolg zu feiern, eine stressige Situation durchgestanden zu haben. Du fühlst dich voll Selbstvertrauen, weil du für deine Wahrheit eingestanden bist. Kann aber auch sein, dass du in Nostalgie verweilst oder an einer idealisierten Vergangenheit festhalten möchtest. In dieser Vergangenheit sind tiefe Gefühle verwurzelt, weshalb es wichtig ist, sie anzuerkennen, ganz gleich, ob sie angenehm ist oder eben nicht. Wir als Menschen sind wie Aufzeichnungen all dessen, was wir erlebt und gefühlt haben, dennoch ist es wichtig, dich an das Kind in deinem Inneren zu erinnern, das noch keine Erfahrungen gemacht hat und neugierig ist. Vielleicht kannst du dir jetzt eine kleine erholsame und friedvolle Auszeit gönnen, alleine oder gemeinsam mit Freunden oder Familie.

    Opression

    Was hält dich derzeit zurück? Möglicherweise weißt du es bereits, aber du kannst es noch nicht fomulieren. Schau dir mal an, ob du dich in einem Lebensbereich eingesperrt fühlst. Das könnte eine negativ belastetete Beziehung zu jemandem, ein ängstliches Mindset oder auch eine Sucht bzw. Abhängigkeit sein. Die Karte Opression kann auch für mangelnde Zurückhaltung oder Selbstkontrolle stehen. Mach dir bewusst, dass du dich daraus befreien kannst, um diese Zeit mit dem Gefühl von Stärke und Erleichterung hinter dir zu lassen. Es muss sich was ändern! Ein anderer Aspekt kann sein, dass du zu sehr an materiellen Dingen behaftet bist, die dich davon abhalten dein spirituelles Selbst zu erkennen.

    Wie kann ich mich aus den Banden befreien, die mich zurückhalten? Bin ich bereit loszulassen? 

    Two of Wands

    Erfolg und Klarheit stellen sich ein, weil du dich darauf konzentrierst, deine Ziele zu erreichen! Du hast deine Möglichkeiten erkannt und kannst jetzt mit Zielstrebigkeit handeln. Die Karte steht ebenfalls für Stärke und Entscheidungskraft. Möglichwerweise musst du deine Energie auf verschiedene Projekte, Beziehungen und Möglichkeiten aufteilen. Überleg mal, ob du nicht vielleicht aus deiner Konfortzone raus und was Neues versuchen kannst? Du folgst deinem eigenen Pfad und erkennst deine innere Wahrheit und Kreativität.

    Das war das Reading für diese Woche! Ich freue mich wie immer sehr über dein Feedback. 🙂

    Alles Liebe, Noemi <3

  • Wie ich das nächste Jahr für meine persönliche Weiterbildung nutzen werde

    Ab diesem Oktober geht es um mich und meine persönliche Weiterbildung. Ich habe beschlossen, in mich selbst zu investieren und dafür Geld, Zeit und Hirnschmalz in die Hand zu nehmen. (Okay, im Zusammenhang mit Hirschmalz klingt das etwas eklig.. Aber ihr wisst, was ich meine. 😉 )

    Begonnen hab ich damit, dass ich ab dem 08.10 zwei Wochen lang als Karmayogi im Yoga Spirit Circle in Andalusien gearbeitet hab. Obwohl ich meinen Urlaub für dieses Jahr schon aufgebraucht hatte, habe ich dafür unbezahlten Urlaub genommen und es mir gegönnt, zwei Wochen lang täglich Yoga unter der spanischen Sonne zu machen, fantastisch zu essen und ein bisschen doch etwas mehr zu arbeiten. Als Karmayogi ist man mit dafür zuständig, dass die Gäste im Retreat sich wohlfühlen. Man macht das kleine Frühstück vor dem morgendlichen Yoga, räumt vor und nach allen anderen Mahlzeiten auf, mixt Smoothies und spült, spült, spült. 😀 Dafür darf man kostenlos wohnen, essen und (gegen einen kleinen Aufpreis) an allen Yogastunden teilnehmen. Insgesamt war das eine wunderschöne Zeit, in der ich viel über mich und das Leben gelernt hab (dazu schreibe ich noch einen extra Artikel) und in der ich vor allem wieder ganz viel Yoga gemacht habe, nachdem das die letzten Monate doch etwas sporadischer der Fall war.

    Ab morgen geht es dann weiter: Ich starte mein Yoga Teacher Traning im flow Yogastudio. Für die nächsten acht Monate werde ich an jeweils einem Wochenende im Monat lernen, wie man Yoga unterrichtet. Es war schon immer so, dass es mir unheimlich viel Spaß gemacht hat, Leuten etwas näher zu bringen, deshalb freue ich mich total aufs unterrichten. Meine Vision ist es, irgendwann Yoga und alles rund ums intuitive Essen und ein liebevolles Selbstbild zu verbinden und Workshops in diese Richtung anzubieten.

    Ab Mai 2018 startet außerdem meine Ausbildung zum Life Coach bei der Beautiful You Coaching Academy. Das ist eine Online-Ausbildung, die mir trotz der fehlenden Präsenzzeit stimmig und methodisch fundiert scheint. Eigentlich lerne ich lieber vor Ort mit direktem Input, aber mich hat kein Angebot in Deutschland so angesprochen bzw. hätte ich lange Fahrtzeiten in Kauf nehmen müssen und irgendetwas hat mich immer zurückgehalten. Nun mache ich also ein Onlinetraining und vertraue darauf, dass die Betreuung so gut sein wird, dass ich trotzdem ganz viel lerne. Nach Ende der Coachingausbildung werde ich dann (toitoitoi) im November 2018 nach Vancouver fliegen, um dort mit den anderen Coachees und den Trainern beim Inspiration Day zusammenzutreffen.

    Gleichzeitig geht es auch hinter den Kulissen für meinen Podcast weiter. Ich habe bereits ein Intro designen lassen, welches mir supergut gefällt und hatte gestern ein Fotoshooting für das Cover. Nun steht also bald alles, dass die Aufnahmen auch losgehen können. 😀
    Ich freu mich und bin total gespannt, was das kommende Jahr bringt. Schön, wenn du mich dabei begleitest! <3

     

  • Über die Angst, nicht dazuzugehören

    Wie ich heute immer noch spüre, dass ich als Teenager von Gleichaltrigen gemobbt und ausgegrenzt wurde.

    Hellbraune, lockige Haare bis zum Kinn, die an den Seiten so abstehen, dass der Kopf im Schatten wie ein Dreieck aussieht. Erste Pickel im Gesicht, sicher keine Markenjeans, Streifenpulli: Ich war ein uncooler Teenager. Das wurde nicht besser, als ich begann, mich zu dick zu fühlen und fortan meine Jacke nicht mehr im Unterricht auszog. Und es wurde auch nicht besser, als ich irgendwann 30 Kilo mehr wog und grüne Haare hatte.

    Ich war die Außenseiterin, die, die zuschauen durfte. Über die geredet und gelästert wurde, die man nicht dabeihaben wollte.  Im Sport wurde ich als Letzte gewählt, beim Schulausflug wollte niemand mit mir in ein Zimmer. Die coolen Mädels interessierten sich nicht für mich, nein, noch mehr: Sie fanden mich so richtig seltsam. Das war ich auch, tiefunglücklich und depressiv, ich schwänzte die Schule, versteckte mich. Es tat weh, dass ich nicht dazugehören durfte, dass ich wusste, es wird über mich geredet, aber man will mich nicht kennen, mich, also so wie ich wirklich bin.

    Mobbing schmerzt, weil wir als Menschen auf die Gesellschaft und die Akzeptanz anderer angewiesen sind. Alleine ist ein Mensch nicht so überlebensfähig wie in der Gemeinschaft. Das ergibt Sinn: Wir werden als nicht alleine lebensfähige Wesen geboren und sind deshalb von Anfang an auf die Unterstützung anderer angewiesen. Wir brauchen Liebe und Zuwendung, um nicht zu verkümmern. Und auch wenn wir erwachsen sind, leuchtet es ein: In der Gruppe sind wir stark, jeder gibt auf jeden acht, Aufgabenteilung erleichtert das gemeinsame Zusammenleben. Auch wenn wir als Erwachsene heutzutage dieses Zusammensein nicht mehr zum Überleben brauchen, wir als menschliche Wesen sind auf Freundschaft und Liebe angewiesen, es steckt tief in unserer DNA.

    Wenn man diese Erfahrung des Augeschlossenseins einmal erfährt, wird man bestimmte Ängste und Verhaltensweisen möglicherweise nie mehr los. Mein Freundeskreis ist inzwischen toll und sicher, und dennoch spüre ich immer wieder, wie mich bestimmte Situationen belasten oder wie ich zwanghaft reagiere. Konkret kann das sein:

    • Niemand würde mich als schüchternen Menschen  bezeichnen, aber ich fühle mich eingeschüchtert und werde still, wenn ich eine große Gruppe kennenlerne, in der die Leute untereinander schon befreundet sind. Mich vorzustellen und der Anspruch an mich selbst, einen guten, ersten Eindruck zu vermitteln, macht mich furchtbar nervös! Ich seh mich dann wie von außen und empfinde mich als seltsam. Und das strahle ich manchmal auch aus. Mir wurde auch schon gesagt, dass ich beim ersten Kennenlernen arrogant wirke, eben weil ich erstmal meine Schüchternheit versuche zu verarbeiten und distanziert wirke. Ziemlich blödes Gefühl!
    • Wenn ich mitbekomme, dass Freunde oder Bekannte, die ich noch nicht so lange kenne, etwas ohne mich machen, dann befürchte ich, dass es daran liegen könnte, dass sie mich eigentlich nicht mögen. Rational weiß ich, dass das Unsinn ist, aber trotzdem verspüre ich diese unbegründete Angst.
    • Bei neuen Bekanntschaften verspüre ich die Befürchtung, dass ich nur vordergründig gemocht werde, aber eigentlich schlecht über mich gedacht oder gelästert wird.
    • Es ist mir schon passiert, dass ich mich in einem neuen Umfeld übermäßig angepasst habe, versuchte, mich gut darzustellen und besonders nett zu sein, anstatt darauf zu vertrauen, dass ich so geschätzt werde, wie ich tatsächlich bin.
    • Ich hab manchmal Angst, nicht cool zu sein, nicht cool auszusehen und nicht „mit den coolen Kids spielen zu dürfen“. Und das mit über 30. 😉

    Diese Situationen sind mir bewusst und ich kann mich selbst reflektieren, was meine Reaktionen angeht. Das hilft, ändert aber nicht alles. Manchmal vermeide ich bestimmte Situationen, oftmals begebe ich mich aber auch direkt rein und konfrontiere mich mit meinen Befürchtungen. Ich will mir selbst beweisen, dass ich nicht mehr die unglückliche 15-Jährige bin, sondern eine selbstbewusste und unabhängige Frau. Manchmal klappt das besser und manchmal schlechter. Tendenz steigend. 🙂

    Hast du auch Erfahrungen mit Mobbing gemacht? Wie geht es dir heute damit?

     

  • Healthy is the new skinny – Das Buch

    Healthy is the new skinny – Das ist die Kampagne von Plussize-Model Katie H. Wilcox. Vor einigen Jahren als Blog gestartet, in dem sie auf die absurden Schönheitsideale in der Werbung hinweisen und Frauen ein besseres Körpergefühl vermitteln wollte, ist aus HNS inzwischen eine globale Bewegung von Frauen geworden, die keine Lust mehr auf das Schönheitsideal haben und sich gegen gesellschaftlichen Druck wehren.

    Glaubt man ihren Fotos, dann lebt Katie das perfekte Leben. In ihren Instagram-Stories sieht man ihr großes Haus, ihren attraktiven Mann Bradford und ihre supersüße Tochter True. Noch dazu ist sie megahübsch und sympathisch! 🙂 Aber wie so viele Frauen hat auch Katie eine lange Leidensgeschichte voller Selbstzweifel und Unglück über ihr Aussehen hinter sich. Mit dieser Geschichte beginnt ihr Buch „Healthy is the new skinny“ und nimmt den Leser so gleich mit in ihre Vergangenheit als junges Mädchen, dass darunter litt, dass es nicht so aussah wie seine zierlichen Cousinen.

    Ausgehend von dieser Geschichte beschreibt Katie, wie sie schließlich Plussize-Modell wurde, sich aber trotzdem wertlos und leer fühlte. Modeln macht nicht glücklich!, stellte sie fest, und begann, sich damit auseinanderzusetzen, was denn tatsächlich zu einem besseren Körperbild führen kann. Sie begann, zu recherchieren und ihr wurde bewusst, wie sehr unser kollektives Bewusstsein von Werbebotschaften und damit transportierten Bildern beeinflusst ist. Im letzten Jahrhundert hat sich die Werbung ins Zeug gelegt, um unser Konsumverhalten von „Ich kaufe, was ich BRAUCHE“ zu wandeln in „Ich kaufe, was ich WILL“. So sieht beispielsweise eine Person in London täglich etwa 3.500 mehr oder weniger unterschwellige Werbebotschaften. Wahnsinn, oder!?

    Der weibliche Körper ist dabei seit jeher mangelbehaftete Projektionsfläche, die entweder verbessert werden oder als Dekoobjekt herhalten muss. Katie beschreibt einleuchtend, wie die alltäglichen Bilder auf uns wirken, dass es wenig mit unserem tatsächlichen Aussehen zu tun hat, wie wir uns selbst wahrnehmen – und dass es in der Werbewelt keinen Ausweg gibt, denn statt uns selbst zu mögen, sollen wir weiter unglücklich sein und Produkte konsumieren, die uns vermeintlich helfen. Ein perfider Widerspruch, den sie glasklar aufdeckt und der einen stinkwütend machen kann!

    healthyisthenewskinny

    Nach dem investigativen und aufrüttelnden Teil des Buches beschreibt Katie, wie man das Verhältnis zum eigenen Körper verbessern kann, indem man durchschaut, welche negativen Leitbilder und Glaubenssätze man beispielsweise durch seine Erziehung gelernt hat. Sie schlägt diverse Übungen vor, um die eigene „Programmierung“ zu ändern und ein anderes Schönheitsbewusstsein zu entwickeln. Schließlich kommt sie zum Kernpunkt ihres Buches „Healthy is the new skinny“ und erklärt:

    So, why is healthy the new goal, the new skinny? Because when our body is in a state of excellent health, we are more easily able to return to being our true self. When our body is healthy, our mind is healthier, too. Our whole being is balanced and can relax instead of being in survival and fear mode, which causes us to feel that we’re not good enough and constantly need to prove ourselfe worthy of acceptance and love. When we’re healthy, we make better decisions for ourselves, which makes you healthier and happier still – contributing to a positive lifecircle.

    An added benefit of making healthy the new skinny is that this is a goal we can all achieve. Unlike the beauty ideal of skinny, health is a unique state for each of us, in a way that is organic in our own body. As we’ve discussed, the goal of being skinny puts us in a position to fail over and over again.

    Aber was ist mit healthy gemeint? Schließlich gibt es Menschen, die entweder mental oder physisch angeschlagen oder krank sind und dennoch glücklich sein und sich lieben wollen. Ist „healthy sein“ nicht ein weiterer Anspruch, der an uns gestellt wird? Katie stellt klar, dass sie die individuelle Gesundheit meine, die jeder für sich erreichen kann. Jemand, der etwa mentale Probleme hat, kann sich nicht völlig auf seine körperliche Gesundheit konzentrieren, sondern muss zunächst seine mentale Gesundheit verbessern. Katie stellt klar, dass Körper und Geist nur zusammen funktionieren und wir Gesundheit ganzheitlich sehen müssen – Damit stellt sie sich gegen eine körperfixierte Fitnessidustrie, die in ihrer Ausrichtung den Geist und die Seele nicht im Blick hat.

    Nachdem man sich seiner eigenen, einschränkenden Ideale und Vorstellungen bewusst geworden ist, nimmt Katie einen mit auf den Weg zum „wahrhaftigen Selbst“ und widmet sich der Persönlichkeitsentwicklung. In diesem Teil des Buches wird sie meiner Ansicht nach etwas oberflächlich. In wenigen Kapiteln versucht sie zu beschreiben, womit andere wiederum tausende Bücher füllen. Sie versucht, alles abzudecken und schweift dabei in Phrasen wie „Find your true purpose“ ab, geht aber nicht tief genug ins „Wie“ rein. Trotzdem schlage ich das Buch äußerst zufrieden zu, denn Katie schafft es, im letzten Kapitel die Stärke und den Zusammenhang von Frauen untereinander hervorzuheben und hält ein Manifest für gemeinsame Girl Power. Egal wie pathetisch sie hier klingt – Ich hab am Ende fast ein wenig Tränen in den Augen! 🙂

    Was ich aus diesem Buch mitnehme:

    • Einblick in die Hintergründe der Werbewelt, die uns unterschwellig beeinflusst und manipuliert
    • Wut! Auf ebendiese Werbewelt und den Vorsatz, in Zukunft weniger mitzuspielen und andere darauf hinzuweisen, wo ich kann

    Wem ich dieses Buch schenken würde:

    Allen Menschen (besonders Frauen), die Probleme mit sich und ihrem Körper haben und denen es helfen könnte, zu sehen, dass das nicht „ihre Schuld“ ist.

    Wer Lust hat, Katie und ihre Bewegung besser kennenzulernen, kann hier mal schauen:

    Healthy is the new skinny website: https://healthyisthenewskinny.com/
    Healthy is the new skinny Instagram: https://www.instagram.com/healthyisthenewskinny
    Katie H. Wilcox Instagram: https://www.instagram.com/katiehwillcox/

  • Die perfekte Trauzeugin – meine Tipps

    In letzter Zeit war es hier ein bisschen still. Das lag unter anderem daran, dass ich Mitte Juli das erste Mal Trauzeugin war! Diese aufregende Aufgabe war am Ende mit mehr Stress verbunden, als ich am Anfang gedacht hatte. Das lag auch daran, dass ich es für meine Braut besonders toll machen wollte.* Wie es mir dabei erging und welche Tipps ich habe, liest du hier.

    Die Herausforderung JGA

    Zur wichtigsten Aufgabe einer Trauzeugin gehört, den Junggesellinnenabschied zu organisieren. Hier kannst du zum ersten Mal deine Qualitäten beweisen, indem du der Braut einen wunderschönen Tag machst und dabei ihre Wünsche umsetzt. Dabei ist es wichtig, dein Ego hinten anzustellen: Es soll ihr perfekter Tag werden, nicht deiner. Bestenfalls findet ihr natürlich was, was sowohl dir als auch ihr als auch den Gästen Freude bereitet. Manchmal problematisch: Falls der JGA nur aus Frauen besteht, kann es passieren, dass jemand schwanger ist. Dann wird’s leider nichts mit der Raftingtour und auch die Weinprobe bietet sich nicht so an. Wir hatten bei etwa 10 Gästen eine Schwangere dabei.

    Vorbereitung

    Als erstes muss natürlich ein Termin gefunden werden. Die verfügbaren Termine der Braut hatte mir ihr Zukünftiger verraten. Ich erstellte ein Doodle und verschickte es per Mail an die Gäste. Ich habe bewusst zu diesem Zeitpunkt noch über Mail kommuniziert und nicht über Chat, da ich die grobe Planung nur mit der Brautschwester und einer anderen guten Freundin machen wollte und so verhinderte, dass zu viele Leute zum Ablauf ihre Meinung äußern. Nachdem der Termin stand und alle Infos per Mail rausgegangen waren, habe ich dann einen WhatsApp-Chat geöffnet.

    Das Programm

    Meine Braut mag Stadtführungen und lebt noch nicht so lange in Karlsruhe, deshalb hatte ich einen JGA in der Stadt geplant, in der wir beide wohnen. Meine Wohnung mitten in der Innenstadt war unser Ausgangspunkt und Basis für alle Aktivitäten. Folgendes haben wir gemacht:

    1. Aufwecken! Gemeinsam mit der Schwester der Braut und einer Freundin sind wir morgens zu ihrer Wohnung gekommen und der Bräutigam öffnete uns heimlich die Tür. Dann schlichen wir uns ins Schlafzimmer und überraschten die schlafende Braut mit einer Konfettikanone. 😀 Anschließend hatten wir 90 Minuten Zeit, damit sie in Ruhe aufwachen und duschen konnte. Als Verkleidung für den Tag musste sie ein Kleid anziehen und bekam von uns einen Blumenreif mit Schleier auf den Kopf. Wir anderen hatten uns mit Hemd und Fliege als Bräutigam verkleidet.
    2. Gemeinsames Frühstück Da wir Gäste uns noch gar nicht alle untereinander kannten, sind wir erstmal mit einem Frühstück in den Tag gestartet. Ich hatte ganz viele vegetarische Leckereien besorgt und alle an unserem großen Holztisch im Esszimmer bewirtet. Natürlich gab’s auch Sekt zum Anstoßen. 🙂
    3. City-Mission (virtuelle Stadtführung) Da meine Braut Stadtführungen und historische Infos liebt, haben wir als erstes eine City-Mission gemacht. Dabei bekommt man ein iPad mit Stadtplan, auf dem man sich bei virtuellen Punkten Aufgaben und Fragen stellen lassen kann. Es gibt extra City-Missionen für männliche JGAs und für weibliche JGAs. Klischees olé! Da meine Braut generell lieber Bier als Sekt trinkt, musste die Flasche, die es dazu gab, erstmal umgetauscht werden. Danach ging’s los in die Innenstadt, weiter trinken und lustige (Foto-)Aufgaben erfüllen.
    4. Picknick am Schloß Nachdem wir ein paar Stunden mit der Stadtführung verbracht hatten, war es nicht nur für unsere Schwangere wichtig, sich mal gemütlich hinzusetzen und zu essen. Am Tag davor hatte ich Essen für ein orientalisches Picknick eingekauft (Börek und Baklava), das packten wir in meinen Bollerwagen und setzten uns vor’s Karlsruher Schloß in den Park.
    5. Bauchtanzstunde Nach dem Picknick gab’s das nächste Highlight: Die beste Freundin der Brautschwester ist Bauchtänzerin und unterrichtet auch regelmäßig. Sie bot uns an, am JGA eine Bauchtanzstunde zu geben. Fadima ist eine wunderbare Bauchtänzerin und zog uns mit ihrer Präsenz und Sexyness alle in den Bann. Sie hatte für alle Tücher zum umbinden dabei und brachte uns eine Stunde lang Basis-Tanzschritte bei. Ich lernte übrigens, dass meine Haltung anscheinend leicht schief ist. 😀 🙁
    6. Foto-Shooting auf dem Dach Nach der Bauchtanzstunde machten wir noch ein kleines Fotoshooting auf unserem Dach, welches wir über den Dachboden über der Wohnung erreichen. Hier konnten wir wieder von Connections profitieren: Die Brautschwester ist professionelle Fotografin. Sehr cool und praktisch!
    7. Tapas zum Abendessen Für abends hatte ich uns einen Tisch in einer Tapasbar organisiert und für meine Braut gab es Aufgaben, die sie erfüllen sollte. Unter anderem hatten wir Sticker vorbereitet, die sie an diverse Männer verteilen sollte und auf denen sowas stand wie „Bester Style“, „nettes Lächeln“ und so weiter.
    8. Den Abend ausklingen lassen auf dem Dach Eiiiiiigentlich wollten wir nach dem Essen noch ausgehen. Aber wie das so ist: Langer Tag, viel Bier, viel Essen, müde! Deshalb planten wir um und entschlossen uns, den Tag auf meinem Dach ausklingen zu lassen. Wir machten uns Drinks, kletterten nach oben und erzählten uns Gruselgeschichten. Und ein bisschen redeten wir auch über Sex und andere Themen, die man hervorragend in so einer intimen Runde besprechen kann. Um 3 Uhr morgens war dann Schluß.

    Ihr seht, wir hatten viel Programm und einen langen Tag. Das ging in Ordnung, weil wir uns immer wieder in meine Wohnung zurückziehen konnten und der Radius aller Aktivitäten nur etwa 4 Kilometer betrug. Ansonsten bin ich nicht so der Fan von übermäßigem Programm und bin auch nicht davon überzeugt, dass man nach Barcelona reisen muss oder was ich in letzter Zeit alles über JGAs gehört hab.

    Braut first!

    Stell dich darauf ein, dass du spätestens einige Wochen vor der Hochzeit jederzeit erreichbar sein und Zeit für Treffen mit dem Brautpaar haben solltest. In dieser heißen Phase müssen alle Dinge entschieden und umgesetzt werden, die davor „noch sooo viel Zeit“ hatten. Die Sitzordnung muss festgelegt, Gastgeschenke vorbereitet werden oder ähnliches. Meine Braut und ich trafen uns in den letzten zwei, drei Wochen vor der Hochzeit fast jeden Tag.

    Und das Programm muss geplant werden. Meist werden die Trauzeugen in der Einladung als Ansprechpartner für Programmeinlagen genannt und die Leute melden sich bei dir. Ich half in den letzten Wochen vorm Termin der Brautmutter eine Rede zu formulieren, bereitete meine eigenen Programmpunkte vor und sprach mit den Gästen ihre Pläne durch.

    Der große Tag – ManagerIn im Hintergrund

    Trauzeugin
    So happy war ich, als der große Tag endlich da war. 😀

    Wenn der große Tag gekommen ist, ist deine Aufgabe: Das Brautpaar bei Laune halten und im Hintergrund die Fäden ziehen. Für das Brautpaar ist der Hochzeitstag ein einziger Flash: Sie sind müde, weil es morgens früh losgeht, aufgeregt, nervös und treffen auch noch ganz, ganz viele Menschen. Das heißt, sie haben keinen Kopf für Details und brauchen deine Unterstützung, damit alles klappt. Besonders, weil sie natürlich einen wunderschönen Tag haben sollen und du dich deshalb um alles kümmern solltest, worum du dich kümmern kannst, damit sie weniger mit Organisation und mehr mit Feiern beschäftigt bleiben.

    Mein Brautpaar hatte extra vorher ein Planungstreffen mit mir und dem Trauzeugen angeleiert, in dem wir nochmal besprachen, was besonders wichtig ist und worauf wir achten sollen. Daran mussten wir dann nur noch denken! 😉

    Sei bereit, dich für den Tag zum Affen zu machen

    Ich weiß, ich weiß, Spiele vorbereiten und machen kann nerven. Inzwischen gibt’s viele Hochzeiten, auf denen gar nicht gespielt wird und ich selbst bin absolut kein Fan von klassischen Hochzeitsspielen wie dem Kutscherspiel oder diesem Quatsch, bei dem ein Schuh hochgehoben und darüber entschieden wird, „wer die Hosen anhat“ oder ähnliche Klischees. Aber die Hochzeit soll natürlich auch nicht langweilig werden. Deshalb hatte ich Monate zuvor die glorreiche bekloppte Idee, ein Lipsyncbattle auszutragen, bei dem wir mit Freunden kurze Songausschnitte nachsingen sollten. Dabei hatte ich allerdings mein Lampenfieber unterschätzt, denn das stresste mich dann schon Tage vorher! 😀 Aber egal, ich hab’s durchgezogen und hab schon Angst davor bin schon seeeehr gespannt darauf, mich später auf Video zu sehen. 😉

    Außerdem drehten mein Freund und ich nach der Trauung noch ein Video mit den Gästen, während das Brautpaar beim Fotoshooting war. Inspiriert vom Spiel „Tabu“ gab’s eine große Karte mit verbotenen Begriffen, die die Gäste während ihrer Glückwünsche nicht erwähnen durften. Alle kurzen Sequenzen setzten wir anschließend mit iMovie zu einem Video zusammen und konnten das nach der Ankunft des Brautpaares direkt zeigen. Die haben sich total gefreut!

    Nicht jeder muss einen Programmpunkt machen und natürlich ist es absolut legitim, wenn ein schüchterner Mensch nichts vorführen will. Aber solange es nur ein bisschen Bammel ist und du eigentlich was leisten könntest, tu’s! Dein Brautpaar wird sich wahnsinnig über alle Beiträge freuen. Schließlich geben sie sich auch Mühe, ihren Gästen ein schönes Fest zu bieten und da macht es Spaß, etwas von der Liebe zurückzugeben. Gib dir nen Ruck und denk dir was aus, sei es eine Rede, ein Lied oder sonst was. 🙂 <3

    Nach der Trauung

    Nach der Trauung ist deine „Arbeit“ vorbei und die kannst dich gemeinsam mit dem Brautpaar daran erfreuen, was ihr zusammen für einen wunderschönen Tag hattet. Ihr habt Erinnerungen fürs Leben geschaffen und werdet immer besonders miteinander verbunden sein. Ist das nicht wunderschön? <3

     

  • Geld- und Spartipps für HedonistInnen

    Wikipedia sagt zum Begriff Hedonismus:

    Hedonismus (von altgriechisch ἡδονή, hēdonḗ, „Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde“;[1] Wortbildung mit dem Suffix -ismus) bezeichnet zumeist eine philosophische bzw. ethische Strömung, deren Grundthese lautet, dass einzig Lust bzw. Freude und die Vermeidung von Schmerz bzw. Leid intrinsisch oder final wertvoll sei(en). Im Gegensatz zu dem philosophischen Verständnis wird im alltagssprachlichen Gebrauch mit dem Begriff Hedonismus häufig eine nur an momentanen Genüssen orientierte egoistische Lebenseinstellung bezeichnet. In diesem Sinne wird der Begriff Hedonismus oft abwertend gebraucht und als Zeichen der Dekadenz interpretiert.

    Erkennt ihr euch wieder? 🙂 Seid ihr auch HedonistInnen? Dann lacht ihr bestimmt auch herzlich über dieses wunderbare Gedicht von Goethe alias Barbara. 😀

    goethe2
    Quelle: @ich_bin_barbara

    Dass ich Hedonistin bin, heißt für mich leider auch, dass ich eine überbordende, oftmals leichtsinnige Einstellung zu Spaß und Geld habe. Diese Sprüche könnten von mir sein:

    • „Ach was solls, gutes Essen ist mir mein Geld wert, lass uns zum Griechen gehen!“
    • „Oooooh, eine neue Limited Edition mit SO schönen Farben, die ist ja bald weg, brauch ich!“
    • „Wer weiß schon, ob ich morgen noch lebe, vielleicht werd ich heute Abend vom Bus überfahren, was bringen mir dann meine Ersparnisse?“

    Gepaart mit dem Glaubenssatz über Geld, den ich lange hatte („Ich kann nicht mit Geld umgehen!“) ist das eine fatale Mischung, die dazu führt, dass ich oftmals am Ende des Monats im Minus war und zwar egal, wie viel ich verdiene. 😉 Eins hab ich inzwischen begriffen: Der Mensch passt sich wahnsinnig schnell an und an mehr Gehalt und mehr Luxus im Leben kann man sich rasant schnell gewöhnen. Ich arbeite seit drei Jahren und für Berufsanfänger ist es ganz normal, erstmal am Anfang den neuen Reichtum zu genießen und sich Sachen zu gönnen, die man sich bisher vorenthalten hat, hab ich mir so eingeredet. Für mich war das zum Beispiel ein Taschenbegleiter für knapp 180 Euro, mit meinem Namen reingestickt, einfach so, weil ich es konnte. 😛

    Aber irgendwann plagte mich dann doch das schlechte Gewissen bzw. ich hab angefangen, langfristiger zu denken und ich stellte mich der Aufgabe, endlich mal was gebacken zu kriegen und meine Finanzen unter Kontrolle zu bekommen. Wenn du dich in meiner Beschreibung wiedergefunden hast, dann freu ich mich, dir weiterzuhelfen! 🙂

    Tipp 1 Mach dir deine Glaubenssätze im Hinblick auf Geld bewusst

    Glaubenssätze sind Einstellungen über uns selbst, die wir so verinnerlicht haben, dass wir überzeugt sind, dass sie stimmen und nicht mehr erkennen, dass sie lediglich in unserem Kopf existieren (und manchmal eben noch auf dem Konto ;)). Als ich mich zum ersten Mal mit meinen Glaubenssätzen über Geld auseinander setzte, war das ein totales Aha-Erlebnis. Inzwischen sag ich nicht mehr einfach „Ich kann nicht mit Geld umgehen“. Natürlich kann ich mit Geld umgehen, ich tu es ja (fast) jeden Tag! Damit übernehme einerseits Verantwortung für mein Tun, andererseits lasse ich es auch zu, endlich nicht mehr ständig pleite zu sein.

    Coach und Autorin Talane Miedaner fasst es trocken zusammen:

    Wenn Sie Ihren Glauben zum Thema Geld begrenzen, dann begrenzen Sie gleichzeitig Ihre finanziellen Möglichkeiten. (…) Indem Sie Ihre Gedanken zum Thema Geld nicht weiter beschränken, haben Sie schon den ersten Schritt auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit getan. Es ist nicht immer einfach, sich die eigene Meinung zu diesem Thema vor Augen zu führen. Aber anders geht es nun einmal nicht.

    Zum Arbeiten an deinen Glaubenssätzen kann ich dir auch den Podcast „Wie du eine liebevolle Beziehung zu Geld entwickelst“ von Laura Seiler empfehlen. 🙂

    Tipp 2 Überweise zu Monatsbeginn Geld auf anderes Konto

    Praktischer Tipp Nr. 1, eigentlich ein No-Brainer und bestimmt der Tipp, der am häufigsten genutzt wird. Gleich zu Beginn des Monats oder wann auch immer das Geld reinkommt, etwas davon zur Seite legen bzw. auf ein anderes Konto überweisen. Wenn du ein Härtefall bist: Nimm am besten ein Konto, auf dass du nicht so schnell zugreifen kannst, wie ein Tagesgeldkonto.

    Tipp 3 Spare auf etwas, was du wirklich willst!

    Ich habs tatsächlich erst so richtig geschafft zu sparen, nachdem ich ein langfristiges Ziel hatte: Mein Yoga Teacher Training, welches im Schnitt 3.000 Euro kostet und für das ich konsequent gespart habe. Was macht dir das Sparen leichter, vielleicht eine tolle Urlaubsreise oder ein neues Sofa..? Such dir was und dann spar darauf. Das macht dann sogar fast schon Spaß und am Ende bist du stolz auf dich, wenn du es geschafft hast!

    Tipp 4 Behalte mit einer App deine Ausgaben im Auge

    Ich nutze die App Numbrs, um meine Ausgaben und meinen Kontostand im Blick zu behalten. So hab ich zumindest immer eine Übersicht darüber, was rausgeht und was reinkommt. Die App zeigt auch terminierte Zahlungen an, beispielsweise den Kontostand am Tag, an dem die Miete abgeht und gibt dir ein beruhigendes Gefühl, dass es noch nicht so weit ist und dass bis dahin vielleicht noch was reinkommen könnte. 😀

    Außerdem sortiert sie die Ausgaben in Kategorien ein, sodass du siehst, welcher Bereich am meisten Geld frisst (bei allem, was nicht mit Bargeld bezahlt wurde natürlich). Früher hatte ich dafür auch eine Haushaltsapp, nutze ich aber inzwischen nicht mehr, aber auch das ist eine Möglichkeit.

    Tipp 5 Führe das 6-Konten-Modell ein

    Nachdem ich es geschafft habe, für mein Teacher Training zu sparen, starte ich mit dem 6-Konten-Modell. Das Modell ist ursprünglich von T. Harv Eker beschrieben, einen guten, ausführlichen Blogartikel findet ihr hier. Das Modell geht davon aus, dass man 50% seines Einkommens für laufende Kosten verwendet und den Rest auf 5 Konten aufteilt. Natürlich geht das nur, wenn euch 50% zum leben reichen! Ich empfehle also, zu gucken, wie viel man braucht und erst dann den Rest auf die anderen 5 Konten aufzuteilen. 😉

    Die Konten sind:

    • 10% auf ein Konto für finanzielle Freiheit
    • 10% auf ein Spaß-Konto
    • 10% auf ein Rücklagen-Konto
    • 10% auf ein Konto für aus und Weiterbildung
    • 10% auf ein Spendenkonto

    Das Schöne dabei ist nicht nur, dass man sich nebenher ein „Vermögen“ aufbauen kann, sondern auch, dass man völlig ohne schlechtes Gewissen Geld verpulvern, Workshops machen und Bücher kaufen („Weiterbildung“) und sogar geplant Geld spenden darf, also was zurückgibt von dem Reichtum, den man hat.

    Für das 6 Konten Modell braucht man nicht unbedingt 6 physische Konten, man kann sich selbst auch Budgets einrichten. Dafür nutze ich ebenfalls die App Numbrs.

    Tipp 6 Sonstiges..?

    Soweit alle Tipps, die mir derzeit helfen. Weitere Ratschläge können sein: Unnötige Ausgaben identifizieren und verringern (zB Pizza selbst machen anstatt bestellen, Zeitschriften in der Bücherei lesen,…). Achja, Abos kündigen kann man hervorragend über Aboalarm! Kein Brief tippen mehr, schnell und sicher – ich liebe es. 😉

    Außerdem empfiehlt es sich, weitere Einkommensquellen aufzutun, z. B. alte Klamotten über Kleiderkreisel verkaufen, zum Flohmarkt gehen, einen Shop mit Dingen aufmachen, die man herstellt.. Alles womit irgendwie Geld reinkommt, ist gut! Vielleicht könnt ihr das dann zusätzlich auf euer Sparkonto tun. Oder damit euren hedonistischen Lebensstil finanzieren. 😀

  • 4 überzeugende Gründe, warum Yoga zu mehr Selbstliebe führt

    Von allen Bewegungsarten, die ich schon ausprobiert habe, hat mir Yoga am meisten geholfen, Selbstakzeptanz und Liebe zu fördern. Wenn man vom subjektiven Wohlgefühl mal absieht, welche überzeugenden Gründe gibt es dafür, dass Yoga praktizieren zu mehr Selbstliebe führt? Die vier Gründe, die mir am wichtigsten erscheinen, habe ich dir hier zusammengefasst. 🙂 Enjoy!

    1. Yoga ist erwiesenermaßen gut für die mentale Gesundheit und bei emotionalem Essen

    Wenn du schon mal Yoga gemacht hast, egal ob sporadisch oder regelmäßig, wirst du das Wohlgefühl, die Entspannung und die innere Ruhe kennen, die sich nach einer tollen Yogastunde einstellen. Auch wissenschaftlich sind diese Effekte auf den Körper und Geist längst bewiesen. Viele Studien zeigen, dass Yoga bei einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen helfen kann, wie Depression, Angst- und natürlich auch Essstörungen. Auch biochemisch ist das messbar: Das Stresshormon Cortisol wird verringert und gleichzeitig das Glückshormon Serotonin vermehrt ausgeschüttet. Die Meta-Studie der Uniklinik Jena kommt deshalb zum Schluß, dass „körperorientiertes Yoga mit den zentralen Bestandteilen Asanas und Pranayama (…) einen vielversprechenden komplementären Ansatz in der Behandlung psychischer Störungen dar(stellt)“. Für dich heißt das: Auch wenn du keine ausgeprägten psychischen Probleme hast, auch bei deinen kleinen Ticks und Problemchen, die wohl jeder von uns hat, kann Yoga auf jeden Fall helfen!

    Studien zeigen auch, dass Yogapraktizierende ein besseres Körpergefühl besitzen und infolgedessen bewusster und achtsamer essen. Wie sich unser Körper fühlt, ist eng mit unserer psychischen Gesundheit verbunden. Das Wohlgefühl von Yoga wird dadurch unterstützt, dass du dich achtsamer und damit besser ernährst, weil du deine Körpersignale besser einschätzen und achten lernst. Dadurch handelst du voller Selbstachtung im Einklang mit dir selbst und deinen Bedürfnissen, was im Endeffekt zu mehr Selbstvertrauen und Liebe führt.

    Es hat sich übrigens gezeigt, dass diese positiven Wirkungen umso stärker sind, je öfter Yoga praktiziert wird. Also hopp, auf die Matte mit dir! 🙂

    2. Bei Yoga wird nicht beurteilt, wie gut du bist

    Eine Besonderheit, die Yoga für mich ausmacht, ist, dass Lehrer den Schülern immer Alternativen zu den Asanas anbieten. Es gibt keine Weltmeisterschaft in Yoga! 🙂 Es wird betont, dass alles gut so ist, wie es ist und niemand schlechter oder besser ist, nur weil er/sie stärker oder dehnbarer ist. YogalehrerInnen werden darin ausgebildet, ihre Stunden stark auf die anwesenden Menschen auszurichten und bringen dir bei, dass nicht die äußere Form, sondern die für dich die richtige Variante wichtig und richtig ist. Eine gute Yogalehrerin ermutigt die Schüler dazu, die eigenen Grenzen wahrzunehmen, zu achten und einen liebevollen Umgang mit sich selbst zu pflegen. Eine unglaubliche Erleichterung, falls du der Typ bist, der demotiviert wird, weil er etwas nicht kann! (So wie ich! :))

    Durch die fehlende Beurteilung von außen (abgesehen von gefährlichen Haltungsfehlern natürlich) lernst du mit der Zeit auch, dich selbst weniger zu verurteilen. Bei mir hat das dazu geführt, dass ich mich inzwischen in Kursen immer möglichst nah an den Spiegel setze, auch wenn ich mich bei anderen Fitness-Kursen nicht so gerne ansehe. Beim Yoga liebe ich meinen Körper, ich verurteile ihn nicht, ich bewundere ihn, dafür, wie er im Spiegel aussieht, dafür, was ich an Kraft und Dehnung aus ihm rausholen kann. Bei keinem Sport bin ich so zufrieden mit meinem Körper wie beim Yoga. Und diese Zufriedenheit trage ich immer auch ein bisschen mit nach Hause. Wenn ich danach auf mein Sofa falle, dann mag ich alle meine Rundungen und Eigenheiten, weil ich vorher gemerkt habe, wie stark und flexibel ich bin. 🙂 Und das unabhängig davon, wie ich aussehe oder was andere denken.

    3. Du nimmst dir Zeit für dich

    Sich Zeit für dich selbst und seine Bedürfnisse zu nehmen ist ein zentraler Bestandteil einer guten Selbstfürsorge und damit einer praktizierenden Selbstliebe. Wenn du Yoga machst, nimmst du dir diese Zeit für dich und dein Wohlbefinden. Deine Matte ist deine Insel, auf der du dich zurückziehen und vom Alltag abschotten kannst. Egal, was dich gerade sonst beschäftigt, wohin deine Gedanken wandern, was du tun musst, was du tun sollst… Die Zeit, die du Yoga machst gehört ganz dir alleine und ist dazu da, DICH glücklich zu machen und niemanden sonst.

    Eine niedliche Infografik zum Thema „Importance of Me-time“ findet ihr hier.

    Metime Quelle: https://www.mindbodygreen.com/0-20080/why-me-time-is-so-important-for-happiness-infographic.html%5B/caption%5D

    Besonders schön ist auch Shavasana am Ende der Stunde. Wann sonst nehmen wir uns Zeit, einfach mal ruhig auf dem Boden zu liegen, zu atmen, zu entspannen und einfach nur zu sein? Im Yoga hast du die Erlaubnis dazu. Genieß diese Zeit für dich!

    4. Du praktiziert damit Achtsamkeit und Achtsamkeit hilft dir dabei, dich selbst besser anzunehmen

    Mangelnde Selbstliebe geht meist mit Schamgefühl einher. Wir schämen uns unserer selbst, weil wir denken, etwas an uns sei nicht richtig, schlimmstenfalls leiden wir und verstecken uns.  In ihrer wunderbaren Podcastfolge „3 Schritte wie du dich von Scham befreien kannst“, geht Kira Siefert von SoulFood Journey darauf ein, dass Achtsamkeit praktizieren dazu führt, dass wir Scham und Selbstzweifel abbauen und dadurch mehr Selbstliebe entwickeln.

    Yoga ist dabei, genau wie Meditation, ein Weg, Achtsamkeit zu praktizieren. Christopher Germer, Autor des Buches „Der achtsame Weg zur Selbstliebe“ definiert Achtsamkeit folgendermaßen:

    „Achtsamkeit bedeutet zu wissen, was man erlebt, während man es erlebt, ohne es zu bewerten.“

    Während du Yoga machst, bist du (bestenfalls) ganz bei der Sache und richtest deinen Geist nur darauf. Nichts wird bewertet, alles darf sein. Durch praktizierte Achtsamkeit lernst du mit der Zeit, Schmerz, Leid und Scham in deinem Leben besser anzunehmen und zu akzeptieren, ohne dich davon überrollen zu lassen. Und irgendwann kannst du vielleicht in allem, was dir bisher an dir selbst noch nicht liebenswert scheint, sogar etwas Positives sehen! 🙂

     

    Quellen:
    Klatte, Rahel/Pabst, Simon et al.: Wirksamkeit von körperorientiertem Yoga bei psychischen Störungen. Systematische Literaturübersicht und Metaanalyse. In: Deutsches Ärzteblatt 113(12) (2016), 195-202.
    Online: https://www.aerzteblatt.de/archiv/175449

    Christopher Germer: Der achtsame Weg zur Selbstliebe. Wie man sich von destruktiven Gedanken und Gefühlen befreit, 2. überarbeitete Auflage, Freiburg 2011.

    Kira Siefert: „3 Schritte, wie du dich von Scham befreien kannst“ Podcastfolge http://www.kirasiefert.de/05-3-schritte-wie-du-dich-von-scham-befreien-kannst/

    Photo by Jared Rice on Unsplash
  • (M)ein Leben auf Diät

    Um diesen Blogpost habe ich mich nun schon seit einigen Wochen gedrückt. 😉 Warum? Weil es ein sehr persönliches, sehr tief gehendes Thema betrifft. Mich und meine Diätgeschichte. Hier fasse ich zusammen, wie sich mein Körper und mein Verhältnis dazu in den letzten Jahren entwickelt haben.

    Wie viele Frauen, die sich ihr Leben lang zu dick fühlen, begann auch meine erste Erfahrung mit dem Abnehmen sehr früh. Ich hab etwa mit elf angefangen, mir Gedanken um meinen Körper zu machen und versucht, abzunehmen. Davor war ich ein ganz normales Kind. Ich war nicht dick – wenngleich ich auch nicht so dünn war, wie es viele andere Kinder von Natur aus sind. Ich war „normal“, im besten und im schlechtesten Sinne. Meine früheste Erinnerung im Bezug auf mein Gewicht ist, dass ich meine 40 Kilo mit dem Gewicht eines Freundes verglich und darüber unglücklich war, genauso viel zu wiegen wie er, obwohl ich ein Mädchen und kleiner war.

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    Mit elf beim Schulfotografen

    Ich wog 40 Kilo, Leute. Ich war ein Kind. Stellt euch das mal vor.

    Nach der  Grundschule kam ich aufs Gymnasium und wurde in den nächsten Jahren zur Außenseiterin, wurde gehänselt und haderte immer mehr mit meinem Aussehen. Nicht nur fand ich mich zu pummelig, ich war auch so kein besonders „süßes“ Kind. So ein ganz normaler, bisschen komisch aussehender Teenager halt. 😀 Da war dieser fiese Junge, der sitzengeblieben war und dem es gefiel, auf mir herumzuhacken. Ich werde nie vergessen, wie er zu mir sagte, dass meine Beine ja ganz schön dick wären für meine kleinen Füße. Was für ein Arsch! Als Reaktion auf alle Hänseleien versteckte mich immer öfter in weiten Klamotten. Ich war so unzufrieden mit mir, dass ich irgendwann meine Jacke nicht mehr ausziehen wollte. Fotografiert zu werden fand ich furchtbar.

    Mit 14 stieß ich über eine Werbung auf Almased. Kennt ihr vielleicht, dieses ekelhaft schmeckende Pulver, welches man in Wasser oder Milch einrührt und anstelle einer gescheiten Mahlzeit zu sich nehmen soll. Ähnlich wie Yokebe oder andere Pulvernahrung. Ich wollte das und zog das ganze Programm durch: Den ganzen Tag auf dem Klo sitzen zum Abführen (mit Glaubersalz – so was ekelhaftes, macht das bloß niemals) und selbstgekochte Gemüsebrühe (ohne Salz) als „Nahrung“ – ich war bereit, alles zu geben, um abzunehmen.

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    Mit 13 oder 14 – Ich hasste es, fotografiert zu werden

    Wie bei jeder krass kalorienreduzierten Diät klappte es erstmal und ich nahm am Anfang super ab. Diese unrealistischen Zahlen (pro Tag 0,4 kg) sollten mich noch lange verfolgen, wenn es darum ging, mich in Tagträumen darüber zu verlieren, wie toll ich abnehmen und wie ich aussehen könnte. Ich war zwar hungrig, aber auch beflügelt. Es funktionierte! Aber natürlich kam es wie es kommen musste: Auf die Diät folgte zwangsläufig eine Phase, in der ich alles in mich reinstopfte. Der ausgehungerte Körper schaltet um auf „Überleben“ und du hast einen Fressanfall nach dem Anderen. Unrealistische, strenge Zurückhaltung und ohnmächtiges Alles-In-Sich-Reinstopfen –  ich war mitten drin im Kreislauf.  Der Kreislauf, der ganz oft mit Diäten beginnt. Während ich einerseits versuchte, so wenig wie möglich zu essen und andauernd plante, wieder mit Almased zu fasten, stopfte ich andererseits alle Süßigkeiten in mich rein, die ich finden konnte. Oftmals aß ich heimlich in meinem Zimmer und versteckte voller Scham die Überbleibsel meiner Fressorgien. Ich betäubte meinen Schmerz darüber, gemobbt zu werden und dick zu sein mit Essen.

    Mit 15 hatte ich das schlimmste Jahr meines Lebens. Ich hatte inzwischen massiv zugenommen und schämte mich zu Tode für mein Aussehen. Ich verkroch mich zu Hause und verließ die Wohnung nur, um zur Schule zu gehen. Der Ausdruck „Sweet Sixteen“ löste in mir traurige Bitterkeit aus. Ich war voller Neid auf alle meine schlanken, sonnengebräunten, fröhlichen Schulkameradinnen. Ich hingegen war ein fetter, unglücklicher Teenie.

    Es gibt ein eindrückliches Foto aus der Zeit, welches so genau meine Situation zeigt, dass ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll. 😀 Seht selbst!

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    Mit 16 beim Schulausflug in Italien

    Mein Gewicht stieg stetig an, bis ich eines Tages die Zahl 89 auf der Waage sah. Bei einer Größe von 1,52m. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits Dehnungsstreifen an den Beinen, an den Armen und am Unterbauch. Eine massive Zunahme in diesem Alter, in dem die Haut noch so straff ist, macht die Haut gar nicht gut mit. Ich sah mich im Spiegel an und bemerkte, dass die Streifen auch auf meinem Oberbauch anfingen, sich auszubreiten. Ich war 16 Jahre alt, am Tiefpunkt meines Lebens und am Höhepunkt meines Gewichts angelangt.

    Da beschloß ich, dass es so nicht weitergeht. Ja, ich hatte ihn, den berühmten Klick. Ich sah mich an und war voller Panik, dass bald mein ganzer Körper zerrissen sein würde. So wollte ich nicht leben. Ab da versuchte ich, weniger zu essen und nahm langsam, ganz langsam ab. Dabei Sport machen freiwillig – no way. Ich schwänzte den Schulsport so oft ich konnte, weil mir meine LehrerInnen immer vermittelt hatten, dass ich von Natur aus unsportlich und schlecht war.

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    Ungefähr mit 18 – ich hatte schon etwas abgenommen

    Ich beschränkte mich darauf, ein bisschen weniger zu essen. Langsam nahm ich damit in 3 Jahren 30 Kilo ab. Dabei gab es leider kein Geheimrezept, welches ich euch hier präsentieren kann. Wieder Hungergefühl zulassen, es manchmal aushalten und weniger essen. Ich glaube, mein junger Körper war froh, das Gewicht wieder loszuwerden!

    Mit 20 war ich dann endlich das erste Mal in meinem Leben schlank und fühlte mich schön. Ich veränderte mich: Meine Haare wurden heller, ich fing an ins Solarium zu gehen und wurde eine kleine Barbie. 😉 Außerdem ging ich zum ersten Mal in meinem Leben in normale Clubs und verhielt mich so dumm, wie man nur will, wenn man endlich eine riesengroße Last verloren  und sein Leben zurückgewonnen hat. Ich genoß mein Leben in vollen Zügen.

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    Mit 21: Blond, angetrunken und happy 😉

    Trotzdem war mein Kopf noch immer voller Diätgedanken. Ich teilte Lebensmittel auf in gut und schlecht (z.B. fettreduzierte Milch ist gut, alles mit Vollfett ist böse..). Ich bewachte meinen Körper und machte meine Laune von der Zahl auf der Waage abhängig. Wenn sie anzeigte, dass ich zugenommen hatte, überwachte ich mich und versuchte, an dem Tag weniger zu essen.

    Nachdem ich zum Studium nach Karlsruhe zog, fing ich zum allerersten Mal in meinem Leben an, freiwillig Sport zu machen, weil ich keine Angst mehr haben musste, dafür von einem Lehrer verurteilt zu werden. Ich ging laufen. Beim ersten Mal 20 Minuten, dann 40 Minuten und seit damals hab ich nie wieder aufgehört. 🙂 Ich fing damit an, um abzunehmen, aber laufen half mir auch dabei, meine Fressanfälle in den Griff zu kriegen.

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    Bei meinem ersten Halbmarathon – Schaut nur, wie ich strahle! 😀

    Damals hörte ich auf, fettreduzierte Lebensmittel zu kaufen. Ich wurde von der Vegetarierin zur Allesesserin, weil ich keinerlei Lust mehr auf Verzicht hatte. Ich erlaubte mir zum erstem Mal in meinem Leben jedes Lebensmittel, das ich wollte. Dennoch war ich nicht geheilt. Ich aß zwar alles, aber ich fing dafür an, Kalorien zu zählen („Macro tracking“) und zu viel Essen mit Sport wieder „gutzumachen“. In den Jahren meines Studiums nahm ich wieder etwas zu. Es überkamen mich immer noch Fressanfälle, wenn ich Hausarbeiten schreiben musste und stattdessen faul war. Oder wenn ich zu viel gegessen hatte, um an dem Tag abnehmen zu können und dann „eh schon alles egal war“. Um mich zu betäuben und zu bestrafen. Ich hatte viele Zeiten, in denen ich mich fett und unansehnlich fühlte. Ich wollte oftmals abends nicht ausgehen, weil ich mich zu fett fand. Ich versteckte mich.

    All die Jahre haben mich Bücher übers Intuitive Essen begleitet. Aber erst vor 2 Jahren habe ich mich tatsächlich getraut, damit anzufangen. Weil ich mir nicht vertraute. Wie auch? Ich hatte so oft Diäten gemacht, Kalorien gezählt, mich zum Sport gezwungen und immer, immer wieder „versagt“. Ich hatte wahnsinnige, wahnsinnige Angst davor, zuzunehmen und dieses Gefühl der Kontrolle und der Macht zu verlieren. Und diesen Zauber, den man verspürt, wenn man an eine glorreiche Zukunft denkt, in der man schlank ist. „Ab morgen werde ich schlank und fit“ ist die Zauberformel, nach der so viele von uns leben und hinter der sich die Ahnung des wunderbaren Lebens verbirgt, das man haben muss, wenn man schlank ist.
    Damals wusste ich nicht, dass es TOTAL NORMAL ist, bei Diäten zu versagen und danach wieder zuzunehmen. Nicht du bist Schuld, sondern die Diäten. Und ich wusste nicht, dass es einen nicht automatisch glücklich, zufrieden und himmelhochjauchzend macht, wenn man das Gewicht erreicht, dass man sich wünscht. Sondern dass man sich zuerst selbst akzeptieren muss, um sich gut zu fühlen und zwar mit jedem Gewicht. Dass man sich alles erlauben und jedes Leben haben darf, egal wie man aussieht. Die schönsten und schlankesten Menschen der Welt können sich dick und hässlich fühlen und es gibt Leute, die sind Sexbomben, obwohl sie „zu viel“ wiegen. Your mind makes all the difference!

    Eines Tages lag ich dann im Bikini in der Sonne auf meinem Balkon und las „Essen als Ersatz“ und beschloß, dass ich nichts mehr zu verlieren hatte. Mit intuitiv essen anzufangen veränderte alles. Ich gab meine Waage weg (und es fiel mir sehr, sehr schwer!). Ich hörte auf, Kalorien zu zählen. Ich hörte auf, meine Pulsuhr mit Kalorientracker beim Sport zu nutzen. Jeder dieser Schritte fiel mir unglaublich schwer. Ich musste die Kontrolle abgeben und ich wollte so gern daran festhalten. Aber: Ich hatte alles versucht und war wieder und wieder nicht zum Ziel gelangt. Jetzt wollte ich HEILUNG. Ich hatte genug von diesem Leben. Ich war misstrauisch und ängstlich, aber ich erlaubte mir zum ersten Mal, ohne Kontrolle zu essen.

    Was dann passierte, war magisch. Dadurch, dass ich mir keine Lebensmittel mehr vorenthielt, GAR NICHT, konnte ich wieder freiwillig verzichten. Ich kam über einen Radiobeitrag über Hof Butenland zum Veganismus und fing an, mich vegan zu ernähren. FREIWILLIG. Weil ich es wollte! Nicht, weil ich das Gefühl hatte, ich müsse das tun und nicht, um abzunehmen. Aus freien Stücken. Diese Entscheidung machte mich selbstbewusster. 🙂 Es war meine Entscheidung und mein Ding. Ich tat es für mich und zum allerersten Mal hatte ich Freude daran, etwas wegzulassen und anders zu essen.

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    Vor zwei Jahren auf einer Hochzeit in Spanien – Es geht mir gut!

    Und heute? Ich ernähre mich jetzt seit etwa zweieinhalb Jahren so und es geht mir sehr, sehr gut damit. 🙂 Ich habe die meisten Diätgedanken überwunden, für mich steht die gesamte Palette der Lebensmittel offen. Ich mache Sport, weil es mir Spaß macht, etwas, das ich mir früher niemals hätte vorstellen können. Ich hab weiterhin abgenommen und tue das immer noch, glaube ich. Ich merke das inzwischen nur noch, wenn meine Klamotten anders sitzen. Ich gehe auf die Waage, wenn ich bei Freunden bin (mit Klamotten an :D) und vor kurzem habe ich das zum ersten Mal VERGESSEN und es war mir vollkommen egal. Derzeit arbeite ich daran, in Gesellschaft oder beim Essen gehen mehr auf mich zu hören und auch da nicht zu viel zu essen. Ich hab immer noch Trigger, aber ich weiß inzwischen sehr viel besser, was mir gut tut und werde immer besser darin, sie zu vermeiden.
    Außerdem arbeite ich jeden Tag daran, meinen Körper zu akzeptieren und schön zu finden. Ich hab überschüssige Haut an den Armen und vor allem am Bauch und schäme mich immer noch manchmal dafür. Genauso wie wie für meine Cellulite am Hintern. Aber mein Verhältnis zum Körper wird immer besser. Dabei hilft mir auch, dass ich den allerbesten Freund der Welt habe, der mir unangeschränkt das Gefühl gibt, dass ich wunderbar, schön und begehrenswert bin und dass ich nichts an mir ändern muss. Und Yoga! Durch Yoga hab ich gelernt, mich immer mehr so anzunehmen wie ich bin und das alles was ich kann, genau so gut ist. 🙂

    Was ich aus meiner Geschichte gelernt hab: Ich möchte anderen Menschen dabei helfen, Diätgedanken aus ihrem Leben zu streichen und zurückzukehren zu einem natürlichen, intuitiven Verhältnis zu Essen und Sport. Ich möchte dich dabei unterstützen, wenn du das brauchst. Außerdem will ich auf die unrealistischen Schönheitsbilder aufmerksam machen, die vor allem uns Frauen unter Druck setzen, sexy und fuckable zu sein. Ich träume davon, dass sich alle mehr selbst lieben und akzeptieren können. Ich träume von einer Welt, in der es die Worte Makel und Schönheitsfehler nicht mehr gibt. In der wir einfach SEIN dürfen, wertvoll sind, egal wie wir aussehen.

  • Mein Leben ist ein Abenteuer – Wie ich es schaffe, mehr Spannung in meinen Alltag zu bringen

    Träumst du davon, deinem Alltag zu entfliehen und woanders zu sein? Lebst du für deine Urlaube und kannst mit deiner jetzigen Situation nicht so viel anfangen? Kommt es dir so vor, als sei dein Alltag grau und trist, dein Schreibtischjob langweilig und deine Stadt zu klein? Das kenn ich alles, aber ich hab’s überwunden. 🙂 Heute zeig ich dir, wie ich Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Dingen zur Lebensmaxime erkärt und damit mein Leben zu einem großen Abenteuer gemacht habe.

    Es ist Ende Juni 2015. Ich bin auf dem Fusion-Festival in der Nähe der Mecklenburgischen Seenplatte und gehöre zu einer großen Gruppe aus etwa 30 Leuten. Nur meine Freundin Sophie kenne ich richtig, der Rest sind Freunde von ihr, die ich hier zum ersten Mal getroffen habe. Der erste offizielle Festival-Abend steht bevor und Sophie hat einen Wunsch: Sie möchte unbedingt zur Eröffnung der Tanzwüste mit Monolink gehen. Außer ihr kennt keiner der Anwesenden Monolink und keiner hat Lust. Ich schon. Ich mag Sophie und ich weiß, dass sie einen tollen Musikgeschmack hat und außerdem möchte ich sie begleiten, weil es ihr wichtig ist.
    Also stapfen wir kurz vor 18 Uhr zur Tanzwüste und schauen uns Monolink an. Seine Musik gefällt mir sofort. Er spielt Gitarre und singt, aber es ist trotzdem elektronisch und total eingängig. I like! Auf einmal fängt es an zu regnen und wir verkriechen uns mit anderen Leuten unter einer großen Sitzbank. Es regnet richtig dicke, schwere Tropfen und wir werden trotz schützender Bretter über uns ziemlich nass. Doch plötzlich hört der Regen wieder auf. Wir laufen zurück zur Tanzfläche, die Sonne kommt raus und Monolink spielt ein Lied, was mir bis heute Gänsehaut bereitet: Burning Sun. <3

    Warum habe ich diese Geschichte gewählt, um das Thema zu starten? Diese Erinnerung markiert den Anfang eines Mindset-Wandels, der inzwischen Teil meiner Persönlichkeit geworden ist. Die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Unbekanntem. Ich hab gelernt, mich auf Dinge einzulassen, ohne mich vorher erst davon zu überzeugen, dass ich sie mögen werde. Ich hab Vertrauen in Freunde, die Empfehlungen aussprechen. Ich fühle mich zu etwas hingezogen und probiere es dann einfach. Und größer gedacht: Ich hab Vertrauen ins Universum, das es mir die richtigen Möglichkeiten zur richtigen Zeit eröffnet.

    Das ist deshalb besonders bemerkenswert, weil früher mein Credo war „Tu nichts, was du nicht willst“. Das sollte natürlich immer ein Grundsatz sein, damit man nicht auf einmal etwas macht, was einem Unbehagen bereitet oder langweilt. Es geht auch nicht darum, sich zu Dingen zu zwingen, die einem nicht gut vorkommen. Aber wenn man zu viel grübelt und Infos einholt, bevor man etwas tut, wie soll man sich denn da noch überraschen lassen? Im Endeffekt kann man so zu jemandem werden, der auf viele Dinge keine Lust hat, weil er oder sie meint, schon zu wissen was kommt.

    Ich will anders sein: Ich bemühe mich, offen und aufgeschlossen durchs Leben zu gehen, jeden Tag ein bisschen mehr. Und zwar auch und gerade im Alltag, in meiner Stadt, in meiner gewohnten Umgebung. Diese Punkte helfen mir dabei und versuche ich umzusetzen:

    Empfehlungen von Freunden oder anderen lieben Menschen annehmen (Bücher, Serien, Filme..) und Freunde begleiten, wenn sie irgendwohin möchten.
    Natürlich sollte euer Geschmack irgendwie mit dem eurer Freunde kompatibel sein. 😀 Aber dann könnt ihr euch auch mal drauf einlassen, auch wenn sie beispielsweise etwas vorschlagen, was normalerweise nicht euer Ding ist.
    Die meisten Menschen freuen sich unheimlich, wenn sie Empfehlungen aussprechen und diese auch angenommen werden. Ich hab mich so gefreut, zu Weihnachten sowohl meine Mama als auch meine quasi Stiefmama mit Yoga angesteckt zu haben, indem ich ihnen DVDs geschenkt habe. Sie benutzen sie und das macht mich so stolz! Damit tut ihr also euch selbst und dem Anderen einen großen Gefallen. 🙂

    Nicht alles zerdenken und sich fragen, ob dies, das oder jenes was für mich ist. Spontaner und aus dem Bauch heraus zu entscheiden, auch wenn ich nicht alle Infos habe. Im ganz Kleinen kann das sein, einfach spontan einen Film zu gucken, ohne Trailer, nur basierend auf Hörensagen. Oder eine Serie, alle meine letzten Serien wurden spontan ausgesucht, weil ausschalten kann man ja immer noch! 😀 Im Großen kann das sein, in eine fremde Stadt zu fliegen, weil gerade die Tickets günstig sind, auch wenn man sich mit dieser Stadt noch gar nicht so wirklich auseinander gesetzt hat. Einfach mal ausprobieren! Und wenn es schlecht ausgeht, ist es hoffentlich trotzdem eine gute Geschichte. 🙂

    Wenn das Universum mir eine Gelegenheit bietet, ergreife ich sie, so lange es sich richtig anfühlt. Das kann ein Job sein, eine Reise, … Wenn ich mich entscheiden muss und das auf Anhieb nicht kann, versuche ich, Zeichen des Universums zu erkennen. Zum Beispiel wollte ich dieses Jahr eine Yogareise machen, konnte mich aber nicht entscheiden. Das Haus, in das ich wollte, hatte nur zwei Termine, die in Frage kamen, aber keiner davon hat mich direkt überzeugt. Dann sah ich in den Insta Stories, dass sich Madeleine von dariadaria.com für einen der Termine angemeldet hatte (Festivalito) und hab das als Zeichen genommen, mich auch dort  anzumelden. 🙂 Danke, Madeleine und danke Universum! 😀

    Ich lasse mich nicht zurückhalten, wenn ich irgendwohin möchte und kein anderer sich dafür interessiert. Dann geh ich alleine! Alleine zu Konzerten zu gehen beispielsweise macht total viel Spaß. Man kann ausgelassen tanzen und es interessiert keinen und danach verschwindet man einfach wieder oder hängt noch ein bisschen an der Bar rum. Die größte Unabhängigkeit – großartig, ich liebe es! 🙂

    Ich halte die Augen offen z. B. nach Events, die ich cool finden könnte. Ich wette, auch dort, wo ihr wohnt, geht viel mehr, als ihr wisst. Ich liebe es, nach spannenden Terminen zu gucken und schreibe mir im Voraus alles im Kalender auf, was interessant klingt. So hab ich eine Art kleinen, persönlichen Eventkalender und Optionen, auch wenn ich dann nicht alles mache. 🙂
    Schaut doch zum Beispiel mal bei Hey event vorbei, guckt, ob es eine Rausgegangen-Seite für eure Stadt gibt oder schaut in lokale Magazine mit Tipps. Oft gibt es auch günstige oder kostenlose Events! Man muss nur die Augen offen halten. (Meine Leidenschaft für diese Planung hat übrigens inzwischen dazu geführt, dass ich mit einer Freundin die Rausgegangen Karlsruhe Facebookseite betreue. Sowas kann also auch passieren. :D)

    Ihr seht, im Prinzip geht es darum, Vertrauen in den Lauf der Dinge zu haben und sich überraschen zu lassen. Weil unser Leben nun mal auch aus Alltag besteht. Aber auch diesen Alltag können wir uns im Kleinen spannend und aufregend gestalten. Indem wir uns einfach selbst Raum geben, vom Leben  überrascht zu werden.

    Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir Impulse gegeben, deinen Alltag auch mal wieder etwas explorativer und neugieriger auf gute Überraschungen zu gestalten. 🙂 Würde mich sehr freuen! <3

     

     

  • Warum es furchtbar – und unumgänglich ist, FeministIn zu sein

    I raise up my voice—not so I can shout, but so that those without a voice can be heard…we cannot succeed when half of us are held back.
    Malala Yousafzai

    Heute zum Internationalen Frauentag 2017 schreibe ich über ein Thema, welches mir schon länger im Kopf herumschwirt. Darüber, wie es ist, eine Feministin zu sein. Darüber, dass es furchtbar ist und trotzdem ohne Alternative.

    Feminismus hat mich mein Leben lang begleitet. Meine Mama, 23 Jahre jung, als sie mich bekam, ohne festen Partner, ohne Schulabschluss, aber mit Träumen und Visionen, hat mich dazu erzogen. Sie war auf sich allein gestellt und obwohl sie dann später meinen Papa und Vater meiner Schwester kennenlernte, war sie immer eine starke und unabhängige Frau. Ihre Erziehung war durchdacht – Sie gab mir Bücher über starke Mädchen zu lesen, sie brachte mir von Anfang an bei, dass ich und meine Bedürfnisse der Kompass meines Lebens sind, dass mich niemand ausnutzen, gegen meinen Willen anfassen oder über mich bestimmen darf. Dafür bin ich ihr bis heute so sehr dankbar.
    (Wenn ihr Büchertipps für kleine Mädchen braucht, schreibt mir gerne. Ich schätze diese Bücher bis heute.)

    Mein erstes Emma-Abo bekam ich so etwa mit 15. Ab da ging ich mit einer Wut im Herzen durch die Welt. Wut auf die Ungerechtigkeit und den Wahnsinn, der vielerorts auf der Welt damit einhergeht, dass wir als Frauen geboren werden.

    Aber uns geht es doch gut (in Deutschland), sagst du? Mag sein, dass es uns ziemlich gut geht, ja. Aber das Ding ist, ich kämpfe nicht nur für mich. Ich kämpfe und ich mache den Mund auf für alle Frauen der Welt.

    Für die jesidischen Mädchen, die vom IS bei lebendigem Leib verbrannt werden

    Für die Mädchen und Frauen, die während ihrer Periode weggeschickt werden und dabei manchmal sterben

    Für die Mädchen, deren Genitalien in jungen Jahren verstümmelt wurden und von denen auch knapp 50.000 in Deutschland leben

    Diese Themen sind ja schlimm, sagst du? Ja, das sind die. Und genau deshalb ist es furchtbar, FeministIn zu sein. Es tut weh. Ich leide daran. An manchen Tagen hab ich so viele Themen mitbekommen, die schlimm waren, dass ich richtig großen Weltschmerz hatte. Dass ich abends fertig mit der Welt war. Okay, vielleicht bist du besser darin als ich, das einfach nicht an dich ranzulassen. Gut.

    Was hat das also mit mir zu tun, sagst du? Nun, du musst verstehen, dass alles zusammenhängt. Dass wir im Kleinen anfangen müssen, etwas zu ändern. Dass der kleine Sexismus, die kleine Objektifizierung, nackte Frauen in der Werbung, gewaltvolle Pornos usw. usf. dazu führen, dass wir Frauen als Objekte wahrgenommen werden und damit ent-menschlicht. Dass uns damit unsere Menschenwürde weggenommen wird. Wir sind keine Dinge, wir sind Menschen.

    Nehmen wir das Thema Periode. In anderen Ländern werden menstruierende Mädchen und Frauen weggeschickt. Bei uns ist Perdiodenblut in der Werbung blau und zu sagen „Du hast wohl deine Tage“ ist lustig (hohoho), aber siehst du den Zusammenhang? Alles hat dieselbe tiefsitzende Ursache. Ausscheidungen des weiblichen Körpers sind eklig. Damit müssen wir aufhören (und ja, auch mir fällt das schwer, weil es so tief sitzt in unserer Sozialisierung).

    Ich bin eine Frau und ich kann nicht keine Feministin sein. Ich kämpfe für mich und für dich und für alle Frauen der Welt. Ich racker mich ab, ich schreib Kommentare bei Facebook, ich teile Artikel, ich mache mich lächerlich und unbeliebt mit meinen Sprüchen, ich diskutiere, ich stelle in Frage, ich kann nicht anders. Auch das ist manchmal furchtbar. Aber irgendjemand muss es tun. Ich bin es mir selbst schuldig, so zu sein. Und manchmal bekomme ich Nachrichten und Freundinnen sprechen mit mir und danken mir dafür. Und das tut gut. <3 Wir sollten alle zusammen halten.

    Wie feierst du heute den Weltfrauentag? Ich fände es toll, wenn du anderen Frauen sagst, wie viel sie und ihre Unterstützung dir bedeuten. Und wenn du den Mund aufmachst gegen Ungerechtigkeit, und sei sie noch so klein und „unwichtig“. Irgendjemand da draußen ist dir dankbar dafür. 🙂

    Habt alle einen wunderbaren Tag! #sisterhood!!

    malala
    (Quelle: Buzzfeed „12 Powerful And Inspiring Quotes From Malala Yousafzai“)