Selbstliebe

  • Ich hab mich klein gemacht

    Seit September bin ich in einer Mastermind-Gruppe* mit anderen Unternehmer*innen. Wir treffen uns online, unterstützen uns gegenseitig und arbeiten gemeinsam auf unsere Ziele hin. Unser Business-Coach Lilli Koisser gibt uns wöchentlich eine Aufgabe, die vor zwei Wochen lautete „Bewerbe dein Angebot in den sozialen Medien“.

    Dass ich erstmal meinen Kalender einrichten musste, um meine Termine automatisiert zu vergeben, kam mir gerade Recht, so hatte ich etwas mehr Zeit. Ich setzte mich dran und es ging schneller als gedacht – mein Kalender war fertig und damit das einzige Hindernis aus der Welt geschafft. Und jetzt? Ich WOLLTE mein Coaching bewerben. Das wollte ich, um wieder neue Klientinnen unterstützen zu können. Und um Geld zu verdienen, damit mein Leben weiterhin bezahlt werden kann. Ich wollte es, ich musste es nur endlich tun. Aber nicht heute. Morgen dann. Morgen, wenn ich fit bin und ein Video dafür drehen kann. Oh, es ist morgen und ich hab schlecht geschlafen. Na gut, dann eben morgen. Muss ich es nur schaffen, mal früher ins Bett zu gehen. Oh hups, die Serie ist aber wirklich sehr spannend. Naja, morgen dann.

    Und so weiter.

    Nach ein paar Tagen, an denen ich die Aufgabe vor mir herschob, wurde ich langsam unzufrieden. Ich verstand zwar noch nicht, weshalb, aber ich begann, mich selbst so richtig blöd zu behandeln. Spät ins Bett. Mal einen Tag nicht duschen. Meditation, Yoga, Musik hören und tanzen, alles fiel aus. Ich griff sogar mal zu Manuels nicht-veganen Süßigkeiten (und hab dabei gelernt: Normale Schokolade schmeckt furchtbar nach vergorener Milch, wenn man sie lange nicht mehr gegessen hat). Einige Tage vergingen und ich fragte mich allmählich, was da los war. Warum fühlte ich mich so elend? Weshalb behandelte ich mich so mies?

    Unter der Dusche kam mir eines Abends schließlich die Erkenntnis (gute Ideen unter der Dusche, ein Grund mehr, weshalb man täglich duschen sollte ;)): Ich hatte mich die letzten Monate als Coach klein gemacht. Aus Angst davor, Angriffsfläche zu bieten, hatte ich meinen Job in den sozialen Medien quasi unsichtbar gemacht.

    Was meine ich damit? Dazu muss ich kurz ausholen. Seit einiger Zeit ist es in der kritischen, nachhaltigen, politischen Instabubble angesagt, die Coachingszene unter die Lupe zu nehmen und zu kritisieren. Meiner Meinung nach ist das der Backlash, den es zwangsläufig geben musste, nachdem Laura Seiler, Tobias Beck usw. in den letzten Jahren unglaublich erfolgreich geworden sind und die Coaching-Szene zum ersten Mal so etwas wie eine ernstzunehmende Sache wurde. Und ja, auch ich kann vieles an der Szene nicht gutheißen und kritisiere das, wie z. B. fehlende Ausbildungen, Toxic Positivity, White Privilege oder die Tatsache, dass Heldengeschichten immer nach demselben Schema erzählt werden a la „Ich habe mich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und ab da war mein Leben sooo viel besser“ – Ach komm ey, es ist anstrengend as fuck, wenn man ständig an sich arbeitet und auch dann gibt’s schlechte Tage!

    Jetzt kann man sich fragen, weshalb mich das alles tangiert. Wenn ich von meiner Arbeit überzeugt bin, was ich zu 1000% bin, dann könnte mir das doch egal sein, was irgendjemand sagt? Nun, das ist es leider nicht, so gern ich das auch wollte. Unter anderem deshalb, weil ich mich selbst als Teil der kritischen Instabubble sehe und in eben dieser eine Menge Leute ziemlich cool finde. Und von diesen coolen Leuten wollte ich nicht abgewertet, sondern respektiert werden. Ich begann also, jeden Post, jeden Artikel, jede Podcastfolge, jedes Buch zum Thema „Kritik an der Coachingszene“ anzuschauen, um ganz genau zu wissen, was als problematisch galt. Alles dazu aufzusaugen gab mir ein klitzekleines Gefühl von Kontrolle, aber es war auch anstrengend. Atemlos las ich mit und hörte zu, immer auf der Hut davor, ob nicht irgendwas des Genannten auf mich zutreffen könnte. Wenn das (wie immer) nicht der Fall war, atmete ich erleichtert auf und konnte mir versichern „Du bist nicht einer „dieser“ Coaches.“ Ich begann, einen Blogartikel und eine lange Insta-Bildunterschrift zu schreiben, um Stellung zu beziehen und mich zu rechtfertigen – nur um sie dann aus Angst vor den Reaktionen nicht zu veröffentlichen. Es war ähnlich wie auf dem Schulhof früher, wenn man nicht zu der coolen Clique, sondern zu den Außenseitern gehört, aber unter keinen Umständen auffallen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Ich kontrollierte mich und war angespannt. Ich versuchte mich gut zu stellen, ich schrieb Angebote, doch mal MEINE Erfahrungen in Podcasts zu berichten (keine*r wollte), aus Angst vor Beobachtung und vor allem: Negativer Bewertung.

    Und hier ist auch der Kern des Problems zu finden, das, was mir unter der Dusche klar wurde: Mit meiner Vergangenheit als Mobbingopfer ist es nur verständlich, dass ich mich in diese Rolle begebe, sogar wenn ich rational weiß, dass ich 1. nicht so agiere wie die Coaches, die kritisiert werden und 2. mir diese Personen und ihre Meinung sonstwo vorbeigehen könnten. Weil eigentlich meine potentiellen Klientinnen die sind, für die ich das alles mache, weil ich SIE inspirieren und unterstützen möchte und nicht die politisch aktive Bloggerin, die nie ein Coaching bei mir machen würde, die ich aber einfach sehr mag, weil wir viele gemeinsame Werte teilen.

    Und so kam es, dass ich meine Angebote seit Monaten (!) nicht mehr auf Instagram geteilt habe. Das verlegte ich auf meinen Newsletter, meinen kleinen Safe Space, bei dem ich weiß, dass ihn nur Leute lesen, die meine Arbeit wirklich gern mögen. By the way, hier kannst du dich dafür anmelden:

    Ich verzichtete darauf, auch nur unter ein einziges Posting zu schreiben, dass man sich bei mir wegen Coaching melden könne, aus Sorge, zu werbemäßig rüber zu kommen. Supergute Testimonials, Geschenke und Postkarten von meinen Klientinnen, mein Alltag mit Online-Coaching, das alles behielt ich für mich und ich hatte dafür auch immer einen vordergründigen Anlass („Mach ich morgen“, ihr erinnert euch). Aber unterm Strich war es dennoch so: Ich behielt meinen Alltag als Coach immer mehr für mich. Wer ein Coaching machen wollte, konnte ja auf meine Website gucken, richtig? FALSCH. Mein Instagram-Account ist dieses Jahr (für meine Verhältnisse ;)) ziemlich gewachsen. Und jede neue Person, die mir folgt, hat erstmal keine Ahnung von meinem Angebot, denn sind wir ehrlich, nicht jede*r schaut sich meine Website an. Ich muss mich mitteilen, End of Story – nicht nur für mich, sondern auch, um als Möglichkeit für diejenigen in Betracht zu kommen, die wirklich von einem Coaching profitieren könnten!

    Dieses Stirnband hat mir eine Klientin gestrickt <3

    Mit der Erkenntnis kam auch die Wut und der Trotz. Wut auf meine Vergangenheit und dass sie mich trotz allen besseren Wissens immer noch oft beeinflusst. Wut darauf, dass die Kritik an „Coaches“ oft mit der fehlenden Ausbildung beginnt, dann aber zu einem bunten Mix an Argumenten wird, die die Marketingmethoden, die spirituellen Inhalte oder das fehlende Privilegienbewusstsein kritisieren – alles keine Dinge, die ausschließlich bei Coaches zu finden sind. Und Trotz, weil ich denke, „So soll es nicht weitergehen, ich habe genug davon, mich klein zu machen!“.

    Zudem kam mir noch eine Erkenntnis: Du kennst vielleicht den Begriff Flugscham, also das schlechte Gewissen, das man hat, wenn man das Flugzeug zum Reisen nimmt, anstatt nachhaltigere Alternativen zu nutzen oder einfach verzichtet. Nun ist es bei Flugscham so, dass sie meist diejenigen Menschen betrifft, die sich sowieso schon einen Kopf um alles machen und viele nachhaltige Entscheidungen treffen. Die sich dann persönlich einschränken, lieber stundenlange Zugfahrten und sehr viel Geld auf sich nehmen anstatt den jährlichen Familienurlaub mit dem Flugzeug zu machen. Der erfolgreiche Banker, der wöchentlich von Zürich nach London jettet, hat eher weniger ein schlechtes Gewissen – mit Geld kann man schließlich fast alles rechtfertigen. Genauso trifft die Kritik an der Coachingszene nicht die großen, erfolgreichen Coaches, die aufgrund ihres „Gewinner-Mindsets“ sowieso alles an sich abprellen lassen. Ein Tony Robbins lacht nur über die „Hater“, die über seine unguten Machenschaften Artikel schreiben.

    Aber einem Coach, der sich manchmal zu viel einen Kopf macht, reflektiert ist, dem schadet es, wenn die Bezeichnung „Coach“ immer mehr in Verruf gerät und stigmatisiert wird und das passiert, wenn Menschen Schlagworte wie „Coachingfalle“ lesen. Und anders als die großen Profile ist mein Business keine Geldmaschine, sondern eine Herzensangelegenheit – mehr sogar: Wenn ich keinerlei Werbung mache und keine Klientinnen gewinne, bricht meine aktuelle Lebensgrundlage weg. Und wozu? Um mich mit Leuten gut zu stellen, die selbst teilweise als Influencer arbeiten und eigentlich wissen müssten, wie es ist, wenn der Beruf pauschal kritisiert wird? Nee. Das will ich nicht mehr.

    Ab jetzt werde ich mich nicht mehr klein machen. Das wird schwer und eine Lernkurve und zu Beginn wird es mir unangenehm sein, aber ich will das.

    Ich werde mehr über meinen Job reden, ich werde mal einen Hinweis auf Coachings unter meine Bilder schreiben und die Texte werden nicht weniger vom Herzen kommen. Ich werde nach und nach lernen, noch mehr die Einstellung „I don’t give a f*ck!“ zu entwickeln und mich auf das konzentrieren, was ich kann und wozu ich das alles mache: Um die Frauen zu unterstützen, die sich mehr Selbstbewusstsein und Unbeschwertheit rund um ihren Körper, ihr Ess- und Bewegungsverhalten wünschen oder generell alle ihre Seiten annehmen und zu sich stehen möchten. Denn das kann ich am besten – und jetzt bin ich dafür wieder mein eigenes, überzeugendes Testimonial.

    Und wenn du jetzt neugierig darauf geworden bist und gerne wissen möchtest, ob ich dir mit einem Coaching oder einer Coaching-Serie weiterhelfen kann, dann darfst du dich sehr gerne zu einem unverbindlichen Gespräch in meinem Kalender eintragen – ich würde mich riesig freuen, mit dir zu quatschen – ganz ehrlich und von Herzen.

    PS: Die nächste Runde von Lillis Mastermindgruppe startet im Januar 2020 – Wenn du auch Lust auf Unterstützung einer tollen Business-Coach und einer super Gruppe Gleichgesinnter hast, melde dich gerne über diesen Link an.*

    (Affiliate-Link= Ich bekomme dann einen Anteil als Provision. Trotzdem ist das eine aufrichtige Empfehlung! :))

  • Ein Ritual für die Menstruation

    Ein Ritual, um die Menstruation zu feiern? Falls du jeden Monat von Schmerzen geplagt wirst, klingt das vielleicht zynisch für dich. Aber keine Sorge, es geht nicht darum, unser eigenes Blut (beziehungsweise Menstruationsgewebe, wie es eigentlich heißen müsste) zu feiern oder damit Bilder zu malen – was auch okay ist, no Judgement!

    Nein, vielmehr geht es darum, diese Zeit zu nutzen, um sich auf sich selbst zu besinnen und zu reflektieren. Denn das kann man eigentlich nicht oft genug tun. Und, na gut, ein bisschen zelebrieren, das der Menstruationszyklus funktioniert, ist auch dabei.

    Hinweis: Falls du beim Lesen eine starke Abneigung gegen das Thema hast, überleg mal, ob das von deiner Prägung kommen kann. Allgemein gilt die Menstruation immer noch als etwas Schambehaftetes und ist wie alles „Weibliche“ tendenziell negativ konnotiert oder wird abgewertet. Vielleicht ist das auch bei dir der Grund, weshalb du das Thema ablehnst. Das als Denkanstoß.

    Die Idee für ein Periodenritual habe ich von Shannon Keating. Irgendwann letztes Jahr sah ich sie in einer Instagram Story darüber sprechen und war hooked. Denn: Rituale sind eine Form von Achtsamkeit, die ich sehr schätze. Ich liebe alles, was mit Intention angegangen wird, liebe reflektieren und mich auf etwas einstimmen. Darum erschien es mir einleuchtend, den immer wieder kehrenden weiblichen Zyklus dafür zu nutzen – als Ankerpunkt einmal im Monat (oder wie oft deine Menstruation eben stattfindet).

    Das brauchst du

    Meine Periodenkiste

    Alles, was ich dafür brauche, ist in einer bestimmten Kiste, die nur dafür gedacht ist. Meine Periodenkiste sozusagen! Genauer gesagt ist es ein alter Schuhkarton, also gar nicht mal so fancy, aber was soll’s. Drinnen sind:

    • Eine rote Kerze, die ich nur zu diesem Zeitpunkt anzünde
    • Ein Stift, der rot schreibt
    • „Frauentee“ mit entkrampfenden Kräutern
    • Dunkle Schokolade
    • Roter Nagellack
    • Und das Allerwichtigste: Ein Häufchen zusammengefalteter Din A4-Zettel mit vergangenen Daten darauf, auf die ich gleich noch mal zu sprechen komme

    Was genau in deiner Kiste drin sein kann, weißt du am besten selbst. Ich bin mir sicher, schon beim Lesen fällt dir etwas ein, was für dein Wohlbefinden während der Menstruation wichtig ist. Denn darum geht’s: Sich selbst bewusst ein paar Stunden Zeit zu nehmen, das Ritual für die Menstruation zu machen und dabei eine kleine Auszeit zu nehmen.


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    So funktioniert’s

    Das Ritual für deine Menstruation kannst du an jedem Tag machen, an dem du blutest. Ich mache es meist an Tag 2 oder 3. Wenn ich einen Tag gefunden habe, an dem ich 2-3 Stunden ungestört bin, setze ich mich auf einen gemütlichen Platz (meistens mein Sofa) und mache Musik an. Ich zünde meine rote Kerze an, trinke einen Frauentee, esse Schokolade und lackiere mir die Nägel rot, sodass ich innerlich richtig eingestimmt bin auf meine Periode. Außerdem ziehe ich gerne eine Tarotkarte für den kommenden Zyklus, aber wenn das nicht dein Ding ist: Kein Problem, alles deine Entscheidung.

    So sieht mein Ritual aus

    Wenn die Nägel getrocknet sind, kommt der schönste Part und der Grund, weshalb lauter kleine Briefchen in meiner Periodenkiste herumfliegen: Ich schreibe mir selbst einen Brief! Der Brief beginnt mit „Liebe Noemi…“ und ich schreibe dort 1. hinein, was ich im letzten Zyklus erlebt und gemeistert habe und 2. was mich im nächsten Zyklus erwartet. Dabei bin ich so liebevoll und einfühlsam mir selbst gegenüber, wie ich es bei einer engen Freundin wäre.

    Ich hatte herausfordernde Situationen im letzten Zyklus? Prima, jetzt ist der Zeitpunkt, mir dafür mental auf die Schulter zu klopfen. Ich bin mit etwas gescheitert und habe mich wie eine Versagerin gefühlt? Nicht so schlimm, ich gebe mir selbst Liebe und Verständnis dafür. Mich erwarten aufregende Veränderungen in den nächsten Wochen? Ich spreche mir Mut zu und feuere mich an.

    Merkst du schon beim Lesen, wie gut sich das anfühlt? Sich selbst in lieben Worten zu baden ist so viel Wert und etwas, was wir viel öfter machen sollten. Das ist für mich gelebte Selbstliebe. Denn wie die Liebe zwischen Menschen ist auch die Selbstliebe etwas, was durch den bewussten Ausdruck stärker wird. Und das kannst du durch dieses Ritual gezielt tun.

    Anschließend kommt der Brief mit Datum versehen in die Kiste und bei meiner nächsten Menstruation hole ich ihn hervor und lese ihn. Die netten Worte wieder zu lesen, die ich mir selbst geschrieben habe, zu sehen, was alles seitdem passiert ist – Das tut gut und ist eine schöne Sache, sich sowohl die vergangenen als auch die kommenden Wochen ganz bewusst zu machen. Mein liebster Part des ganzen Rituals für die Menstruation!

    Hast du jetzt Lust auf dein eigenes Periodenritual bekommen? Dann hoffe ich, es waren einige gute Anregungen für dich dabei und wünsche dir viel Freude beim Herausfinden deines Rituals! Schicke den Artikel gern auch an eine Freundin weiter, die Lust darauf haben könnte.

    Und wenn du jetzt in Gedanken sagst „Ey Noemi, verpiss dich mit deinem Hippiescheiß“, kann ich auch damit leben. 😉

    Alles Liebe, Noemi ❤️

  • Mein Workshop-Fluch ist gebrochen

    Es ist ein milder Spätsommertag, ich spaziere mit Hermine durch die ruhigen Straßen von Friedrichshain und fühle mich leicht. So leicht, so frei, so wohl, dass ich vor Freude heulen könnte, denn dieses Gefühl hatte ich seit Wochen nicht mehr. Erst jetzt fällt mir auf, wie sehr mir in letzter Zeit nicht nur die private Situation mit meinem Freund zu schaffen gemacht hat (wir hätten uns mehrmals fast getrennt), sondern auch, was mir bisher bei beiden meiner Workshoptermine passiert war.

    Die waren nämlich enorm kräftezehrend für mich: Beim ersten Termin bekam ich im Laufe des Vormittags Migräne und musste mich zwischendurch hinlegen und schlafen (meine Teilnehmerinnen machten erst Mittagspause und anschließend alleine weiter und waren Gott sei Dank ausnahmslos lieb und verständnisvoll, es war also objektiv nicht so schlimm – trotzdem fühlte es sich so an). Beim zweiten Termin wurde ich bereits nachts um drei von Hermine geweckt und war dann so gestresst, dass ich nicht mehr einschlafen konnte – ich hatte deshalb nur etwas über drei Stunden Schlaf. Das nahm mich so mit, dass ich im Yogastudio nach meiner Ankunft erst mal in Tränen ausbrach. Und anschließend alle Teilnehmerinnen anrief und den Termin verschieben musste. Was beim ersten Mal also noch gut ausging, kostete mich beim zweiten Mal knapp 500 Euro Miete und Teilnehmergebühr, da beim neuen Termin nicht alle Zeit hatten (und die Miete natürlich eh futsch war).

    Zwei von zwei Terminen waren also richtig anstrengend und herausfordernd für mich. Kein Wunder, dass ich danach einen riesigen Respekt, ja, eigentlich muss ich ehrlich sagen: Angst vor dem dritten Termin in Köln hatte. Kein Wunder, denn das Gehirn ist schlau und meines wollte mich lieber nicht mehr in solche Situationen bringen, denn die hatten sich furchtbar angefühlt. Also kämpfte ich im Stillen mit meiner Angst und versuchte, noch mehr ins Vertrauen zu gehen. Mein Screensaver auf dem Handy erinnerte mich immer wieder daran: „Einfach vertrauen – alles fügt sich“. Das war noch mehr als sonst mein Mantra vor dem dritten Termin. Bei Instagram erzählte ich davon nichts – hier zog ich meine Grenze, auch wenn ich mich sonst gerne öffne. Stattdessen freute ich mich über jede neue Anmeldung zu meinen Workshops, denn sie zeigte mir, dass das was ich tue, gebraucht wird und das gab mir Mut. Zugleich wuchs mit jeder Person die Angst, noch jemanden enttäuschen zu müssen, falls ich wieder nicht 100% da sein könnte.

    Aber: Mein Workshop in Köln letzten Samstag war ein voller Erfolg und auf einem meiner Feedbackzettel stand hinterher, ich hätte den Workshop „mit viel Ruhe, Gelassenheit, Herz und Verstand“ geleitet. Meine Erleichterung nach diesem Tag, beziehungsweise schon vorher, am Freitagabend, als ich entspannt ins Bett ging und am Samstagmorgen, als ich ausgeruht aufwachte, war riesig. Deshalb möchte ich jetzt mit dir teilen, was ich als sensible und intuitive Person durch die zwei vorherigen Termine über mich und den Umgang mit Druck und herausfordernden Situationen gelernt habe.

    1. Die Umstände müssen für DICH passen und für niemanden sonst.

    Ich habe verstanden, dass Schlaf (zumindest in dieser aufregenden Anfangszeit) mein wichtigster Parameter für einen entspannten Workshoptag ist. Ich brauche genug Schlaf und muss morgens in Ruhe in den Tag starten, damit mein Workshop richtig gut läuft.

    Das war erst mal schwer zu akzeptieren für mich, weil ich aus einer patriarchalen, von Hustle und wenig Schlaf geprägten Branche komme (Softwarebranche/Consulting). Da war es normal, dass man vor einem Workshoptag morgens um sechs losfuhr und erstmal zwei Stunden über die Autobahn düste, dabei noch schnell eine Brezel vom Bäcker mampfend und einen Espresso in sich hineinschüttend (thank god war ich damals immer nur Beifahrerin). Aber für mich funktioniert diese Arbeitsweise einfach nicht, ich muss in meiner Mitte sein, um danach den ganzen Tag präsent zu sein und den Raum halten zu können. Denn bei diesen Workshops kommen so viele Emotionen an die Oberfläche, es werden zum Teil krasse Geschichten geteilt und es wird auch mal geweint. Es braucht eine stabile Persönlichkeit, um diesen Raum halten zu können. Ich muss voll da sein.

    Für meine Workshops heißt das konkret:

    • Immer schon donnerstags in der Stadt ankommen, in der der Workshop ist, damit ich genug Zeit habe, mich einzuleben.
    • Die Hundeversorgung mit Übergabe nicht erst morgens vor dem Workshop regeln (außer wenn es gar nicht anders geht) – der Morgen muss frei bleiben.
    • Am Abend davor um spätestens um 22 Uhr ins Bett gehen und den Wecker auf mindestens acht Stunden stellen (damit ich noch mal in Ruhe einschlafen kann, falls ich nachts wach werde)
    • Deshalb auch: Workshopbeginn um elf statt um zehn!
    • Den Morgen ganz entspannt mit Tagebuch, Tarot, Yoga und Meditation starten.
    • Für den Aufbau und die Begrüßung eine Stunde Zeit einplanen – bloß keinen Stress, bevor die Teilnehmerinnen kommen.

    2. Wenn du offen sagst, was los ist, wirst du Verständnis erfahren.

    Meine Teilnehmerinnen sind meine Schwestern im Geiste. Bei meinen beiden ersten Terminen hatte ich so viel Liebe, Verständnis und Mitgefühl erfahren, dass ich total überwältigt war. Woran das liegt? Daran, dass ich nicht versucht habe, zu verstecken, was los ist, sondern mich geöffnet habe. Aus der Überzeugung heraus, dass ich eben auch „nur ein Mensch bin“, auch wenn meine Rolle an diesem Tag Life Coach und Workshopleiterin ist. Und natürlich: An dem, was ich selbst ausstrahle, nämlich Liebe und (Selbst)mitgefühl. 

    Und deshalb gilt: Wenn was nicht stimmt, wenn du dich überfordert fühlst oder grade nicht so recht weiterweißt, dann sprich offen darüber. Denn nur so gibst du den anderen die Chance, dich zu verstehen und vielleicht sogar zu unterstützen. Natürlich gibt’s da die Ausnahmen, bei denen das nicht so ist und die dich verurteilen – Aber auf die kannst du ja eigentlich verzichten. Das heißt, es ist gar nicht SO schlimm, was zu versemmeln. Steh dazu und erinnere dich daran, dass alles, was dir passiert, menschliches Erleben ist – nicht mehr und nicht weniger.

    3. Erinnere dich daran, dass deine Schwäche auch deine größte Stärke sein kann.

    Ja, ich bin empfindsam und sensibel. Ja, ich mach mir viele Gedanken und hab einen Hang zu Perfektionismus. Aber das sind nicht nur anstrengende Persönlichkeitsmerkmale, sondern darin liegt auch eine riesige Stärke. Ohne meine Empfindsamkeit könnte ich meinen Job nicht so gut machen, denn so kann ich mich in andere Frauen einfühlen und aufmerksam zuhören, ohne zu viel rein zu interpretieren. Meine Empathie und mein Mitgefühl gehören zu meinen größten Stärken und darauf bin ich sehr stolz. Sie sind ein Geschenk, auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt. Es ist wichtig, sich das immer wieder vor Augen zu führen, wenn man als sensibler Mensch mal wieder darunter leidet. Und trotz Sensibilität weiter zu machen, zeugt von Mut und Stärke. Nicht umsonst ist eines meiner Lieblingszitate:

    Having a soft heart in a cruel world is courage, not weakness.

    Katherine Henson

    4. Hier geht’s nicht um DEIN Ego, auch wenn sich das so anfühlen mag.

    Die ersten beiden Termine hatten mich so gestresst, dass ich insgeheim Angst vor dem Termin in Köln hatte. Aber ich wollte nicht sagen, Nee, das ist nichts für mich. Denn die Wahrheit ist: Jede*r fühlt sich mal überwältigt und nervös und gestresst.

    Aber ich weiß auch: Hier geht es nicht nur um mich. Hier geht es darum, was ich mit meiner Arbeit im Leben anderer Menschen erreichen kann. Hier geht es um was viel Größeres als mein kleines Ego!

    Und deshalb hab ich statt aufzugeben den Ablauf so gut wie möglich an mich angepasst. Ich hab mich darauf eingelassen, etwas zu verändern, statt hinzuschmeißen. Auch wenn mein Gehirn und mein Ego mich so gern dazu gebracht hätten, einfach aufzugeben. Aber meine innere Stimme sagte mir, dass diese Workshops etwas sind, was ich kann und was ich auf dieser Welt tun soll, um damit andere zu unterstützen. Das klingt jetzt kitschig, aber das ist für mich wirklich Soul Work – Arbeit, die meine Seele erfüllt und für die ich hier bin, auch wenn mein Ego manchmal davor Angst hat.

    Gestärkt von meinem schönen Erlebnis in Köln freue ich mich jetzt auf die weiteren Termine in Berlin (28.9.) und Hamburg (5.10.). Falls du auch noch dabei sein möchtest, hier findest du alle Infos, für die Anmeldung schreibe mir einfach eine Mail an post@noemichristoph.com. Ich freue mich sehr, wenn wir gemeinsam in einer intimen Frauenrunde an deiner Körperakzeptanz arbeiten und ich dich unterstützen kann!

    Alles Liebe, bis bald,
    Noemi ♥

  • „Umarme, was du bist“ Mein Workshop für mehr Körperakzeptanz

    Zur Anmeldung für den Workshop in Köln, Berlin oder Hamburg geht es hier.

    „Umarme, was du bist“ heißt die Workshopreihe für mehr Körperakzeptanz, die ich seit diesem Jahr in verschiedenen Städten Deutschlands abhalte und in der mein ganzes Herzblut steckt.

    Dieser Workshop ist für dich, wenn du dich einen Tag lang deiner Körperakzeptanz widmen möchtest, in einem geschützten, liebevollen Raum gleichgesinnter Frauen (kleine Gruppe von maximal 12). Inspiriert vom Konzept Women’s Circle verbringen wir den gesamten Tag damit, uns selbst besser annehmen zu lernen und uns auszutauschen. Das ist dein Tag, an dem du dir endlich mal Zeit und Raum dafür nehmen kannst, dich selbst besser anzunehmen, angeleitet von mir als ausgebildeter Women’s Life Coach und Yogalehrerin. (Falls du wissen möchtest, was ein Women’s Circle ist: Hier habe ich mal etwas dazu geschrieben.)

    Mein Workshoptitel wurde inspiriert von dem Buch von Brené Brown, „Die Gaben der Unvollkommenheit“. Darunter steht: „Lass los, was du meinst sein zu müssen und umarme, was du bist“ und das beschreibt ziemlich perfekt das Gefühl, das ich im Workshop vermitteln möchte. Denn wir alle wachsen auf und uns wird von allen Seiten eingeredet, wie unser Körper aussieht oder aussehen soll. So, so viele Frauen haben Situationen in ihrem Kopf, die teilweise Jahre zurückliegen, an denen jemand eine Anmerkung über ihren Körper gemacht hat. Gerne über einzelne Körperteile wie Beine, Po oder Brüste. Solche Sprüche prägen sich ein und die betroffenen Frauen haben lange damit zu kämpfen, bis sie irgendwann verstehen, dass EINE Meinung EINER Person zu EINEM bestimmten Zeitpunkt nicht die Wahrheit darstellt, sondern eben: EIN Aspekt ist. Der Workshop ist aber auch für dich, wenn das Verhältnis zu deinem Körper aus anderen Gründen gerade schwierig ist.

    Dieser Workshop richtet sich an alle Frauen und weiblich gelesene Personen, die Lust haben, diese alten Überzeugungen endlich hinter sich zu lassen und einen Tag zu erleben, an dem sie Frieden mit ihrem Körper schließen. Ihn umarmen und sagen, „Hey, du bist völlig okay so, wie du bist, egal ob du irgendwas an dir änderst“. Das schrieb eine Teilnehmerin nach dem Workshop in Mannheim:

    Die Frauenrunde im Workshop war so unendlich bereichernd. Jede Einzelne hat so viel zu diesem wunderschönen Tag beigetragen und es tut so gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und sich Hilfe holen kann. Durch die Erfahrung der Anderen kann man so viel mitnehmen. Danke Noemi, dass du diesen Raum geöffnet hast!
    Ich fühle mich jetzt beseelt, ganz im Bliss und tatsächlich wohler in meinem Körper – besonders nach der Tanz-Session. Ich nehme aus dem Tag ganz viele Eindrücke, Impulse und Liebe mit und das Wissen, dass ich nicht allein bin. Liebe Noemi, bitte behalte deine liebevolle, mitfühlende Art! Es war ganz wundervoll!

    Sarah Thum von Herzraum Yoga

    Die Elemente des Workshops

    Alle Elemente wie Coaching-Übungen, Meditationen und Austausch habe ich sorgfältig danach ausgewählt, dass sie ermutigend und bestärkend sind. Ich selbst habe durch die liebevolle, annehmende Atmosphäre von Yogaklassen so viel Selbstakzeptanz aufgebaut, dass ich Yogalehrerin werden wollte, um dieses Gefühl weiterzugeben. Nun werden wir keine Vinyasa-Klasse machen (was der Fokus meiner Ausbildung war), aber sanftes Yin Yoga und ein bisschen intuitives Stretching und Tanz. Alles ist bewusst niederschwellig und für Anfängerinnen geeignet, sodass niemand Angst haben muss, etwas falsch zu machen. Hier ein Überblick über alle Elemente des Workshops – dabei sind nur der Opening Circle und der Schlußteil fest eingeplant, alles dazwischen darf auch mal mit den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen fließen.

    Opening Circle und Vorstellungsrunde

    Zu Beginn eines solchen Workshops ist man als Teilnehmerin meist ein bisschen aufgeregt und neugierig. Im Opening Circle kommen wir an, nehmen zum ersten Mal Kontakt zueinander auf und ich erzähle von den Regeln des Tages, die dir Sicherheit geben sollen: Du darfst jederzeit den Raum verlassen, du darfst jederzeit teilen, wie es dir geht, du darfst jederzeit zeigen, dass du Unterstützung brauchst. Jedes Gefühl darf in diesem Safe Space sein. Anschließend machen wir eine erste Übung, die dir ganz viel Liebe geben wird (mehr wird nicht verraten).

    Reflexion und Austausch

    An diesem Tag kannst du dir die Zeit nehmen, mal hinzuschauen und zu reflektieren, etwas, was im Alltag meist untergeht. Wir schauen zusammen hin, wo du stehst, wie du dahin kamst und wo du gerne hin möchtest, was deinen Körper betrifft. Durch das bewusste Aufschreiben der Antworten setzt du neue Gedanken frei, lässt dich vielleicht von dir selbst überraschen. Schreiben führt dazu, noch einmal ganz neuen Zugang zu Themen zu finden. Anschließend tauschen wir uns im Kreis oder in kleineren Gruppen aus, was wir aufgeschrieben haben und erfahren dadurch, dass wir nicht alleine sind mit unseren Themen. Wir schmeißen als Gruppe all unser Wissen zusammen und teilen unsere Erfahrungen miteinander, um uns so zu ermutigen, bestärken und uns ganz konkrete Tipps zu geben, wie gelebte Körperakzeptanz aussehen kann.

    Bestärkende Coaching-Übungen

    Ich führe dich durch Coaching-Übungen, bei denen du körperlich erfahren kannst, wie sich deine neue Selbstakzeptanz konkret anfühlen kann. Du bekommst Tools an die Hand, die du jeden Tag nutzen kannst, um deine Selbstakzeptanz zu stärken.

    Geführte Meditationen

    Ich führe dich durch Meditationen, in denen du dich liebevoll mit deinem Körper verbindest. Durch meine Stimme und die bequeme Haltung im Sitzen oder liegen kommst du leicht in einen meditativen Zustand und kannst dich ganz hineinsinken und anleiten lassen.

    Gemeinsames Mittagessen

    Es ist eine bewusste Entscheidung von mir, kein Catering zu bestellen, sondern es so zu gestalten, dass jede Teilnehmerin etwas zu essen mitbringt. Das macht nämlich richtig viel Spaß von allem zu probieren und sich auszutauschen! Das Essen sollte dabei möglichst vegan oder zumindest vegetarisch sein, sodass alle mitessen können. Wer irgendwelche Unverträglichkeiten hat, kann sich gerne vorher bei mir melden, dann berücksichtige ich das bei der Koordination. In der Pause ist dann genug Zeit zum gemeinsamen Essen oder sich auch mal bewusst zurückzuziehen.

    Yin Yoga, intuitive Bewegung und Tanz

    Das Herzstück des Workshops ist der Tagesabschluss, der pure Wellness ist. Hier nehmen wir uns noch mal ganz viel Zeit, loszulassen, Energie durch den Körper zu bewegen und uns selbst mit Liebe und Dankbarkeit zu verbinden. Wir starten mit ruhigem Yin Yoga, gehen über in intuitive, freie Bewegung und Tanz und beenden schließlich mit einem langen Shavasana mit einer geführten Meditation.

    Yoga war für mich eines der wichtigsten Puzzleteile auf dem Weg zu mehr Körperakzeptanz und Selbstliebe und um das weiterzugeben habe ich selbst eine Ausbildung zur Yogalehrerin abgeschlossen. Yin Yoga ist ein ruhiger Yogastil, der, so wie ich ihn nutze, keine Vorerfahrung braucht und damit niederschwellig für alle Teilnehmerinnen machbar ist. Dabei werden die einzelnen Asanas (Positionen) über einen längeren Zeitraum von einigen Minuten gehalten. Der Atem fließt frei und du kommst innerlich total zur Ruhe, Anspannung wird gelöst und tiefe Entspannung entsteht. Durch Yin Yoga kann man am eigenen Körper erfahren, was es heißt, die eigenen Grenzen zu akzeptieren und zugleich völlig loszulassen.

    Nach dem Yin Yoga wird unsere Praxis dynamischer. Wir kommen in intuitive Bewegung, bewegen unsere gesamte Wirbelsäule, um die Energie des Tages freizulassen und abzuschütteln und gehen in Tanz über. Inspiriert vom Extatic Dance bewegen wir uns frei, genauso wie wir wollen, ohne Verurteilung oder darüber nachzudenken, wie wir aussehen. Das kann sich am Anfang noch etwas seltsam anfühlen, aber du wirst sehen, wie befreit du dich anschließend fühlst. Meine Playlist führt dich dabei von meditativen, ruhigen Bewegungen hin zu einem ausgelassenen, unbeschwertem Körpergefühl.

    Entspannt, gelöst und frei bist du danach in der richtigen Stimmung, um es dir noch mal gemütlich zu machen und dich von mir in einer geführten Meditation durch deinen Körper leiten zu lassen und ihm ganz viel Dankbarkeit und Anerkennung zu schenken. Das ist der perfekte Abschluss für diesen spannenden, intimen, manchmal herausfordernden, aber auch so wohltuenden Tag.

    FAQ

    Wird Hermine auch dabei sein?

    Für alle, die sie nicht kennen: Hermine ist meine kleine, rumänische Straßenhündin und nein, sie wird (im Normalfall) leider nicht dabei sein. Ich möchte mich an diesem Tag ganz meinen Teilnehmer*innen widmen und das geht nicht, wenn ich noch meinen Hund im Blick haben und mit ihr zwischendurch raus muss.

    Wie viel Yoga muss ich „können“?

    Es ist keinerlei Yoga-Erfahrung notwendig, Matten und Hilfsmittel sind in der Regel im Yogastudio vorhanden (falls nicht, sage ich bescheid bzw. kümmere mich darum). Du brauchst nur bequeme Kleidung.

    Ist der Workshop auch etwas für mich, wenn ich schüchtern bin oder noch Angst davor habe, mich mitzuteilen?

    Ja, absolut. Ich suche mir die Räume bewusst danach aus, dass man sich dort pudelwohl fühlen kann und wir ganz ungestört sind. Jede darf in der Runde nur das teilen, was sie möchte und ich beteilige mich auch, sodass du siehst, dass wir alle auf einer Stufe sind. Wenn du zwischendurch mal raus möchtest und Zeit für dich oder eine Umarmung brauchst, ist das absolut kein Problem.

    Muss ich im Bikini kommen?

    Neeeeein, du musst nicht im Bikini kommen! Wir werden uns nicht damit beschäftigen, wie wir aussehen, sondern nur damit, welches Gefühl wir zu unserem Körper haben. Ich habe das Bild von mir im Bikini nur in meinem Marketing, weil es für mich zeigt, dass ich mit meinem Körper Frieden geschlossen habe, so wie er ist.

    Wenn du gerade in Therapie bist…

    Falls du dich gerade wegen deines Körperempfindens oder einer Essstörung in Therapie befindest, kläre bitte mit deinem Therapeuten, ob der Workshop für dich geeignet ist. Dafür kann ich dir sehr gerne den detaillierten Ablaufplan und Inhalt zukommen lassen.

    Falls du jetzt neugierig geworden bist und noch mehr Fragen hast, melde dich gerne bei mir unter post@noemichristoph.com oder schreib mir über Instagram oder Facebook. Und falls du dabei sein möchtest, findest du die Anmeldemodalitäten hier: Events

    Ich würde mich sehr freuen, diesen Tag gemeinsam mit dir zu verbringen!

    Alles Liebe,
    Noemi

  • Fast nackt unter Fremden – so ging’s mir beim Unterwäscheshooting für Coco Malou

    (Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung für Coco Malou.)
    Fast nackt unter fremden Menschen – so könnte die Zusammenfassung eines Albtraums lauten, aber für mich war diese Situation ein wahr gewordener Traum. Denn vor ein paar Wochen hatte ich mein erstes Unterwäsche-Shooting mit der nachhaltigen, fair produzierten Marke Coco Malou – ich sage bewusst erstes, denn ich freue mich sehr, falls noch welche folgen sollten. Aber der Reihe nach: Corinna, die Gründerin von Coco Malou hatte ich im Januar in Berlin auf einer Party der Fashionchangers getroffen. Obwohl sie einen wunderschönen, erfolgreichen Blog hat (Kissen und Karma), lernte ich Corinna an diesem Abend erst kennen und fand ihre aufgeschlossene, fröhliche Art auf Anhieb total sympathisch. Dieses Video entstand an dem Abend, ich und Corinna im Vordergrund:

    Mit dabei Mia von heylilahey, meine liebste Freundin Kea von Garnier und Stef, die unter @la_frecks auf Instagram bekannt ist – allesamt wunderbare Frauen auf Mission, die Welt zum besseren zu verändern!

    Und wie die modernen Kooperationsgeschichten heute so geschrieben werden: Ich folgte ihr, sie folgte mir, bekam mit, dass ich viel im Bereich Körperakzeptanz mache und kam im Frühjahr mit folgender Nachricht auf mich zu: „Du, sag mal, off topic: Könntest du dir eigentlich mal vorstellen, für Coco Malou zu modeln? Ich suche gerade nach etwas mehr Diversity und finde es toll, wie positiv und offen du die Selflove vorlebst.“ Mein Freude darüber war RIESIG und meine erste Reaktion „Ja aber na klar!“ – Da hatte ich mal wieder vergessen, dass trotz eindeutigem Ja trotzdem viel Aufregung herrschen kann, wenn es soweit ist. 😉 Einen Termin mit allen Beteiligten (Fotograf, Make-Up, anderes Model, Requisite, Corinna..) zu finden, gestaltete sich als kleine Herausforderung, aber im Juli war es dann soweit: Das Shooting in Stuttgart stand vor der Tür.

    Bammel am Shootingtag

    Not gonna lie, egal wie viel „Ja!“ meine erste Entscheidung beinhaltete, von innen kommendes, total überzeugtes „JA“ zu der ganzen Sache: Die Woche vor dem Shooting wurde ich zunehmend nervöser. Als es dann endlich soweit war, fuhr ich mit meinem pochendem Herzen im Gepäck im Zug nach Stuttgart und wanderte den Berg hinauf zu dem schönen, großen Backsteingebäude, dem Social Impact Lab, in dem Corinnas Büro sitzt. Vorher hatte Corinna mich instruiert, nichts Einschneidendes zu tragen, schließlich sollten die Fotos nicht groß retouchiert werden und ein Strumpfhosenabdruck am Bauch macht sich nicht gut, ich war also bestens vorbereitet schon mal ohne BH unterwegs – diesmal nicht aus Protest oder Bequemlichkeitsgründen, sondern weil ich Model bin (kleiner Scherz, ich schreib das einfach zu gerne, weil es sich absurd anfühlt).

    Judith (Eschstruth.beauty) war unsere Stylistin
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography

    Im Büro angekommen, begrüßte Corinna mich herzlich und meine Nervosität lies so langsam nach, als ich sah, wie nett alle Anwesenden waren, eh klar, denn nette Menschen versammeln immer andere nette Menschen um sich, quasi ein Naturgesetz. Nachdem ich das Fotostudio mit der schönen, altmodischen Couch als Requisite bestaunt hatte, durfte ich mich erstmal gemütlich in einen Bürostuhl setzen, wurde vom Ventilator bepustet und bekam von der Stylistin Judith eine Gesichtsmaske aufgelegt. What a life!

    Nach dem Make-Up ging es los und ich durfte mich offiziell aus- und umziehen – ganz unglamourös im Klo, aber so ist das bei kleinen Startups und ich als Campingfan bin ja total unkompliziert, fand’s abenteuerlich und hatte Spaß. Gewandet in einen Kimono, den Corinna für den Weg vom Klo durch den Flur zum Shooting bereitstellte, stand ich also zum ersten Mal zwischen lauter fremden Menschen halb nackt im Scheinwerferlicht. Zuvor auf der Toilette hatte ich noch in den Spiegel gesehen und mir war leicht mulmig geworden. Was, wenn Corinna enttäuscht ist, wenn sie mich sieht? Was, wenn denen jetzt auffällt, WIE viel Cellulite ich am Hintern hab und sich alle denken, oh my, was tut die hier? Das Gute war: Im Fotostudio war kein Spiegel und damit weniger Platz für meine aufploppenden Selbstzweifel (vielleicht ein Life Hack, einfach alle Spiegel anhängen.. Nee Quatsch – sich selbst annehmen zu lernen ist immer noch der beste Life Hack).

    Corinna und ich am Set
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography

    Ich legte also den Kimono ab und alle verhielten sich ganz normal. Keiner sah mich komisch an oder runzelte die Stirn. Puh, das wäre schon mal geschafft! Und dann ging es los: „Hier setz dich mal auf das Sofa, zieh dieses Hemd an, halte die Haare so…“

    Ich stellte fest, dass es mir am schwersten fiel, „natürlich“ zu gucken, denn anscheinend steckt in mir eher ein kleines PinUp-Girl, das angeknipst und mit allen Zähnen strahlen kann denn eine geheimnisvolle, verrucht-sexy dreinblickende Schönheit.

    Trying to look sexy 😉

    So langsam taute ich auf und es begann, Spaß zu machen. Irgendjemand kam auf die Idee, Musik anzumachen und ich hüpfte ein wenig herum, was mir dabei half, locker zu werden.

    Weshalb meine Fotos im Großen keinen Unterschied machen, aber im Kleinen schon

    Foto: Corinna Borucki

    Bei dem Shooting beobachtete ich mich selbst und stellte fest, dass ich trotz besseren Wissens, trotz feministischem Anspruch alles tat, um konventionell schön auf den Fotos auszusehen. Ich drückte meinen Rücken durch, schob meinen Arsch raus, streckte mich in die Länge. Ich stellte das fest und tat es trotzdem und finde mich dabei okay, denn schließlich bin ich eine Frau, die innerhalb dieses patriarchalen und mysognynen Systems aufgewachsen ist und sich somit nicht davon freisprechen kann, davon beeinflusst zu sein. Für mich war es eine ausreichend große Herausforderung, mich in Unterwäsche fotografieren zu lassen. Mich ungeschminkt und ungepost fotografieren zu lassen, wäre natürlich noch krasser im Sinne von aktivistischer gewesen (aber war ja auch gar nicht gewollt). Womit wir zu dem Dilemma solcher Unterwäschefotos kommen. Mir ist bewusst, dass man mit Fotos von meinem Körper (weiß, able-bodied, nicht mehr-, aber auch nicht niedrig-gewichtig, relativ jung,…) keine „echte“ Veränderung in dem Sinne erreichen kann, dass tatsächlich eine andere Perspektive gezeigt wird. Das was ich getan hab, bewegt sich immer noch im Bereich dessen, was gesellschaftlich total okay geht – Eine halbnackte Frau mit einem wunderschön geschminkten Gesicht, eingedrehten Haaren und glatter Haut. Trotzdem war es für mich und für viele andere Frauen, die sich mit mir identifizieren können, etwas Besonderes und Mutmachendes.

    Und dann kam diese wunderschöne Frau rein…

    Nachdem meine Fotos fertig waren, kam meine Shootingpartnerin Franzi rein und ich war, so kitschig das klingt, direkt geblendet von ihrer Schönheit. Sie ist nicht nur groß und schlank wie ein „richtiges“ Model, sondern war auch noch braun gebrannt und hatte wunderschöne Haut und Zähne. Noch dazu hat sie es geschafft, zu posen und dabei GUT auszusehen und nicht wie ich, die nach jedem gewollten sexy Blick ins Kichern ausbrach. 😉 Ich spürte, wie mich ihre Anwesenheit einschüchterte und das Gefühl in mir aufstieg, total unattraktiv neben ihr zu sein. Zum ersten Mal an diesem Tag spürte ich einen Stich bei dem Gedanken, als das „weniger schöne Model“ gebucht worden zu sein (was natürlich Quatsch ist). Der altbekannte Vergleich, hello, not nice to see you!

    Corinna, Franzi und ich
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography

    Meine Entscheidung und Macht liegt darin, was ich mit solchen Gedanken mache und ich entschied mich, genau entgegengesetzt zu handeln, nämlich mich ihr nicht zu verschließen, sondern ihr offen zu begegnen. Aus meinen Workshops weiß ich schließlich, dass nahezu jede Frau schon mal Probleme mit sich hatte, egal wie wunderschön sie ist, die Chancen, dass wir uns viel ähnlicher waren, als es auf den ersten Blick schien, standen also gut (und wenn sie die selbstzufriedenste Frau der Welt wäre – ey das feiere ich erst Recht, schließlich wünsch ich mir das für alle Frauen). Franzi stellte sich als unglaublich nette, total entspannte, coole Frau heraus. <3 Sie nahm mich später im Auto mit nach Hause und wir hatten ein richtig tolles Gespräch, in dem sie mir auch erzählte, dass sie nur noch für ausgewählte faire Marken modelte, weil ihr das Business mit dem Druck, schön und schlank zu sein, zu viel Stress gemacht hatte.

    Nachdem wir im Studio fertig waren, fuhren wir noch auf ein Feld bei Kornwestheim und machten weitere Fotos unter freiem Himmel.

    Weshalb mir dieses Shooting so viel bedeutet hat

    Wer mir schon eine Weile folgt, weiß um meine jahrelange Diätgeschichte und meine Suche nach mehr Körperakzeptanz. Ich habe in meinem Leben schon über 30 Kilo zu- und wieder abgenommen und grade als Teenager sehr viel Ablehnung bis zu Mobbing für mein Aussehen erlebt. Mein Körper hat Dehnungsstreifen und zu viel Haut an einigen Stellen und während es mir inzwischen leicht fällt, darüber zu sprechen, spüre ich immer noch den alten Schmerz in mir sitzen, der mich jahrelang begleitet hat. Nur tut er nicht mehr weh, sondern ist ein Teil von mir geworden, der eben da ist und zu mir gehört. Dieses Shooting war für mich ein weiterer Schritt auf meinem Weg zu mehr Freiheit in meinem Körper und genau deshalb bedeutet es mir so viel. Denn das hatte ich so lange nicht: Das Gefühl, gut zu sein, genau wie ich bin und mich frei und unbeschwert bewegen zu dürfen. Das dieser Körper, wegen dem ich so lange gelitten habe, jetzt der Grund dafür ist, so ein Shooting zu machen… Das macht mich so glücklich. Und noch glücklicher macht es mich, wenn ich anderen Frauen dadurch Mut machen kann.

    Und danach?

    Nach insgesamt 5 Stunden waren wir mit allen Fotos und Outfits fertig und Franzi nahm mich mit zurück nach Hause. Gemeinsam fuhren wir durch die Dunkelheit und den beginnenden Regen Richtung Karlsruhe und ich fühlte mich erleichtert, den Tag so erfolgreich hinter mich gebracht zu haben. Vor allem aber fühlte ich mich stolz. Darauf, mutig diese Entscheidung getroffen zu haben und trotz meiner Nervosität morgens nicht einfach abgesagt und im Bett geblieben, sondern mich auf den Weg gemacht zu haben. Denn meine innere Stimme hatte mir gesagt, dass das das Richtige ist und das, was ich tun soll, nur die Angst hatte sich mal wieder aufgespielt. Aber inzwischen weiß ich, dass die manchmal dazugehört. Und das ist okay.

    Und jetzt wollt ihr sicher noch ein paar Fotos sehen…

    Here we go:

    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Corinna Borucki
    Foto: Corinna Borucki

    Und falls du das jetzt liest und denkst, „Wow, so viel Mut hätte ich auch gerne..“ – auch ich hab einen laaangen Weg hinter mir, mich selbst so anzunehmen wie ich bin und kann deine Gedanken absolut nachvollziehen. Falls du dir Unterstützung auf dem Weg hin zu mehr Körperakzeptanz wünschst oder Lust auf Austausch in einer intimen Frauenrunde hast, schau dir meine Workshop-Termine und Coachings an.

    Alles Liebe, Noemi ♥


    Fotoshooting-Beteiligte

    Sinnliche, fair produzierte und umweltfreundliche Unterwäsche von Coco Malou – Danke für diese Erfahrung, Corinna!
    Haare und Make-Up: Judith Eschstruth Eschtruth.beauty
    Fotograf: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Set Styling und Planung: Rebecca Worbs Kiwi Visions

  • Selflove Sunday 2.0 – Mein Update nach einem Jahr

    Aufmerksame Leser*innen dieses Blogs erinnern sich vielleicht: Ende Januar 2018 war ich beim Selflove Sunday vom „I love spa“-Blog dabei (Link). Dort hab ich nicht nur mein allererstes „Bikinifoto im Internet“ ever gepostet, sondern auch sehr ausführlich von meiner langen Diätgeschichte erzählt. Als Jenny mich für ein Update anfragte, sagte ich sofort zu, denn ich freu mich einfach so sehr, wenn ich durch meine Geschichte andere Frauen ermutigen kann, zu sich zu stehen!

    Als es soweit war und die Woche anstand, in der ich das Foto machen wollte, war es trotzdem wieder eine große Herausforderung für mich. Ich hatte PMS, fühlte mich schwer und nicht besonders selbstbewusst. 😉 Aber Mut ist, wenn man es trotzdem macht, gell. Also lieh ich mir die gute Kamera eines Freundes, machte mich so zurecht, dass ich mich hübsch fand und bat meinen Freund, von mir die Fotos zu machen. Und hier gibt’s ein Shoutout für Manuel, der es nicht nur schafft, dass ich mich bei solchen Shootings total entspanne, sondern mir auch immer das Gefühl gibt, die schönste und begehrenswerteste Person des Planeten zu sein. <3

    Und so wurde es am Ende nicht das Foto, auf dem mein Körper am vorteilhaftesten aussieht, sondern das, auf dem ich lache und mich wohl fühle! 🙂 Das besagte Foto und mein Update mit Worten zu meiner Zunahme und wie ich damit umgehe, findet ihr bei I love Spa: https://ilovespa.de/2019/01/13/self-love-sunday-noemi-2-0/.

    Übrigens: Jenny such IMMER Teilnehmer*innen (ja, auch Männer dürfen sehr gerne :)). Falls ihr Lust habt, eure Geschichte zu erzählen und euch traut, ein Bikinifoto zu posten, meldet euch sehr gerne bei ihr.

  • 5 Tipps für achtsames Essen an Weihnachten (und anderen trubeligen Tagen)

    Vielleicht fällt es dir auch schwer, an Weihnachten bei dir zu bleiben: Lärm und Trubel von Verwandten, Kindern und Haustieren, die durch die Gegend flitzen, Gesprächsfetzen, die sich pingpongartig durch den Raum zugeworfen werden und vor allem SOOO viel leckeres, besonderes, reichhaltiges Essen. Ich jedenfalls stelle jedes Weihnachten wieder fest, dass achtsames und intuitives Essen eine echte Herausforderung für mich ist, wenn ich mit meiner Mahlzeit nicht alleine, sondern von vielen Menschen umgeben bin. Deshalb kommen hier 5 Tipps, die es dir erleichtern, auch im Festtagstrubel bei dir und deinem Teller zu bleiben und dem Essen die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient.

    1. Halte kurz inne vorm Essen

    Das Wichtigste ist, kurz innezuhalten und sich bewusst zu machen, dass du jetzt isst. Indem du diesen Artikel hier liest, bist du diesem Bewusstmachen schon ein ganzes Stück näher gekommen, deshalb direkt mal Glückwunsch dazu! 🙂 Für dieses kurze Innehalten reicht eine minikurze Zeitspanne, so kurz, dass es niemand bemerken wird, aber es für dich einen großen Unterschied macht. Nimm wahr, wie du sitzt, wer bei dir ist, was sich in deiner Umgebung befindet. Dadurch verankerst du dich im aktuellen Moment und holst deinen Geist und deine Aufmerksamkeit zurück vom Außen ins Innen, quasi von ausschweifenden politischen Diskussionen über den Zustand der Welt zurück in dein Haus, in dieses Zimmer, auf diesen Stuhl.

    Dieses kurze Innehalten ist etwas, was in christlicher Tradition durch das Tischgebet vorgegeben wurde und in der modernen Welt immer mehr verloren ging. Da ich nicht christlich erzogen wurde, find ich das sehr okay, aber um die Tradition an sich, das Ritual des Besinnens, ist es schade. Das heißt, auch wenn es in deiner Familie kein Tischgebet mehr gibt, nutze diesen Moment für dich oder noch besser, sprich darüber und führe vielleicht ein neues Familienritual für euch ein. Den anderen geht’s mit dem achtsamen Essen ja vermutlich genauso wie dir und vielleicht sind alle froh, wenn man sich vor dem Essen kurz Zeit nimmt, sich darauf einzustimmen.

    2. Schau dir an, was du da isst

    Als nächstes nimm dir ganz kurz Zeit, dir bewusst zu machen, was du da auf dem Teller hast. Wie sieht es aus, wie ist die Konsistenz, wie riecht es? Wo kommt es her, wer hat es zubereitet? Überleg dir auch mal, was alles nötig war, bis die Zutaten im Supermarkt gelandet sind. Boden musste aufbereitet, Samen gesäht, Gemüse geerntet und sortiert und eventuell verpackt werden.. Wenn ich darüber nachdenke, was alles nötig war, damit ich mein Essen auf dem Teller habe, bin ich immer wieder ehrfürchtig und ehrlich erstaunt darüber, dass Essen immer noch vergleichsweise günstig ist. Dein Essen und alle beteiligten Personen haben Wertschätzung verdient und wenn du tierische Produkte isst, gilt das noch mehr! Diese Wertschätzung kannst du geben, indem du kurz daran denkst und vielleicht ein kleines Danke rausschickst.

    3. Denk dran, zu kauen!

    Ausgiebig kauen hilft deinem Körper nicht nur dabei, Nährstoffe besser zu verwerten, sondern sorgt auch dafür, dass du achtsamer beim Essen bleibst und es besser wahr nimmst und schmeckst. Besonders, wenn man hungrig ist, weil man darauf warten musste, bis endlich alle am Tisch sitzen oder beim Essen durch Gespräche und Zuhören abgelenkt ist, kann man es sehr leicht vergessen, ausgiebig zu kauen. Ich versuche, mindestens 20 mal zu kauen und das empfehle ich dir auch. Wenn du zum ersten Mal darauf achtest, wirst du vielleicht feststellen, wie schnell du normalerweise isst und wie wenig Beachtung du der Nahrung in deinem Mund wirklich schenkst. Das kannst du durchs aufmerksame Kauen verbessern und so nicht nur die Nahrung achtsamer wahrnehmen, sondern auch verhindern, dass du zu schnell zu viel isst, was dann wiederum zu Völlegefühl und Unwohlsein führen kann.

    4. Alles ist erlaubt

    An Weihnachten kann man alle Diäten vergessen, zumindest hoffe ich das, denn sich an Weihnachten einzuschränken ist ganz schön traurig. An Weihnachten ist alles erlaubt (und damit bestenfalls wie immer!). Wenn du allerdings so jemand bist, der eigentlich abnehmen will und immer irgendwie versucht, weniger zu essen, kann „Alles ist erlaubt“ auch ins Gegenteil umschlagen und dazu führen, dass du „jetzt erst Recht“ alles in dich reinstopfst, was normalerweise schlechtes Gewissen hervorruft.

    Ich rate dir inständig: Mach das nicht. Die Schuldgefühle und der Selbsthass kommen danach meist umso heftiger, ich weiß, wovon ich spreche, denn ich hab das Spielchen jahrelang gespielt. Alles ist erlaubt heißt in dem Fall auch: Vergiss Diätgedanken, aber stopf nicht in dich hinein. Sei liebevoll zu deinem Körper und hör auf seine Grenzen. Damit meine ich nicht, dass du superpenibel darauf achten sollst, aufzuhören, wenn du satt bist. Aber du weißt schon. Auch beim sich erlauben gibt es eine Grenze und die ist dann erreicht, wenn dir der Magen weh tut und du dich nicht mehr bewegen kannst vor lauter Völlegefühl. Das ist dann keine Selbstliebe mehr, sondern fast schon wieder ’ne Art Bestrafung und die hat dein Körper nicht verdient.

    5. Mach zwischendurch mal Pause

    Wenn überall Teller voll Plätzchen stehen, das Essen so reichhaltig ist, dass auf jeden Fall mindestens ’ne zweite Portion nachgeschöpft wird und alle dir was aufdrängen, kann es schwierig werden, mal eine Pause vom ständigen Essen zu machen. Immer wieder zu snacken und hier und da noch was in den Mund zu stecken, kann allerdings das genaue Gegenteil von achtsamem Essen sein, denn du nimmst irgendwann deinen Appetit und die einzelnen Komponenten nicht mehr wahr, sondern isst unbewusst und nebenher.

    Auch hier gilt: Ich verurteile das überhaupt nicht und ich versteh es total, dass das ganze Umfeld an Weihnachten dazu anregt, genauso zu essen. Vollstes Verständnis dafür. Wenn du Pause einlegst, dann nicht wegen Kalorien, um was einzusparen, Pipapo, sondern für dich! Damit du nicht aufhörst, deinen Körper zu spüren und irgendwann nicht mehr zu wissen, hast du überhaupt noch Appetit oder wandert das Essen nur aus Gewohnheit in dich hinein? Das haben weder du noch das Essen verdient. Also mach zwischendurch mal bewusst Pause und sag nein. Das nächste Essen kommt bestimmt!  Und vielleicht drehst du in deiner Pause ’ne Runde durch die Nachbarschaft und schnappst ein bisschen frische Luft, dass das gut tut, ist ja ne alte Binsenweisheit, ne. 😉

    Und damit wünsche ich dir noch wunderbare Festtage und natürlich ganz, ganz viel leckeres Essen – was auch immer das für dich bedeutet.

    Zum Weiterlesen:
    Jan Chozen Bays: Achtsam essen: Vergiss alle Diäten und entdecke die Weisheit deines Körpers.

    Photo by rawpixel on Unsplash

  • Ich habe zugenommen

    und warum das nicht das Problem ist und Abnehmen nicht die Lösung.

    Vor ein paar Tagen: Ich stehe vor dem Schrank und nehme eine weiße Bluse heraus, die ich an diesem Tag tragen möchte und die schon immer hauteng sitzt. Ich streife sie über meinen Oberkörper und stelle fest: Das passt nicht. Der Stoff schließt sich so eng um meine Oberarme, dass ich sie nicht mehr richtig bewegen kann und wie ein Pinguin mit seinen kleinen Flügeln hin und herwedeln muss, damit alles an die richtige Stelle rutscht. Aber auch das funktioniert nicht richtig, es klemmt und zwackt und zu allem Überfluss fliegt nun auch noch einer der Knöpfe, die die Bluse am Rücken verschließen, in hohem Bogen durchs Zimmer. Ich kann nicht anders, als über die Situation zu lachen, wie ich hier stehe und versuche, mich in dieses Kleidungsstück zu zwängen. Ich wusste es eigentlich schon: Ich habe zugenommen.

    Das Corpus Delicti

    Ich habe zugenommen. Für viele Menschen löst dieser Gedanke schiere Panik aus, ist doch zunehmen und dick sein in unserer Gesellschaft eine gaaanz furchtbare Sache. Uns wird von klein auf eingetrichtert:

    Dick sein ist furchtbar.

    Abnehmen bedeutet erfolgreich sein.

    Zunehmen ist versagen.

    Wir haben ein Problem mit Fat Shaming in Deutschland. Dicke Menschen werden strukturell diskriminiert und benachteiligt und das muss sich unbedingt ändern. Aber auch bei „normal“ gelesenen Körpern, die keine strukturelle Benachteiligung spüren, kann eine Zunahme dazu führen, dass sich die Person absolut beschissen fühlt, so tief sind diese Überzeugungen gesellschaftlich verankert und werden uns gespiegelt. Wir bekommen Komplimente, wenn wir abnehmen und müssen uns rechtfertigen, wenn wir zunehmen. Klatschzeitschriften und Frauenmagazine sind voll mit Erfolgsgeschichten oder der Frage, „Weshalb hat sie sich so gehen lassen“ und dem Zoom auf einen Hintern mit Celullite. Es ist kein Wunder, dass eine Zunahme zu blanker Panik führen kann, dem Wunsch nach einer Diät und dem Unglück darüber, dass man sich nicht besser unter Kontrolle hatte. Aber so einfach ist es eben nicht. Ich weiß ganz genau: Dass ich zugenommen habe – nein, es ist nicht das Problem.

    Meine Zunahme ist nicht das Problem und abnehmen nicht die Lösung.

    Egal, wer mir was anderes einreden möchte, ich weiß: Zunehmen bedeutet nicht, dass ich die Kontrolle über mein Leben verloren habe. Stattdessen ist meine Zunahme ein Symptom und zwar dafür, dass es mir einige Wochen nicht so gut ging und meine Selbstfürsorge gelitten hat.

    Ich habe mehr (emotional) gegessen als vorher.

    Ich habe mich weniger bewegt als vorher.

    Ich habe mich weniger um meine Bedürfnisse gekümmert als vorher.

    Zunehmen ist ein Symptom und nicht das Problem an sich. Wenn wir uns davon lösen, in Panik zu verfallen, wie wir es gelernt haben, dann können wir es dafür sehen, was es wirklich ist: Ein Hinweis, ein Weckruf, sich wieder mehr um sich zu kümmern. Eigene Grenzen zu wahren. Sich mehr zu bewegen und zwar nicht um abzunehmen, sondern weil unsere Körper es lieben, wenn sie bewegt werden.

    Also entscheide ich mich, erstmal durchzuatmen. Und mir dann ne fette (ha!) Umarmung zu schenken. Weil du und ich, weil wir so viel mehr sind als dieser Körper! Weil wir uns lieben dürfen, ganz egal, ob wir zugenommen haben. Jetzt schon und nicht erst Morgen und nicht erst nach der nächsten Diät oder wenn die Bluse wieder passt.

    Die Zunahme ist nicht das Problem. Versprochen. Falls wir etwas ändern wollen, müssen wir uns fragen: Wie hab ich mich in den letzten Wochen selbst behandelt? Und bei mir sieht die Antwort so aus: Nicht gut. Und ich spüre, dass ich das ändern möchte.

    ich möchte wieder achtsamer essen.

    Ich möchte mich wieder mehr bewegen, weil es mir gut tut.

    Ich möchte mich weniger durch Essen ablenken und mehr bei mir bleiben.

    Andere Wege finden, um mit meinem Stress umzugehen.

    Und vielleicht kommt damit auch eine Abnahme. Vielleicht bekomme ich die Bluse wieder über den Kopf und kann den Knopf wieder annähen. Vielleicht auch nicht! Aber wenn ich beginne, nach mir zu schauen und meinen Fokus wieder darauf zu richten, was mir gut tut, wird es mir unweigerlich besser gehen. Ganz egal, wie mein Körper aussieht. Und dasselbe gilt auch für dich. <3

    Photo by Annie Spratt on Unsplash

  • #cyclesyncing: Wie du das Beste aus deinem Zyklus rausholst

    Das Tabu um den weiblichen Zyklus wird immer unhaltbarer und Cycle syncing, also das Leben im Einklang mit dem Zyklus, ist ziemlich im Trend. Auch ich beschäftige mich seit ein paar Jahren mit der Faszination Zyklus und habe in meiner neuen Podcastfolge fast alles dazu berichtet, was ich schon darüber gelernt habe!

    Oder hier direkt über den Player:

    https://loveyourflow.podigee.io/5-zyklus/embed?context=external&theme=default

    Hier noch mal alle Ressourcen, die ich verwendet habe:
    • Rebecca Booth: The Venus Week
    • Lisa Lister: Code Red
    • Malteser Arbeitsgruppe NFP: Natürlich und sicher. Das Praxisbuch

    Ich wünsche dir viel Spaß mit der Folge und hoffe, dass du daraus ganz viel für dich mitnehmen kannst. <3 Und wenn du magst, schreib mir gerne deine liebsten Bücher und Tipps zum Thema!

     

     

  • Über das toxische Bild des „Yoga Body“

    Über den anerkennenden Satz „Wow, du hast ja schon einen tollen Yoga Body bekommen!“ stolperte ich das erste Mal vor etwa einem Jahr unter einem (tatsächlich sehr ästhetischen) Instagramfoto. Instinktiv verdrehte ich dabei die Augen, denn schließlich gehört es zum Basiswissen über Yoga, dass es eben NICHT um Äußerlichkeiten und vermeintlichen Fortschritt geht, sondern vor allem um eine innere Haltung. Das ist doch allen klar, dachte ich – Oder? Anscheinend nicht, denn inzwischen begegnet einem der Begriff Yoga Body immer häufiger und er ist zum Synonym geworden für einen Körper, der durch das praktizieren von Yoga straff, schlank und athletisch (geworden) ist.  Inflationär wird er dazu benutzt, Apps zu bewerben, mit denen man Yoga machen und sich „tonen“ kann und es gibt sogar ein Buch, das so heißt. Der Untertitel bewirbt das Konzept „Asanas & Ernährung perfekt kombiniert: Straff, schlank, schön“.

    Klingt wie ein neues Diätprogramm? Ja tatsächlich. Und ist so weit weg davon, warum ich Yoga lieben gelernt habe und was mich persönlich antreibt, Yogalehrerin zu werden und das „Yoga-Feeling“ an meine SchülerInnen weiterzugeben. Nämlich, dass Perfektion eben KEINE Rolle spielt und dass Yoga NICHTS damit zu tun hat, wie schön und straff man ist.

    tänzerin
    Eine unperfekte Tänzerin von einem Normalo-Körper 🙂

    Damit ist Yoga heilsam für die vielen Menschen unter uns, die ein schlechtes Verhältnis zu Bewegung haben, weil sie verinnerlicht haben, dass sie Sport machen sollen um abzunehmen, oder die schlechte Erfahrungen mit Schulsport gesammelt haben, oder oder oder. Aus vielen Gesprächen weiß ich: Nicht nur ich war davon betroffen, sondern davon gibt es verdammt viele. Und tatsächlich ist es erwiesen, dass Yoga die Körperakzeptanz verbessern und zu mehr Selbstliebe führen kann, wie ich hier aufgeführt habe. Stattdessen vermittelt uns der Yoga Body ein anderes Bild: Schlank, weiß, jung und äußerst beweglich sollst du sein, um Yoga zu machen! Durch die Bilder, die unter dem Begriff verbreitet werden, werden zum Beispiel alte, unfitte, dicke und auch People of Color ausgeschlossen.

    Tatsächlich reagieren die Leute häufig mit leichtem Unbehagen darauf, dass ich Yogalehrerin werde. „Oh Yoga, das wäre nichts für mich, dafür bin ich zu unbeweglich!“, sagen sie und schauen betreten weg, als ob ich sie automatisch in einer „schlechten“ Vorbeuge sehen könnte. Das macht mich jedes Mal sehr traurig, denn es ist genau umgekehrt: Man muss überhaupt nicht beweglich sein, um mit Yoga anzufangen, aber Yoga verbessert die Beweglichkeit und sollte deshalb gerade von denen gemacht werden, die nicht so biegsam sind! Stattdessen halten die akrobatischen Fotos und Videos die Normalos, die Steifen, die Alten und die Schüchternen vom Yoga ab.

    Ausfallschritt
    Ein unperfekter Ausfallschritt von einem Normalo-Körper 🙂

    In der Bildwelt rund um Yogakleidung kann man ebenfalls den Eindruck bekommen, die Yogawerbung hängt der globalen Entwicklung extrem hinterher. Vielfalt und Diversität? Fehlanzeige. Die Models für Yoga-Kleidung sind ebenfalls weiß, schlank und extrem athletisch und biegsam. Schauen wir uns zum Beispiel mal die aktuelle Werbung des Hamburger Labels „Hey Honey“ an. Ein Label, dessen Hosen ich übrigens sehr schätze, versteht mich da nicht falsch. Aber das Video für ihre aktuelle Kollektion spricht Bände. Yogalehrerin Wanda Badwal ist ohne Frage eine extrem schöne Frau und ich möchte überhaupt nichts gegen sie persönlich sagen, aber sie war eben auch Model und entspricht damit einem Körpertyp, den fast keine Frau so erfüllen kann. Man könnte nun überlegen, ob das in Deutschland speziell so ist, aus welchen Gründen auch immer? Aber nein, auch z. B. in den USA wird hauptsächlich diese Bildwelt von den Yogamarken genutzt.

    Brandaktuell wurde dieses Thema durch den Streit von Body Positivity Yogalehrerin Dana Falsetti, die sich dagegen wehrte, dass ihre Inhalte von Alo Yoga vereinnahmt werden sollten, deren Content sie als zu exkludierend empfand (zum genauen Hintergrund der Story). Auch ich fühle mich von dieser Bildwelt ausgeschlossen und eingeschüchtert und da bin ich nicht die Einzige: In einer kleinen Umfrage in meinem Instagram-Account kam heraus, dass 96 % aller Befragten sich ebenfalls von solcher Werbung unter Druck gesetzt fühlen. Und wenn es mir schon so geht, die ebenfalls weiß und relativ jung und (zwar am oberen Rand aber) normalgewichtig ist, wie geht es dann erst anderen Yogis, die dieses Bild noch wenger erfüllen? Wir werden durch diese Bilder nicht ermutigt, sondern eher davon abgehalten Yoga zu machen und ja, auch davon abgehalten die Kleidung zu kaufen.

    Erfrischenderweiße gibt es auch eine Gegenbewegung:  So erzählt etwa Yoga Bodies. Real People, Real Stories & the Power of Transformation“ eine andere Geschichte und zeigt die vielen Facetten, die Yoga Bodies haben. Nämlich alle: Alt, jung, dick, dünn, schwarz, weiß, gesund, krank und alles dazwischen. Alles Menschen, die Yoga lieben, uns so inspierieren, auch Yoga zu machen und von denen wir zukünftig hoffentlich mehr sehen. Spätestens, wenn den Yogakleidung-Marken auch klar wird, dass sie einen großen Teil an Menschen mit ihrer altmodischen Bildwelt nicht erreichen können.
    Und es gibt großartige, alternative Yoga-Lehrerinnen, die das Wort in die Welt hinaustragen. Dazu zählen zum Beispiel:
    • Jessamyn Stanley, die das Buch „Every Body Yoga“ geschrieben hat und ermutigt: „Let go of fear, get on the mat and love your body“: Instagram Account 
    • Dianne Bondy, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dass ALLE Körper Yoga machen können und die dafür auch ungewöhnliche Hilfsmittel nutzt, wie zum Beispiel Stühle: Instagram-Account
    • Die oben erwähnte Dana Falsetti, die eine große inspiration (nicht nur) für dicke Yogis ist: Instagram-Account 
    • Dörte Kuhn, quasi das deutsche Äquivalent zu Dana Falsetti und mit ihrer Kurvenreich Werkstatt schon lange auf Mission, die Selbstakzeptanz ihrer Schüler zu verbessern: Instagram-Account
    Ihr seht, auch bei meinen Vorschlägen ist noch Luft nach oben. Deshalb freue ich mich über Vorschläge für alternative YogalehrerInnen! Und jetzt schicke ich einen unperfekten Sonnengruß von meiner Matte zu eurer. 🙂

    PS: Ich habe mich auch gefragt, inwiefern meine eigenen Fotos diese Narrative weiterzählen und ob ich sie deshalb nicht posten sollte. Schließlich bin ich wie geschrieben ebenfalls (relativ) jung, weiß und eben „normal“. Ich habe sie dennoch gepostet, da ich mich selbst als sehr weit weg von einem perfekten Yogamodel empfinde. Wenn das jemand anders sieht und sich dadurch wiederum unter Druck gesetzt fühlen sollte, tut mir das sehr leid und ich freue mich über Feedback dazu. Bis dahin: Namasté!