Month: Dezember 2017

  • Bloß keine Diät! Was du tun kannst, wenn du dich nach Weihnachten dick fühlst

    Disclaimer: Es geht in diesem Text nicht darum, wie dick jemand tatsächlich ist, also nicht um eine Zustandsbeschreibung. JedeR kann sich dick fühlen, unabhängig davon, wie man tatsächlich aussieht. Sich dick fühlen setze ich gleich mit: Sich minderwertig oder machtlos fühlen oder Druck auf sich zu spüren, abzunehmen bzw. sportlicher auszusehen usw.

    Nach Weihnachten spüre ich, dass ich etwas zugenommen habe. Ich besitze keine Waage, aber ich bilde mir ein, dass meine Oberschenkel mehr aneinander reiben als zuvor. Ich spüre Panik in mir aufsteigen. Das alte Gefühl, abnehmen zu wollen, jetzt auf gleich mein Leben zu ändern, weniger zu essen und mehr Sport zu machen. Und dann ist da noch Silvester: Klar, eigentlich ein Tag wie jeder andere, aber für mich jahrelang der Fixpunkt, an dem ich mich dafür fertig gemacht habe, dass ich an Weihnachten zügellos war und nun an der großen Party, dem gesellschaftlichen Ereignis, vor mir selbst als Versagerin dastehe. Mein altes Ich raunzte mir zu: Statt hinreißend und strahlend werde ich deprimiert und fett sein!

    Aber diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Ich weiß, dass eine Zunahme nichts an meinem Wert oder meiner Ausstrahlung ändert. Ich bin ich bin ich, egal wie mein Körper aussieht. Hier sind meine Tipps, wie ich das Gefühl „Hilfe, ich bin dick und Silvester steht vor der Tür“ in den Griff bekomme – und zwar ohne Diät!

    Atmen

    Ein altbekannter Trick, aber so hilfreich: Wenn dich eine Welle der Panik überkommt, konzentriere dich auf deinen Atem. Lass dich beruhigen vom Geräusch des Einatmens und Ausatmens, als ob die Wellen eines Ozeans kommen und gehen. Diese Übung hilft dir, dich wieder zu erden. Noch dazu kannst du sie völlig ohne Hilfsmittel durchführen, überall und ohne Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen. Dein Atem gehört nur dir und hat immer die Macht, dich aus schlechten Gedanken in deine innere Ruhe zurückzuholen. Probier es aus!

    Geh auf keinen Fall auf die Waage

    Als ich noch mitten im Diätwahnsinn drin war, bin ich teilweise mehrmals täglich auf die Waage gestiegen. Meine Laune hing von der Zahl ab, die ich dort sah, auch wenn ich theoretisch wusste, dass das Gewicht von vielen verschiedenen Faktoren abhängt und täglich schwanken kann. Wenn ich morgens nicht ab- oder sogar zugenommen hatte, war der ganze Tag im Eimer. Aber auch wenn ich abgenommen hatte, dieses Hochgefühl hielt nicht an, sondern ich wollte mehr abnehmen oder meine eigentlichen Probleme mit dem Selbstwertgefühl traten wieder in den Vordergrund. Deshalb: Weg mit der Waage! Dich deiner Zunahme zu vergewissern bringt dir gar nichts, außer noch mehr schlechtem Gewissen und innerlichem Stress.

    Und nimm auch nicht deine Maße

    Nachdem ich keine Waage mehr hatte, gab es da immer noch das Maßband.. Weg damit! 😉

    Beweg dich

    Wir Menschen brauchen Bewegung. Schau uns an, wir haben lange Beine, die dafür geschaffen sind, zu laufen. Wir haben Arme zum tragen und eine Wirbelsäule, die sich in alle Richtungen drehen kann. Wir als Spezies müssen uns bewegen, sonst leben wir nicht artgerecht! 😉 Zudem ist bekannt, dass Bewegung gegen psychische Krankheiten wie Depression hilft, von allen anderen Vorteilen mal abgesehen. Deshalb beweg dich. Mach was, was dir Spaß macht, tanze durch die Wohnung oder geh Gewichte stemmen, whatever your thing is. Aber tu was, gib deinem Körper ein bisschen Bewegungsliebe. Falls Yoga dein Ding ist: Umso besser, denn Yoga führt nachweislich zu mehr Selbstliebe, wie ich in diesem Blogpost (Link) beschrieben habe.

    Aber setz dir dabei kein Ziel!

    Das letzte, was du jetzt brauchst ist noch mehr Stress in deinem Kopf. Deshalb lass deinen Tracker zuhause, vergleiche dich nicht und beweg dich einfach nur zum Selbstzweck. Wir alle waren mal Kinder, die aus purer Freude herumrannten und daran Spaß hatten, ihren Körper zu spüren, erinnerst du dich? Vielleicht kannst du dir wieder etwas mehr kindliche Freude in dein Leben lassen?

    Iss ausreichend

    Mach jetzt keine Diät und versuch nicht, zu hungern. Es ist bekannt, dass Diäten bei fast allen Menschen langfristig dazu führen, dass sie zunehmen. Dein Körper mag es nicht, zu hungern! Er wird mit aller Macht und hormonellem Aufgebot versuchen, an Nahrung zu kommen und am Ende fühlst du dich schlecht deswegen, obwohl du nichts dafür kannst. Gib dir ein bisschen Liebe und genug Essen. Du hast es verdient, auch wenn du an Weihnachten „zuviel“ gegessen hast und auch wenn du zugenommen hast. Das ist nicht so schlimm, wie es sich jetzt gerade für dich anfühlt. Auch das wird vorübergehen. 🙂 Denk dran: Einatmen, ausatmen!

    Und hör auf, wenn du satt bist

    Falls du an Weihnachten oft über dein Hungergefühl, aus Langeweile oder Pflichtgefühl gegessen hast, hast du nun die Chance, wieder mehr in dich hineinzuhören und zu stoppen, wenn du genug hast. Dadurch bewahrst du dir ein gutes Köpergefühl und baust Vertrauen in dich auf, da du deine eigenen Grenzen respektierst. Dabei hilft etwa:

    • Nicht zu heißhungrig essen, da du sonst deine Sättigung weniger gut spürst.
    • Deine persönlichen Sättigungssignale kennenzulernen (z. B. schmeckt das Essen dann nicht mehr so gut)
    •  Ausreichend kauen (15-25 mal), sodass dein Körper genug Zeit hat, satt zu werden und du dich auch mental befriedigt fühlst

    Weitere Tipps findest du in Büchern zum Thema „Intuitiv essen“, etwa dem Klassiker von Elyse Resch und Evelyn Tribole, Moritz Warntjen oder Geneen Roth. Vergiss aber nicht: Intuitiv essen ist keine Diät und über den Hunger zu essen nicht schlimm. Du machst das alles für dich und darfst dich selbst lieben, egal, wie dein Essverhalten aussieht.

    Das waren meine Tipps, um einen kühlen Kopf zu bewahren und keine Diät zu machen! Falls ihr noch mehr habt, immer her damit. 🙂 Und ansonsten: Happy New Year und ein super Silvester! <3

  • Was ist ein Women’s Circle?

    Wie aufregend! Ich plane für den 20. Januar 2018 mein erstes öffentliches Event – einen Women’s Circle im Yogastudio The Yoga Hive in Karlsruhe. Aber was ist eigentlich ein Women’s Circle und was macht man da?

    Meinen ersten Women’s Circle habe ich im Mai beim Yogafestival vom Yoga Spirit Circle (Link) besucht. In einem kleinen Kreis von Frauen brachte uns Alisa von Soneiro Collective (Link) den Mondzyklus und dessen Ähnlichkeit mit dem weiblichen Zyklus näher. Mit verschiedenen Übungen schuf sie eine Verbindung zwischen uns Teilnehmerinnen, wir teilten intime Geschichten miteinander und öffneten uns. Nach den 1,5 Stunden, die wir so verbrachten, war klar: Davon will ich mehr und das will ich in meine Stadt bringen!

    Doch was steckt hinter einem Women’s Circle? Wenn man dazu recherchiert, stößt man auf allerhand sagenumwobene, allerdings nicht gerade historisch untermauerte Aussagen, die dennoch Sinn ergeben: Schon immer haben Frauen in unterschiedlichen Kulturen zusammen gesessen, sich gegenseitig unterstützt und ihre Geschichten geteilt. Wenn Frauen ihre Periode haben, Kinder bekommen, oder wichtige Lebensereignisse anstehen, profitieren wir wahnsinnig vom Austausch und dem Support anderer Frauen. Aber auch darüber hinaus: Oftmals gibt es im Alltag keinen Raum dafür, über unsere Gefühle, unsere Ängste oder Schwächen zu sprechen. Wir versuchen stark zu sein, reißen uns zusammen und erlauben uns keine Schwäche. In einem Women’s Circle wird ein Safe Space geschaffen, in dem über alles geredet werden kann und nicht verurteilt wird. Durch diese Verbundenheit fühlen wir uns weniger allein, verstanden und geliebt. Ein wunderschönes Gefühl und so viel Wert!

    Ein Women’s Circle ist der Gegenentwurf zum weiblichen Konkurrenzdenken, in dem wir aufwachsen. Oftmals geht es dabei um unser Verhältnis zu Männern (wenn wir hetero sind) und damit um Äußerlichkeiten. „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ fragt die böse Stiefmutter und will Schneewittchen im Kampf um die Gunst des Vaters ausstechen. Abgesehen vom Äußeren wird auch das moralische Verhalten als Vergleich herangezogen: Das biblische Heilige vs. Hure genutzt, um Frauen in „gut und anständig“ und „sündig und lasterhaft“ zu unterteilen. Worte wie „Zickenkrieg“ und „Stutenbissigkeit“ sind normaler Sprachgebrauch, da Frauen angeblich nicht anders können, als sich gegenseitig anzugehen (Fun fact: Im Reitsport wird dieser Begriff nicht verwendet, da alle Pferde beißen – auch die Hengste.)

    Ich kenne es von mir selbst: Wenn ich einen schlechten Tag habe oder zum Beispiel eifersüchtig bin, dann vergleiche ich mich und tendiere dazu, meine vermeintliche Konkurrentin in Gedanken abzuwerten. Aber das ist totaler Quatsch, denn: Another women’s beauty is not the absence of your own. Gegen solche Gedanken gehe ich inzwischen aktiv vor und lebe Frauensolidarität so oft es geht – auch in schwierigen Situationen! Denn eigentlich haben wir alle so viel mehr gemeinsam, als uns trennt. Und wir gewinnen so viel, wenn wir uns unterstützen: Liebe, Freundschaft, Geborgenheit, Halt, Verbundenheit.

    Aus dieser Solidariät kann dabei etwas ganz Handfestes entstehen, das uns weiterbringt und unterstützt. Ich habe einen Kreis von Freundinnen, in dem wir uns gegenseitig stärken, was unseren Wert im Berufsleben angeht. Wir haben zusammen studiert und immer offen über unsere Gehälter geredet. Wenn eine von uns ein Vorstellungsgespräch oder eine Gehaltsverhandlung hat, dann geben wir ihr Support und bestärken sie in ihrem Wert. Das ist so wunderbar und hilfreich und ohne diese Gruppe hätte ich beruflich nicht so viel Selbstwert entwickelt. Insofern ist ein Women’s Circle ein eimpowernder Akt!

    An meinem Women’s Circle werden wir gemeinsam zu einem Tagesthema meditieren, unsere Gedanken aufschreiben und austauschen. Anschließend werden wir über den Mondzyklus sprechen und wie er mit dem weiblichen Zyklus zusammenhängt – ein super spannendes Thema! Da der Circle am ersten Samstag nach Neumond stattfindet, werden wir diese Energie dazu nutzen, Intentionen und Wünsche für den Mondzyklus zu formulieren. Und zum Schluß leite ich noch eine gemütliche Yogarunde an.

    Wenn du neugierig geworden bist und teilnehmen möchtest: Wir treffen uns am 20. Januar 2018 von 16-19 Uhr im The Yoga Hive, einem kleinen, feinen Yogastudio in Karlsruhe. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, Anmeldung über noemi.christoph@web.de, ich lasse dir dann die Zahlungsmöglichkeiten zukommen. Oder schau bei meinem Facebook-Event vorbei und melde dich per PN bei mir: https://www.facebook.com/events/1970834643160028/

    Ich freue mich! <3