Achtsamkeit

  • Im Einklang mit den Jahreszeiten – Winter

    Weihnachten und Silvester sind vorbei – Aber der Winter hat gerade erst seinen Höhepunkt erreicht und geht noch soo lang! Ich hab mir ein paar Gedanken darüber gemacht, wie ich mir die dunkle Jahreszeit schöner gestalten und das Beste herausholen kann. Dazu hab ich mir die Eigenschaften des Winters angeschaut und mir zu jeder überlegt, wie man diese entweder besser machen oder so richtig auskosten kann. Here we go:

    Das Wetter genießen

    Wir haben unterschiedliche Jahreszeiten und das ist eigentlich wunderschön! Also sollten wir das Wetter so gut es geht annehmen und bestenfalls zelebrieren. Bei Regen zieh dir einen Regenmantel und Gummistiefel an und geh raus. Spring in Pfützen und lass dein inneres Kind ein bisschen spielen! Falls du viel Fahrrad fährst, lass dich davon nicht abhalten und investiere Geld in gute Regenkleidung.

    Falls es schneit: Schnee ist (zumindest in meiner Region :D) sowas ganz Besonderes. Deshalb geh raus und genieß das helle Licht und die gedämpfte Stille deiner Umwelt. Falls es bei dir so warm ist, dass es quasi nie schneit (wie in Karlsruhe), vielleicht kannst du mal ein Wochenende in den Schnee fahren? Falls du Wintersport machst und sogar in den Urlaub fährst, umso besser, dann hast du die schönen Seiten des Winters auf jeden Fall ausgekostet.

    Zuhause sein zelebrieren

    Da du wahrscheinlich viel Zeit zuhause verbringst, mach es dir am besten richtig gemütlich. Kauf dir kuschelige Bettwäsche und beziehe dein Bett regelmäßig neu. Dein Bett oder auch deine Couch ist dein Rückzugsort für die dunklen Monate. Schöne Lichter oder Kerzen sorgen außerdem dafür, dass es noch gemütlicher wird.. Aber das weißt du vermutlich schon. 😉

    Jetzt ist auch die Zeit, um Projekte zuhause anzugehen, die im Sommer und Herbst liegengeblieben sind. Wann, wenn nicht jetzt lohnt es sich, seine Wohnung schön zu machen? Vielleicht hast du jetzt den Schwung, endlich die Kleinigkeit zu ändern, die dich schon ewig stört oder das DIY-Projekt umzusetzen, dass du schon lange auf dem Plan hast. Ich hab’s ausprobiert, es lohnt sich! 🙂

    An die Dunkelheit anpassen

    Durch künstliches Licht sind wir nicht mehr auf die Helligkeit der Sonne angewiesen – so wirkt es zumindest! Trotzdem sind wir im Winter abends schneller müde und haben weniger Energie. Da die Nächte länger werden, ist es ganz natürlich, auch mehr zu schlafen, also gönn dir doch eine Stunde mehr als im Sommer. Du verpasst ganz bestimmt nichts in der Zeit.

    Vielleicht hast du ja auch Lust und übernachtest mal wieder woanders, wie früher als Kind. Als Erwachsene gewöhnen wir uns irgendwann an, uns am besten zuhause enstpannen zu können, aber wie schön ist es, mal wieder gemeinsam zuhause zu versacken und im Schlafanzug Geheimnisse auszutauschen? Nachts sind wir emotionaler als tagsüber, nutze das und sprich mit deinen liebsten Mitmenschen über deine Gefühle und höre dir ihre Geschichten an.

    Blick nach innen

    Nutze die Zeit der vielen Dunkelheit und des Stillstands, um nach innen zu blicken: Schreib Tagebuch, plane das neue Jahr oder setze dir Intentionen. Lass dich darauf ein, deine Gefühle zu spüren, verstecke nichts, lass alles raus. Diese Zeit der Ruhe und Kontemplation gehört dir und deinen Emotionen.

    Farbtherapie gegen tristes Grau

    Draußen ist alles trist und farblos und das kann uns runterziehen. Dem können wir zum Beispiel Farben entgegensetzen, die uns fröhlich machen. Hast du eine Farbe, die in dir ein zufriedenes oder energetisches Gefühl auslöst? Das kann typischerweise ein Rotton sein, aber auch jede andere Farbe, die für dich stimmig ist. Zieh dir Kleidung in deiner Kraftfarbe an oder lackier dir die Fingernägel, sodass du immer daraufschauen kannst.

    Dem Stillstand entgegenwirken

    In der Natur herrscht Stillstand, aber das muss bei uns nicht so sein. Versuch in Bewegung zu bleiben. Geh trotz schlechtem Wetter raus und laufe oder spaziere. Oder geh schwimmen, das erinnert mich zumindest immer ein bisschen an den Sommer und ich liebe das Gefühl, auch im Winter mal aus den dicken Klamotten rauszukommen und ins Wasser zu tauchen.

    Entfache Wärme!

    Apropos Bewegung: Um der Kälte etwas entgegenzusetzen, hilft es, im Körper Wärme zu entfachen, zum Beispiel in die Sauna oder Therme zu gehen, sich beim Sport oder Yoga so richtig auszupowern. Draußen joggen gehen ist besonders toll, weil dir nicht nur heiß wird, sondern du auch noch etwas Licht bekommst und dich hinterher wie eine Superheldin fühlen kannst, dass du dem Wetter getrotzt hast. Wenn du zuhause bist, mach energetische Musik an und tanz durch deine Wohnung. Bestimmt hast du Lieder, die dich an Sommernächte im Freien erinnern, dann schmeiß die rein und schwelge in Erinnerungen und Vorfreude, denn der nächste Sommer kommt bestimmt. 🙂

    Beim Essen hast du jetzt vermutlich ganz von selbst mehr Lust auf wärmende Suppen und Eintöpfe als auf Salat. Mir geht es zumindest so! Würze deine Gerichte mit etwas Chili oder anderer Schärfe, um dein inneres Feuer noch zu verstärken. Saisonales Gemüse wie Wurzel und Kohl geben dir den Vitaminboost, den du jetzt brauchst. Falls du mehr Appetit hast als gewöhnlich: Im Winter haben wir natürlicherweise mehr Hunger und nehmen oft etwas zu. Da wir heutzutage so disconnected von den natürlichen Jahresabläufen sind, kann es schwierig sein, damit umzugehen. Versuche, deinen Appetit zu akzeptieren und iss genug. Du darfst das. <3

    Das waren meine Tipps, ich hoffe, sie helfen! Wenn du weitere Tipps hast, immer her damit – ich freu mich über eine Nachricht oder Kommentare. 🙂

     

     

  • Mindful eating/Achtsam essen

    Mindful eating ist ein Konzept, das uns lehrt, Essen achtsam zu uns zu nehmen und dabei nicht zu vergleichen oder zu urteilen. Ich hab mir das Buch dazu von Jan Chozen Bays angeschaut, welches 2009 zum ersten Mal herausgegeben wurde.

    Die Praxis des achtsamen Essens versucht Gegenpol zu sein in einer Welt, in der wir immer häufiger Diäten machen, Nahrungsmittel in gut und schlecht unterteilen und uns oft dafür schämen, wenn wir vermeintlich „zu viel“ gegessen haben. Ziel ist es, wieder zu lernen, alle Nahrung die wir aufnehmen, zu schätzen und achtsam zu genießen.

    Ähnlichkeit zum intuitiven Essen

    Achtsam essen hat viele Überschneidungspunkte mit dem Konzept des intuitiven Essens, bei dem auch zurückgefunden werden soll zu einem offenen, wertfreien Umgang mit Nahrung. Bei beiden Konzepten soll man sich des Hungers vor dem Essen bewusst werden, wofür man z.B. eine Hungerskala von 0-10 nutzen kann, um zuvor und danach abzuschätzen, wie stark der Hunger ist. Beim achtsamen Essen wird dabei noch spezifischer auf sieben verschiedene Hungerarten eingegangen, die uns dabei unterstützen können, noch genauer hinzusehen, was Hunger aulöst und wo genau sich der Hunger befindet. Diese sieben Hungerarten sind:

    • Augenhunger Augenhunger empfinden wir, wenn wir ein lecker angerichtetes oder als wohlschmeckend bekanntes Gericht sehen. Auch wenn wir eigentlich völlig gesättigt sind, kann Augenhunger uns dazu bringen, weiter essen zu wollen oder er kann Appetit auf ein bestimmtes Lebensmittel/Gericht in uns auslösen, den wir zuvor nicht hatten, zum Beispiel wenn wir eine Kochsendung sehen.
    • Nasenhunger Nasenhunger entsteht, klar, durch gute Gerüche. Genau wie Augenhunger kann die Nase bei uns dafür sorgen, dass wir etwas essen möchten, unabhängig davon, ob der Rest des Körpers tatsächlich Hunger hat.
    • Mundhunger Mundhunger ensteht durch Geschmack, den wir lieben oder durch das befriedigende Gefühl von Texturen im Mund, die wir mögen. Wenn wir beispielweise eine Vorliebe für salzige Chips haben, dann möchten wir sie gerne essen, weil wir den Geschmack und das knusprige Gefühl im Mund schätzen.
    • Magenhunger Magenhunger kennen wir als „klassischen“ Hunger mit Magenknurren und Sehnsucht nach Essen.
    • Zellhunger Zellhunger ist Hunger auf Nährstoffe, die wir gerade für unsere Zellen benötigen. Diesen Hunger spüren wir,  wenn der Körper uns sagt, welche Nahrung er gerade braucht. Einfaches Beispiel: Uns fehlt Magnesium und wir bekommen Lust auf Bananen. Dieser Hunger kann je nachdem schwer erkannt werden, aber durch Übung und achtsames in den Körper hineinhören trainiert werden.
    • Geistiger Hunger Geistiger Hunger ist die Stimme der Vernunft! Sie sagt uns beispielsweise, dass wir bestimmte Nahrungsmittel dringend mal wieder essen sollten, weil sie uns fehlen. Der geistige Hunger wird stark von außen und der sich ständig wandelnden Lebensmittelempfehlungen beeinflusst.
    • Herzhunger Damit ist Hunger auf Gerichte oder Nahrungsmittel gemeint, die uns ein wohliges Gefühl geben oder trösten, etwa Kindheitsgerichte oder Essen, das wir mit geliebten Menschen und Erlebnissen verbinden. Hier steht nicht das Gericht an sich, sondern die emotionale Verbindung dazu im Fokus.

    Für alle Hungerarten gibt es im Buch Übungen, die dabei helfen, sie zu erkennen und zu stillen. Sie sind ein super Tool, um noch besser zu durchschauen, wieso wir auf etwas Appetit/Hunger haben, besonders da wir das manchmal gar nicht greifen können. Weshalb habe ich nur schon wieder Hunger, obwohl ich schon gegessen habe? Vielleicht liegt es an einer der sieben Hungerarten, die dir erstmal gar nicht so offensichtlich erschien!

    Achtsam essen
    Jan Chozen Bays: Achtsam essen

    Generell ist das Buch gespickt mit anwendbaren Übungen, mit denen wir die eigene Achtsamkeit beim Essen trainieren können. Es zeigt Wege auf, wie man den Herzhunger stillen kann, ohne zu essen, wie man sich dem Herstellungsprozess des Essens bewusst machen kann oder wie man lernt, auch in Gesellschaft achtsam zu bleiben (etwas, das mir schwerfällt). Auch darüber hinaus gibt es wertvolle Impulse und tiefe Einblicke in ein achtsamer gestaltetes Leben. Es ist sehr anwendbar und bietet eine super Unterstützung dafür, achtsames Essen und Leben auszuprobieren – also eigentlich viel mehr als ein gewöhnliches Buch zum Thema Essen. Dafür Daumen hoch!

    Meine Einschätzung

    Jedoch bin ich etwas skeptisch wenn ich das Buch aus der Perspektive einer „jahrelangen Diäthaltenden“ betrachte. Denn: Es wird zwar das Essen nicht beurteilt, aber Jan Chozen Bays spricht beispielsweise davon, Gelüste zu überwinden, vom Konzept der rechten Menge oder von der Energiebilanz. Das ist natürlich reine Spekulation, aber bei mir entstand der Eindruck, dass die Autorin den Kampf mit Diäten, Gewicht und allem drumherum nicht aus eigener Erfahrung kennt. Was super für sie ist, aber: Sie kann dadurch vielleicht nicht die Antworten liefern, die manche von uns brauchen.

    Alles, was sie schreibt, ist einleuchtend, doch ich persönlich bin davon überzeugt, dass man sich nach Zeiten jahrelanger Diät und Einschränkungen erstmal kompromisslos alles erlauben sollen dürfte. Wenn man Lust auf einen Donut hat (ihr Beispiel für Gelüste, die sie überwunden hat): Go for it! Und wenn du jeden Tag einen Donut isst, irgendwann wirst du ihn nicht mehr wollen. Irgendwann hast du verstanden: Ich darf jetzt alles essen und es gibt keine guten oder schlechten Nahrungsmittel mehr. Und das ist der Moment, auf den wir hinarbeiten: So lange alles zu essen, was man möchte, bis man sich ganz sicher sein kann, dass die Zeit der Entbehrungen nun vorbei ist. Anschließend hat man immer noch Zeit, um sich so etwas wie die rechte Menge (was aus gesundheitlicher Sicht sicher einleuchtend ist) oder Gelüste überwinden zu eigen zu machen.

    Für wen ist das Konzept geeignet?

    Für wen das Konzept meiner Ansicht nach etwas ist: Für Menschen, die Meditation, einer Dankbarkeitspraxis und einem zenbasierten Ansatz gegenüber aufgeschlossen sind. Für alle, die eher etwas asketisch eingestellt sind und nicht gleich in Panik verfallen, wenn sie auf etwas verzichten sollen.

    Für wen das Konzept erst später etwas sein könnte: Für Menschen, die schon ewig auf Diät sind, sich ständig fragen, ob sie zugenommen haben oder nicht, dauernd überlegen, was sie noch essen dürfen usw. usw. Sprich: Für Leute, die so sind wie ich früher. Für euch alle empfehle ich als Einstieg intuitives Essen ohne Einschränkungen.

    Trotzdem gibt’s eine klare Leseempfehlung von mir, da das Buch voller tiefer Weisheit über Achtsamkeit, Dankbarkeit und unser gesellschaftlich-verkorkstes Verhältnis gegenüber Essen steckt! Wenn du dich für das Thema interessierst und dich gerne austauschen möchtest, kann ich dir die Facebook-Gruppe von Kira Siefert empfehlen: Soulfood Life – Achtsam Essen und Leben (Link). Kira ist ausgebildete systemische Coach und hat es sich nach ihrer eigenen Essstörung zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen mit problematischem Essverhalten zu helfen. Das macht sie mit ganz viel Herz und Seele! Vor ein paar Wochen hat Kira am Teacher Training von Jan Chozen Bays und Char Wilkins teilgenommen, das vollständig auf Selbsterfahrung beruht, sie ist also eine echte Expertin. 🙂

    Und falls du mir ein Feedback zu der Thematik geben möchtest, freu ich mich auf einen Kommentar oder eine Nachricht von dir.

    Quellen:

    Jan Chozen Bays: Achtsam essen: Vergiss alle Diäten und entdecke die Weisheit deines Körpers. Arbor Verlag 2009.

    https://www.thecenterformindfuleating.org/

  • 4 überzeugende Gründe, warum Yoga zu mehr Selbstliebe führt

    Von allen Bewegungsarten, die ich schon ausprobiert habe, hat mir Yoga am meisten geholfen, Selbstakzeptanz und Liebe zu fördern. Wenn man vom subjektiven Wohlgefühl mal absieht, welche überzeugenden Gründe gibt es dafür, dass Yoga praktizieren zu mehr Selbstliebe führt? Die vier Gründe, die mir am wichtigsten erscheinen, habe ich dir hier zusammengefasst. 🙂 Enjoy!

    1. Yoga ist erwiesenermaßen gut für die mentale Gesundheit und bei emotionalem Essen

    Wenn du schon mal Yoga gemacht hast, egal ob sporadisch oder regelmäßig, wirst du das Wohlgefühl, die Entspannung und die innere Ruhe kennen, die sich nach einer tollen Yogastunde einstellen. Auch wissenschaftlich sind diese Effekte auf den Körper und Geist längst bewiesen. Viele Studien zeigen, dass Yoga bei einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen helfen kann, wie Depression, Angst- und natürlich auch Essstörungen. Auch biochemisch ist das messbar: Das Stresshormon Cortisol wird verringert und gleichzeitig das Glückshormon Serotonin vermehrt ausgeschüttet. Die Meta-Studie der Uniklinik Jena kommt deshalb zum Schluß, dass „körperorientiertes Yoga mit den zentralen Bestandteilen Asanas und Pranayama (…) einen vielversprechenden komplementären Ansatz in der Behandlung psychischer Störungen dar(stellt)“. Für dich heißt das: Auch wenn du keine ausgeprägten psychischen Probleme hast, auch bei deinen kleinen Ticks und Problemchen, die wohl jeder von uns hat, kann Yoga auf jeden Fall helfen!

    Studien zeigen auch, dass Yogapraktizierende ein besseres Körpergefühl besitzen und infolgedessen bewusster und achtsamer essen. Wie sich unser Körper fühlt, ist eng mit unserer psychischen Gesundheit verbunden. Das Wohlgefühl von Yoga wird dadurch unterstützt, dass du dich achtsamer und damit besser ernährst, weil du deine Körpersignale besser einschätzen und achten lernst. Dadurch handelst du voller Selbstachtung im Einklang mit dir selbst und deinen Bedürfnissen, was im Endeffekt zu mehr Selbstvertrauen und Liebe führt.

    Es hat sich übrigens gezeigt, dass diese positiven Wirkungen umso stärker sind, je öfter Yoga praktiziert wird. Also hopp, auf die Matte mit dir! 🙂

    2. Bei Yoga wird nicht beurteilt, wie gut du bist

    Eine Besonderheit, die Yoga für mich ausmacht, ist, dass Lehrer den Schülern immer Alternativen zu den Asanas anbieten. Es gibt keine Weltmeisterschaft in Yoga! 🙂 Es wird betont, dass alles gut so ist, wie es ist und niemand schlechter oder besser ist, nur weil er/sie stärker oder dehnbarer ist. YogalehrerInnen werden darin ausgebildet, ihre Stunden stark auf die anwesenden Menschen auszurichten und bringen dir bei, dass nicht die äußere Form, sondern die für dich die richtige Variante wichtig und richtig ist. Eine gute Yogalehrerin ermutigt die Schüler dazu, die eigenen Grenzen wahrzunehmen, zu achten und einen liebevollen Umgang mit sich selbst zu pflegen. Eine unglaubliche Erleichterung, falls du der Typ bist, der demotiviert wird, weil er etwas nicht kann! (So wie ich! :))

    Durch die fehlende Beurteilung von außen (abgesehen von gefährlichen Haltungsfehlern natürlich) lernst du mit der Zeit auch, dich selbst weniger zu verurteilen. Bei mir hat das dazu geführt, dass ich mich inzwischen in Kursen immer möglichst nah an den Spiegel setze, auch wenn ich mich bei anderen Fitness-Kursen nicht so gerne ansehe. Beim Yoga liebe ich meinen Körper, ich verurteile ihn nicht, ich bewundere ihn, dafür, wie er im Spiegel aussieht, dafür, was ich an Kraft und Dehnung aus ihm rausholen kann. Bei keinem Sport bin ich so zufrieden mit meinem Körper wie beim Yoga. Und diese Zufriedenheit trage ich immer auch ein bisschen mit nach Hause. Wenn ich danach auf mein Sofa falle, dann mag ich alle meine Rundungen und Eigenheiten, weil ich vorher gemerkt habe, wie stark und flexibel ich bin. 🙂 Und das unabhängig davon, wie ich aussehe oder was andere denken.

    3. Du nimmst dir Zeit für dich

    Sich Zeit für dich selbst und seine Bedürfnisse zu nehmen ist ein zentraler Bestandteil einer guten Selbstfürsorge und damit einer praktizierenden Selbstliebe. Wenn du Yoga machst, nimmst du dir diese Zeit für dich und dein Wohlbefinden. Deine Matte ist deine Insel, auf der du dich zurückziehen und vom Alltag abschotten kannst. Egal, was dich gerade sonst beschäftigt, wohin deine Gedanken wandern, was du tun musst, was du tun sollst… Die Zeit, die du Yoga machst gehört ganz dir alleine und ist dazu da, DICH glücklich zu machen und niemanden sonst.

    Eine niedliche Infografik zum Thema „Importance of Me-time“ findet ihr hier.

    Metime Quelle: https://www.mindbodygreen.com/0-20080/why-me-time-is-so-important-for-happiness-infographic.html%5B/caption%5D

    Besonders schön ist auch Shavasana am Ende der Stunde. Wann sonst nehmen wir uns Zeit, einfach mal ruhig auf dem Boden zu liegen, zu atmen, zu entspannen und einfach nur zu sein? Im Yoga hast du die Erlaubnis dazu. Genieß diese Zeit für dich!

    4. Du praktiziert damit Achtsamkeit und Achtsamkeit hilft dir dabei, dich selbst besser anzunehmen

    Mangelnde Selbstliebe geht meist mit Schamgefühl einher. Wir schämen uns unserer selbst, weil wir denken, etwas an uns sei nicht richtig, schlimmstenfalls leiden wir und verstecken uns.  In ihrer wunderbaren Podcastfolge „3 Schritte wie du dich von Scham befreien kannst“, geht Kira Siefert von SoulFood Journey darauf ein, dass Achtsamkeit praktizieren dazu führt, dass wir Scham und Selbstzweifel abbauen und dadurch mehr Selbstliebe entwickeln.

    Yoga ist dabei, genau wie Meditation, ein Weg, Achtsamkeit zu praktizieren. Christopher Germer, Autor des Buches „Der achtsame Weg zur Selbstliebe“ definiert Achtsamkeit folgendermaßen:

    „Achtsamkeit bedeutet zu wissen, was man erlebt, während man es erlebt, ohne es zu bewerten.“

    Während du Yoga machst, bist du (bestenfalls) ganz bei der Sache und richtest deinen Geist nur darauf. Nichts wird bewertet, alles darf sein. Durch praktizierte Achtsamkeit lernst du mit der Zeit, Schmerz, Leid und Scham in deinem Leben besser anzunehmen und zu akzeptieren, ohne dich davon überrollen zu lassen. Und irgendwann kannst du vielleicht in allem, was dir bisher an dir selbst noch nicht liebenswert scheint, sogar etwas Positives sehen! 🙂

     

    Quellen:
    Klatte, Rahel/Pabst, Simon et al.: Wirksamkeit von körperorientiertem Yoga bei psychischen Störungen. Systematische Literaturübersicht und Metaanalyse. In: Deutsches Ärzteblatt 113(12) (2016), 195-202.
    Online: https://www.aerzteblatt.de/archiv/175449

    Christopher Germer: Der achtsame Weg zur Selbstliebe. Wie man sich von destruktiven Gedanken und Gefühlen befreit, 2. überarbeitete Auflage, Freiburg 2011.

    Kira Siefert: „3 Schritte, wie du dich von Scham befreien kannst“ Podcastfolge http://www.kirasiefert.de/05-3-schritte-wie-du-dich-von-scham-befreien-kannst/

    Photo by Jared Rice on Unsplash