Persönlichkeitsentwicklung

  • Über die Angst, nicht dazuzugehören

    Wie ich heute immer noch spüre, dass ich als Teenager von Gleichaltrigen gemobbt und ausgegrenzt wurde.

    Hellbraune, lockige Haare bis zum Kinn, die an den Seiten so abstehen, dass der Kopf im Schatten wie ein Dreieck aussieht. Erste Pickel im Gesicht, sicher keine Markenjeans, Streifenpulli: Ich war ein uncooler Teenager. Das wurde nicht besser, als ich begann, mich zu dick zu fühlen und fortan meine Jacke nicht mehr im Unterricht auszog. Und es wurde auch nicht besser, als ich irgendwann 30 Kilo mehr wog und grüne Haare hatte.

    Ich war die Außenseiterin, die, die zuschauen durfte. Über die geredet und gelästert wurde, die man nicht dabeihaben wollte.  Im Sport wurde ich als Letzte gewählt, beim Schulausflug wollte niemand mit mir in ein Zimmer. Die coolen Mädels interessierten sich nicht für mich, nein, noch mehr: Sie fanden mich so richtig seltsam. Das war ich auch, tiefunglücklich und depressiv, ich schwänzte die Schule, versteckte mich. Es tat weh, dass ich nicht dazugehören durfte, dass ich wusste, es wird über mich geredet, aber man will mich nicht kennen, mich, also so wie ich wirklich bin.

    Mobbing schmerzt, weil wir als Menschen auf die Gesellschaft und die Akzeptanz anderer angewiesen sind. Alleine ist ein Mensch nicht so überlebensfähig wie in der Gemeinschaft. Das ergibt Sinn: Wir werden als nicht alleine lebensfähige Wesen geboren und sind deshalb von Anfang an auf die Unterstützung anderer angewiesen. Wir brauchen Liebe und Zuwendung, um nicht zu verkümmern. Und auch wenn wir erwachsen sind, leuchtet es ein: In der Gruppe sind wir stark, jeder gibt auf jeden acht, Aufgabenteilung erleichtert das gemeinsame Zusammenleben. Auch wenn wir als Erwachsene heutzutage dieses Zusammensein nicht mehr zum Überleben brauchen, wir als menschliche Wesen sind auf Freundschaft und Liebe angewiesen, es steckt tief in unserer DNA.

    Wenn man diese Erfahrung des Augeschlossenseins einmal erfährt, wird man bestimmte Ängste und Verhaltensweisen möglicherweise nie mehr los. Mein Freundeskreis ist inzwischen toll und sicher, und dennoch spüre ich immer wieder, wie mich bestimmte Situationen belasten oder wie ich zwanghaft reagiere. Konkret kann das sein:

    • Niemand würde mich als schüchternen Menschen  bezeichnen, aber ich fühle mich eingeschüchtert und werde still, wenn ich eine große Gruppe kennenlerne, in der die Leute untereinander schon befreundet sind. Mich vorzustellen und der Anspruch an mich selbst, einen guten, ersten Eindruck zu vermitteln, macht mich furchtbar nervös! Ich seh mich dann wie von außen und empfinde mich als seltsam. Und das strahle ich manchmal auch aus. Mir wurde auch schon gesagt, dass ich beim ersten Kennenlernen arrogant wirke, eben weil ich erstmal meine Schüchternheit versuche zu verarbeiten und distanziert wirke. Ziemlich blödes Gefühl!
    • Wenn ich mitbekomme, dass Freunde oder Bekannte, die ich noch nicht so lange kenne, etwas ohne mich machen, dann befürchte ich, dass es daran liegen könnte, dass sie mich eigentlich nicht mögen. Rational weiß ich, dass das Unsinn ist, aber trotzdem verspüre ich diese unbegründete Angst.
    • Bei neuen Bekanntschaften verspüre ich die Befürchtung, dass ich nur vordergründig gemocht werde, aber eigentlich schlecht über mich gedacht oder gelästert wird.
    • Es ist mir schon passiert, dass ich mich in einem neuen Umfeld übermäßig angepasst habe, versuchte, mich gut darzustellen und besonders nett zu sein, anstatt darauf zu vertrauen, dass ich so geschätzt werde, wie ich tatsächlich bin.
    • Ich hab manchmal Angst, nicht cool zu sein, nicht cool auszusehen und nicht „mit den coolen Kids spielen zu dürfen“. Und das mit über 30. 😉

    Diese Situationen sind mir bewusst und ich kann mich selbst reflektieren, was meine Reaktionen angeht. Das hilft, ändert aber nicht alles. Manchmal vermeide ich bestimmte Situationen, oftmals begebe ich mich aber auch direkt rein und konfrontiere mich mit meinen Befürchtungen. Ich will mir selbst beweisen, dass ich nicht mehr die unglückliche 15-Jährige bin, sondern eine selbstbewusste und unabhängige Frau. Manchmal klappt das besser und manchmal schlechter. Tendenz steigend. 🙂

    Hast du auch Erfahrungen mit Mobbing gemacht? Wie geht es dir heute damit?

     

  • Healthy is the new skinny – Das Buch

    Healthy is the new skinny – Das ist die Kampagne von Plussize-Model Katie H. Wilcox. Vor einigen Jahren als Blog gestartet, in dem sie auf die absurden Schönheitsideale in der Werbung hinweisen und Frauen ein besseres Körpergefühl vermitteln wollte, ist aus HNS inzwischen eine globale Bewegung von Frauen geworden, die keine Lust mehr auf das Schönheitsideal haben und sich gegen gesellschaftlichen Druck wehren.

    Glaubt man ihren Fotos, dann lebt Katie das perfekte Leben. In ihren Instagram-Stories sieht man ihr großes Haus, ihren attraktiven Mann Bradford und ihre supersüße Tochter True. Noch dazu ist sie megahübsch und sympathisch! 🙂 Aber wie so viele Frauen hat auch Katie eine lange Leidensgeschichte voller Selbstzweifel und Unglück über ihr Aussehen hinter sich. Mit dieser Geschichte beginnt ihr Buch „Healthy is the new skinny“ und nimmt den Leser so gleich mit in ihre Vergangenheit als junges Mädchen, dass darunter litt, dass es nicht so aussah wie seine zierlichen Cousinen.

    Ausgehend von dieser Geschichte beschreibt Katie, wie sie schließlich Plussize-Modell wurde, sich aber trotzdem wertlos und leer fühlte. Modeln macht nicht glücklich!, stellte sie fest, und begann, sich damit auseinanderzusetzen, was denn tatsächlich zu einem besseren Körperbild führen kann. Sie begann, zu recherchieren und ihr wurde bewusst, wie sehr unser kollektives Bewusstsein von Werbebotschaften und damit transportierten Bildern beeinflusst ist. Im letzten Jahrhundert hat sich die Werbung ins Zeug gelegt, um unser Konsumverhalten von „Ich kaufe, was ich BRAUCHE“ zu wandeln in „Ich kaufe, was ich WILL“. So sieht beispielsweise eine Person in London täglich etwa 3.500 mehr oder weniger unterschwellige Werbebotschaften. Wahnsinn, oder!?

    Der weibliche Körper ist dabei seit jeher mangelbehaftete Projektionsfläche, die entweder verbessert werden oder als Dekoobjekt herhalten muss. Katie beschreibt einleuchtend, wie die alltäglichen Bilder auf uns wirken, dass es wenig mit unserem tatsächlichen Aussehen zu tun hat, wie wir uns selbst wahrnehmen – und dass es in der Werbewelt keinen Ausweg gibt, denn statt uns selbst zu mögen, sollen wir weiter unglücklich sein und Produkte konsumieren, die uns vermeintlich helfen. Ein perfider Widerspruch, den sie glasklar aufdeckt und der einen stinkwütend machen kann!

    healthyisthenewskinny

    Nach dem investigativen und aufrüttelnden Teil des Buches beschreibt Katie, wie man das Verhältnis zum eigenen Körper verbessern kann, indem man durchschaut, welche negativen Leitbilder und Glaubenssätze man beispielsweise durch seine Erziehung gelernt hat. Sie schlägt diverse Übungen vor, um die eigene „Programmierung“ zu ändern und ein anderes Schönheitsbewusstsein zu entwickeln. Schließlich kommt sie zum Kernpunkt ihres Buches „Healthy is the new skinny“ und erklärt:

    So, why is healthy the new goal, the new skinny? Because when our body is in a state of excellent health, we are more easily able to return to being our true self. When our body is healthy, our mind is healthier, too. Our whole being is balanced and can relax instead of being in survival and fear mode, which causes us to feel that we’re not good enough and constantly need to prove ourselfe worthy of acceptance and love. When we’re healthy, we make better decisions for ourselves, which makes you healthier and happier still – contributing to a positive lifecircle.

    An added benefit of making healthy the new skinny is that this is a goal we can all achieve. Unlike the beauty ideal of skinny, health is a unique state for each of us, in a way that is organic in our own body. As we’ve discussed, the goal of being skinny puts us in a position to fail over and over again.

    Aber was ist mit healthy gemeint? Schließlich gibt es Menschen, die entweder mental oder physisch angeschlagen oder krank sind und dennoch glücklich sein und sich lieben wollen. Ist „healthy sein“ nicht ein weiterer Anspruch, der an uns gestellt wird? Katie stellt klar, dass sie die individuelle Gesundheit meine, die jeder für sich erreichen kann. Jemand, der etwa mentale Probleme hat, kann sich nicht völlig auf seine körperliche Gesundheit konzentrieren, sondern muss zunächst seine mentale Gesundheit verbessern. Katie stellt klar, dass Körper und Geist nur zusammen funktionieren und wir Gesundheit ganzheitlich sehen müssen – Damit stellt sie sich gegen eine körperfixierte Fitnessidustrie, die in ihrer Ausrichtung den Geist und die Seele nicht im Blick hat.

    Nachdem man sich seiner eigenen, einschränkenden Ideale und Vorstellungen bewusst geworden ist, nimmt Katie einen mit auf den Weg zum „wahrhaftigen Selbst“ und widmet sich der Persönlichkeitsentwicklung. In diesem Teil des Buches wird sie meiner Ansicht nach etwas oberflächlich. In wenigen Kapiteln versucht sie zu beschreiben, womit andere wiederum tausende Bücher füllen. Sie versucht, alles abzudecken und schweift dabei in Phrasen wie „Find your true purpose“ ab, geht aber nicht tief genug ins „Wie“ rein. Trotzdem schlage ich das Buch äußerst zufrieden zu, denn Katie schafft es, im letzten Kapitel die Stärke und den Zusammenhang von Frauen untereinander hervorzuheben und hält ein Manifest für gemeinsame Girl Power. Egal wie pathetisch sie hier klingt – Ich hab am Ende fast ein wenig Tränen in den Augen! 🙂

    Was ich aus diesem Buch mitnehme:

    • Einblick in die Hintergründe der Werbewelt, die uns unterschwellig beeinflusst und manipuliert
    • Wut! Auf ebendiese Werbewelt und den Vorsatz, in Zukunft weniger mitzuspielen und andere darauf hinzuweisen, wo ich kann

    Wem ich dieses Buch schenken würde:

    Allen Menschen (besonders Frauen), die Probleme mit sich und ihrem Körper haben und denen es helfen könnte, zu sehen, dass das nicht „ihre Schuld“ ist.

    Wer Lust hat, Katie und ihre Bewegung besser kennenzulernen, kann hier mal schauen:

    Healthy is the new skinny website: https://healthyisthenewskinny.com/
    Healthy is the new skinny Instagram: https://www.instagram.com/healthyisthenewskinny
    Katie H. Wilcox Instagram: https://www.instagram.com/katiehwillcox/

  • Geld- und Spartipps für HedonistInnen

    Wikipedia sagt zum Begriff Hedonismus:

    Hedonismus (von altgriechisch ἡδονή, hēdonḗ, „Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde“;[1] Wortbildung mit dem Suffix -ismus) bezeichnet zumeist eine philosophische bzw. ethische Strömung, deren Grundthese lautet, dass einzig Lust bzw. Freude und die Vermeidung von Schmerz bzw. Leid intrinsisch oder final wertvoll sei(en). Im Gegensatz zu dem philosophischen Verständnis wird im alltagssprachlichen Gebrauch mit dem Begriff Hedonismus häufig eine nur an momentanen Genüssen orientierte egoistische Lebenseinstellung bezeichnet. In diesem Sinne wird der Begriff Hedonismus oft abwertend gebraucht und als Zeichen der Dekadenz interpretiert.

    Erkennt ihr euch wieder? 🙂 Seid ihr auch HedonistInnen? Dann lacht ihr bestimmt auch herzlich über dieses wunderbare Gedicht von Goethe alias Barbara. 😀

    goethe2
    Quelle: @ich_bin_barbara

    Dass ich Hedonistin bin, heißt für mich leider auch, dass ich eine überbordende, oftmals leichtsinnige Einstellung zu Spaß und Geld habe. Diese Sprüche könnten von mir sein:

    • „Ach was solls, gutes Essen ist mir mein Geld wert, lass uns zum Griechen gehen!“
    • „Oooooh, eine neue Limited Edition mit SO schönen Farben, die ist ja bald weg, brauch ich!“
    • „Wer weiß schon, ob ich morgen noch lebe, vielleicht werd ich heute Abend vom Bus überfahren, was bringen mir dann meine Ersparnisse?“

    Gepaart mit dem Glaubenssatz über Geld, den ich lange hatte („Ich kann nicht mit Geld umgehen!“) ist das eine fatale Mischung, die dazu führt, dass ich oftmals am Ende des Monats im Minus war und zwar egal, wie viel ich verdiene. 😉 Eins hab ich inzwischen begriffen: Der Mensch passt sich wahnsinnig schnell an und an mehr Gehalt und mehr Luxus im Leben kann man sich rasant schnell gewöhnen. Ich arbeite seit drei Jahren und für Berufsanfänger ist es ganz normal, erstmal am Anfang den neuen Reichtum zu genießen und sich Sachen zu gönnen, die man sich bisher vorenthalten hat, hab ich mir so eingeredet. Für mich war das zum Beispiel ein Taschenbegleiter für knapp 180 Euro, mit meinem Namen reingestickt, einfach so, weil ich es konnte. 😛

    Aber irgendwann plagte mich dann doch das schlechte Gewissen bzw. ich hab angefangen, langfristiger zu denken und ich stellte mich der Aufgabe, endlich mal was gebacken zu kriegen und meine Finanzen unter Kontrolle zu bekommen. Wenn du dich in meiner Beschreibung wiedergefunden hast, dann freu ich mich, dir weiterzuhelfen! 🙂

    Tipp 1 Mach dir deine Glaubenssätze im Hinblick auf Geld bewusst

    Glaubenssätze sind Einstellungen über uns selbst, die wir so verinnerlicht haben, dass wir überzeugt sind, dass sie stimmen und nicht mehr erkennen, dass sie lediglich in unserem Kopf existieren (und manchmal eben noch auf dem Konto ;)). Als ich mich zum ersten Mal mit meinen Glaubenssätzen über Geld auseinander setzte, war das ein totales Aha-Erlebnis. Inzwischen sag ich nicht mehr einfach „Ich kann nicht mit Geld umgehen“. Natürlich kann ich mit Geld umgehen, ich tu es ja (fast) jeden Tag! Damit übernehme einerseits Verantwortung für mein Tun, andererseits lasse ich es auch zu, endlich nicht mehr ständig pleite zu sein.

    Coach und Autorin Talane Miedaner fasst es trocken zusammen:

    Wenn Sie Ihren Glauben zum Thema Geld begrenzen, dann begrenzen Sie gleichzeitig Ihre finanziellen Möglichkeiten. (…) Indem Sie Ihre Gedanken zum Thema Geld nicht weiter beschränken, haben Sie schon den ersten Schritt auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit getan. Es ist nicht immer einfach, sich die eigene Meinung zu diesem Thema vor Augen zu führen. Aber anders geht es nun einmal nicht.

    Zum Arbeiten an deinen Glaubenssätzen kann ich dir auch den Podcast „Wie du eine liebevolle Beziehung zu Geld entwickelst“ von Laura Seiler empfehlen. 🙂

    Tipp 2 Überweise zu Monatsbeginn Geld auf anderes Konto

    Praktischer Tipp Nr. 1, eigentlich ein No-Brainer und bestimmt der Tipp, der am häufigsten genutzt wird. Gleich zu Beginn des Monats oder wann auch immer das Geld reinkommt, etwas davon zur Seite legen bzw. auf ein anderes Konto überweisen. Wenn du ein Härtefall bist: Nimm am besten ein Konto, auf dass du nicht so schnell zugreifen kannst, wie ein Tagesgeldkonto.

    Tipp 3 Spare auf etwas, was du wirklich willst!

    Ich habs tatsächlich erst so richtig geschafft zu sparen, nachdem ich ein langfristiges Ziel hatte: Mein Yoga Teacher Training, welches im Schnitt 3.000 Euro kostet und für das ich konsequent gespart habe. Was macht dir das Sparen leichter, vielleicht eine tolle Urlaubsreise oder ein neues Sofa..? Such dir was und dann spar darauf. Das macht dann sogar fast schon Spaß und am Ende bist du stolz auf dich, wenn du es geschafft hast!

    Tipp 4 Behalte mit einer App deine Ausgaben im Auge

    Ich nutze die App Numbrs, um meine Ausgaben und meinen Kontostand im Blick zu behalten. So hab ich zumindest immer eine Übersicht darüber, was rausgeht und was reinkommt. Die App zeigt auch terminierte Zahlungen an, beispielsweise den Kontostand am Tag, an dem die Miete abgeht und gibt dir ein beruhigendes Gefühl, dass es noch nicht so weit ist und dass bis dahin vielleicht noch was reinkommen könnte. 😀

    Außerdem sortiert sie die Ausgaben in Kategorien ein, sodass du siehst, welcher Bereich am meisten Geld frisst (bei allem, was nicht mit Bargeld bezahlt wurde natürlich). Früher hatte ich dafür auch eine Haushaltsapp, nutze ich aber inzwischen nicht mehr, aber auch das ist eine Möglichkeit.

    Tipp 5 Führe das 6-Konten-Modell ein

    Nachdem ich es geschafft habe, für mein Teacher Training zu sparen, starte ich mit dem 6-Konten-Modell. Das Modell ist ursprünglich von T. Harv Eker beschrieben, einen guten, ausführlichen Blogartikel findet ihr hier. Das Modell geht davon aus, dass man 50% seines Einkommens für laufende Kosten verwendet und den Rest auf 5 Konten aufteilt. Natürlich geht das nur, wenn euch 50% zum leben reichen! Ich empfehle also, zu gucken, wie viel man braucht und erst dann den Rest auf die anderen 5 Konten aufzuteilen. 😉

    Die Konten sind:

    • 10% auf ein Konto für finanzielle Freiheit
    • 10% auf ein Spaß-Konto
    • 10% auf ein Rücklagen-Konto
    • 10% auf ein Konto für aus und Weiterbildung
    • 10% auf ein Spendenkonto

    Das Schöne dabei ist nicht nur, dass man sich nebenher ein „Vermögen“ aufbauen kann, sondern auch, dass man völlig ohne schlechtes Gewissen Geld verpulvern, Workshops machen und Bücher kaufen („Weiterbildung“) und sogar geplant Geld spenden darf, also was zurückgibt von dem Reichtum, den man hat.

    Für das 6 Konten Modell braucht man nicht unbedingt 6 physische Konten, man kann sich selbst auch Budgets einrichten. Dafür nutze ich ebenfalls die App Numbrs.

    Tipp 6 Sonstiges..?

    Soweit alle Tipps, die mir derzeit helfen. Weitere Ratschläge können sein: Unnötige Ausgaben identifizieren und verringern (zB Pizza selbst machen anstatt bestellen, Zeitschriften in der Bücherei lesen,…). Achja, Abos kündigen kann man hervorragend über Aboalarm! Kein Brief tippen mehr, schnell und sicher – ich liebe es. 😉

    Außerdem empfiehlt es sich, weitere Einkommensquellen aufzutun, z. B. alte Klamotten über Kleiderkreisel verkaufen, zum Flohmarkt gehen, einen Shop mit Dingen aufmachen, die man herstellt.. Alles womit irgendwie Geld reinkommt, ist gut! Vielleicht könnt ihr das dann zusätzlich auf euer Sparkonto tun. Oder damit euren hedonistischen Lebensstil finanzieren. 😀

  • Mein Leben ist ein Abenteuer – Wie ich es schaffe, mehr Spannung in meinen Alltag zu bringen

    Träumst du davon, deinem Alltag zu entfliehen und woanders zu sein? Lebst du für deine Urlaube und kannst mit deiner jetzigen Situation nicht so viel anfangen? Kommt es dir so vor, als sei dein Alltag grau und trist, dein Schreibtischjob langweilig und deine Stadt zu klein? Das kenn ich alles, aber ich hab’s überwunden. 🙂 Heute zeig ich dir, wie ich Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Dingen zur Lebensmaxime erkärt und damit mein Leben zu einem großen Abenteuer gemacht habe.

    Es ist Ende Juni 2015. Ich bin auf dem Fusion-Festival in der Nähe der Mecklenburgischen Seenplatte und gehöre zu einer großen Gruppe aus etwa 30 Leuten. Nur meine Freundin Sophie kenne ich richtig, der Rest sind Freunde von ihr, die ich hier zum ersten Mal getroffen habe. Der erste offizielle Festival-Abend steht bevor und Sophie hat einen Wunsch: Sie möchte unbedingt zur Eröffnung der Tanzwüste mit Monolink gehen. Außer ihr kennt keiner der Anwesenden Monolink und keiner hat Lust. Ich schon. Ich mag Sophie und ich weiß, dass sie einen tollen Musikgeschmack hat und außerdem möchte ich sie begleiten, weil es ihr wichtig ist.
    Also stapfen wir kurz vor 18 Uhr zur Tanzwüste und schauen uns Monolink an. Seine Musik gefällt mir sofort. Er spielt Gitarre und singt, aber es ist trotzdem elektronisch und total eingängig. I like! Auf einmal fängt es an zu regnen und wir verkriechen uns mit anderen Leuten unter einer großen Sitzbank. Es regnet richtig dicke, schwere Tropfen und wir werden trotz schützender Bretter über uns ziemlich nass. Doch plötzlich hört der Regen wieder auf. Wir laufen zurück zur Tanzfläche, die Sonne kommt raus und Monolink spielt ein Lied, was mir bis heute Gänsehaut bereitet: Burning Sun. <3

    Warum habe ich diese Geschichte gewählt, um das Thema zu starten? Diese Erinnerung markiert den Anfang eines Mindset-Wandels, der inzwischen Teil meiner Persönlichkeit geworden ist. Die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Unbekanntem. Ich hab gelernt, mich auf Dinge einzulassen, ohne mich vorher erst davon zu überzeugen, dass ich sie mögen werde. Ich hab Vertrauen in Freunde, die Empfehlungen aussprechen. Ich fühle mich zu etwas hingezogen und probiere es dann einfach. Und größer gedacht: Ich hab Vertrauen ins Universum, das es mir die richtigen Möglichkeiten zur richtigen Zeit eröffnet.

    Das ist deshalb besonders bemerkenswert, weil früher mein Credo war „Tu nichts, was du nicht willst“. Das sollte natürlich immer ein Grundsatz sein, damit man nicht auf einmal etwas macht, was einem Unbehagen bereitet oder langweilt. Es geht auch nicht darum, sich zu Dingen zu zwingen, die einem nicht gut vorkommen. Aber wenn man zu viel grübelt und Infos einholt, bevor man etwas tut, wie soll man sich denn da noch überraschen lassen? Im Endeffekt kann man so zu jemandem werden, der auf viele Dinge keine Lust hat, weil er oder sie meint, schon zu wissen was kommt.

    Ich will anders sein: Ich bemühe mich, offen und aufgeschlossen durchs Leben zu gehen, jeden Tag ein bisschen mehr. Und zwar auch und gerade im Alltag, in meiner Stadt, in meiner gewohnten Umgebung. Diese Punkte helfen mir dabei und versuche ich umzusetzen:

    Empfehlungen von Freunden oder anderen lieben Menschen annehmen (Bücher, Serien, Filme..) und Freunde begleiten, wenn sie irgendwohin möchten.
    Natürlich sollte euer Geschmack irgendwie mit dem eurer Freunde kompatibel sein. 😀 Aber dann könnt ihr euch auch mal drauf einlassen, auch wenn sie beispielsweise etwas vorschlagen, was normalerweise nicht euer Ding ist.
    Die meisten Menschen freuen sich unheimlich, wenn sie Empfehlungen aussprechen und diese auch angenommen werden. Ich hab mich so gefreut, zu Weihnachten sowohl meine Mama als auch meine quasi Stiefmama mit Yoga angesteckt zu haben, indem ich ihnen DVDs geschenkt habe. Sie benutzen sie und das macht mich so stolz! Damit tut ihr also euch selbst und dem Anderen einen großen Gefallen. 🙂

    Nicht alles zerdenken und sich fragen, ob dies, das oder jenes was für mich ist. Spontaner und aus dem Bauch heraus zu entscheiden, auch wenn ich nicht alle Infos habe. Im ganz Kleinen kann das sein, einfach spontan einen Film zu gucken, ohne Trailer, nur basierend auf Hörensagen. Oder eine Serie, alle meine letzten Serien wurden spontan ausgesucht, weil ausschalten kann man ja immer noch! 😀 Im Großen kann das sein, in eine fremde Stadt zu fliegen, weil gerade die Tickets günstig sind, auch wenn man sich mit dieser Stadt noch gar nicht so wirklich auseinander gesetzt hat. Einfach mal ausprobieren! Und wenn es schlecht ausgeht, ist es hoffentlich trotzdem eine gute Geschichte. 🙂

    Wenn das Universum mir eine Gelegenheit bietet, ergreife ich sie, so lange es sich richtig anfühlt. Das kann ein Job sein, eine Reise, … Wenn ich mich entscheiden muss und das auf Anhieb nicht kann, versuche ich, Zeichen des Universums zu erkennen. Zum Beispiel wollte ich dieses Jahr eine Yogareise machen, konnte mich aber nicht entscheiden. Das Haus, in das ich wollte, hatte nur zwei Termine, die in Frage kamen, aber keiner davon hat mich direkt überzeugt. Dann sah ich in den Insta Stories, dass sich Madeleine von dariadaria.com für einen der Termine angemeldet hatte (Festivalito) und hab das als Zeichen genommen, mich auch dort  anzumelden. 🙂 Danke, Madeleine und danke Universum! 😀

    Ich lasse mich nicht zurückhalten, wenn ich irgendwohin möchte und kein anderer sich dafür interessiert. Dann geh ich alleine! Alleine zu Konzerten zu gehen beispielsweise macht total viel Spaß. Man kann ausgelassen tanzen und es interessiert keinen und danach verschwindet man einfach wieder oder hängt noch ein bisschen an der Bar rum. Die größte Unabhängigkeit – großartig, ich liebe es! 🙂

    Ich halte die Augen offen z. B. nach Events, die ich cool finden könnte. Ich wette, auch dort, wo ihr wohnt, geht viel mehr, als ihr wisst. Ich liebe es, nach spannenden Terminen zu gucken und schreibe mir im Voraus alles im Kalender auf, was interessant klingt. So hab ich eine Art kleinen, persönlichen Eventkalender und Optionen, auch wenn ich dann nicht alles mache. 🙂
    Schaut doch zum Beispiel mal bei Hey event vorbei, guckt, ob es eine Rausgegangen-Seite für eure Stadt gibt oder schaut in lokale Magazine mit Tipps. Oft gibt es auch günstige oder kostenlose Events! Man muss nur die Augen offen halten. (Meine Leidenschaft für diese Planung hat übrigens inzwischen dazu geführt, dass ich mit einer Freundin die Rausgegangen Karlsruhe Facebookseite betreue. Sowas kann also auch passieren. :D)

    Ihr seht, im Prinzip geht es darum, Vertrauen in den Lauf der Dinge zu haben und sich überraschen zu lassen. Weil unser Leben nun mal auch aus Alltag besteht. Aber auch diesen Alltag können wir uns im Kleinen spannend und aufregend gestalten. Indem wir uns einfach selbst Raum geben, vom Leben  überrascht zu werden.

    Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir Impulse gegeben, deinen Alltag auch mal wieder etwas explorativer und neugieriger auf gute Überraschungen zu gestalten. 🙂 Würde mich sehr freuen! <3