Noemi

  • Für wen willst du eigentlich deinen Körper verändern?

    Dieser Beitrag erschien erst bei Instagram als Swipe-Anleitung, die du hier findest.

    Vielleicht willst du nur abnehmen oder straffer werden, weil du das Gewichtsstigma und Fat Shaming unserer Gesellschaft verinnerlicht hast.

    Gewichtsstigma (Weight Stigma) = Die Vorurteile und Diskriminierung, die jemand aufgrund seines Gewichts erfährt.

    Kennst du z. B. folgende Meinungen?
    „Dicke Menschen sind faul, willensschwach und disziplinlos“
    „Dicke Menschen belasten unser Gesundheitssystem“
    Genau das ist Gewichtsstigma = Vorurteile und Stigmatisierung aufgrund des Gewichts.

    Fat-Shaming ist die Konsequenz aus Gewichtsstigma. Das Beleidigen, Verhöhnen und Fertig machen von dicken oder fetten Menschen. Besonders Fat-Shaming führt dazu, dass viele Menschen unter Ausgrenzung leiden, weniger zum Arzt gehen (aus Angst davor) oder Essstörungen entwickeln. Generell bedeutet das sehr viel Stress und damit Auswirkungen auf die mentale Gesundheit.

    Da wir alle in dieser Gesellschaft sozialisiert wurden, haben wir alle Gewichtsstigma und Fat-Shaming mehr oder weniger verinnerlicht. Das kann sogar so sein, wenn du selbst dick bist.

    Es kann sein, dass du abnehmen willst oder große Angst vorm zunehmen hast, weil dir von deinem Umfeld beigebracht wurde, dass Dicksein und Zunehmen was Schlechtes ist.
    Es kann sein, dass du dir noch nie selbst den Raum gegeben hast, zu erforschen, inwieweit dich dein Körper tatsächlich selbst stört oder du etwas ändern willst.

    Wenn du etwas so verinnerlicht hast, heißt das auch internalisiert. Diese Überzeugungen sind dann so tief in deinem Wertesystem verankert, dass es bewusste Selbstreflexion braucht, sie aufzudecken. Vielleicht ist dieser Beitrag dein erster Anstupser dazu.

    Frag dich, welche Glaubenssätze du rund um das Thema Gewicht und Zunehmen mit dir herumträgst. Was verbindest du damit?
    Frag dich, für wen du eigentlich deinen Körper verändern möchtest. Wessen Meinung hast du vielleicht als deine eigene angenommen?

    Und dann überleg mal, wie Alternativen aussehen könnten…

    Wie willensstark ich bin, hat nichts mit meinem Aussehen zu tun.

    Zunehmen heißt erstmal gar nichts, außer, dass ich zugenommen habe.

    Mein Körper bestimmt nicht meinen Wert.

  • Dein Körper ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

    (Dieser Artikel enthält Fotos aus meinem Shooting für Coco Malou und muss somit als Werbung gekennzeichnet werden.)

    „Definierte Bauchmuskeln in 15 Minuten“, „Das beste Bodyweight-Training für Bauch, Beine, Po“, „Die 7 besten Übungen für straffe Oberschenkel“ – So oder ähnlich stehen die Versprechen auf einschlägigen Fitnesszeitschriften für Frauen.

    Für uns als Gesellschaft komplett normal. Wir sind es gewöhnt, unseren Körper gedanklich in seine Einzelteile zu zerlegen und diese Einzelteile nach ihrem Aussehen zu bewerten. Von diesem Urteil hängt ab, ob wir damit zufrieden sein dürfen, oder daran „arbeiten“, sprich sie optisch verbessern sollen – auf definierte Bauchmuskeln und straffe Oberschenkel hin trainieren eben.

    Wenn ich darüber nachdenke, welche angeblichen körperlichen Makel ich habe, dann sind das enorm viele. Ich habe:

    • Voluminöse Oberschenkel
    • Wöchel (ein Kofferwort aus Knöchel und Wade und angeblich besonders unansehnlich an Frauenbeinen)
    • Cellulite
    • Reiterhosen
    • Hip Dips
    • keine Thigh Gap
    • dafür eine kleine Fettschürze
    • Voluminöse Oberarme
    • kleine Brüste
    • ich glaube, meine inneren Schamlippen sind auch zu lang für alle Pornofans
    • und nicht zu vergessen die lieben Dehnungsstreifen aus der Zeit, in der ich schnell und viel zugenommen habe!

    Ginge es nach dieser Aufzählung, wäre mein Körper ein einziges Defizit, eine totale Minusrechnung, ein Fail auf allen Ebenen. Und genau so hab ich lange gedacht, schließlich wurde auch ich von allen Seiten dazu aufgefordert, „Bauch-Beine-Po“ zu trainieren oder „endlich einen flachen Bauch“ zu bekommen.

    Körperakzeptanz einfach so, wie man ist? Vergiss es! Dein Körper ist ein zu verbesserndes Ausgangsmaterial, mit dem du erst zufrieden sein sollst, wenn jedes Einzelteil in seine optimale Form getuned wurde. Das möchtest du nicht? Dann arbeite wenigstens darauf hin, dass der gesamte Körper „straffer und knackiger“ wird.

    Kam früher irgendwo die Sprache darauf, welchen Körperteil ich an mir schön fände, war mein Gedanke immer „Öööhm, keiner..?“ und verschämt dachte ich daran, dass meine Augen ja ganz schön seien, aber mir war klar, dass das Gesicht aus irgendeinem Grund nicht zum Körper zählt. Deshalb hab ich übrigens nie mit meiner Größe gehadert (1,53m), denn da kam schon immer ein gewisser Humor zum Vorschein, „Was, damit soll ich auch noch unzufrieden sein?! No way!“. 😉

    Ich weiß, ich weiß. Auf eine gewisse Art ist es in uns angelegt, einzelne Körperteile zu bewerten, schließlich besteht unser Körper auch aus sexuelleren und asexuelleren Parts. No Judgement, wenn du bestimmte Körperteile wunderschön und manche grässlich findest! Ich bewerte das auch oft, klar, ich bin nur ein Mensch und in dieser Gesellschaft sozialisiert worden. Ich weiß z.B., dass ich bei Männern breite Schultern mag und mir fällt es auch auf, wenn eine meiner Freundinnen besonders schöne Brüste hat. Aber ich hab inzwischen auch verstanden, dass wir sind so, so viel mehr als das sind.

    Denn, und Achtung, jetzt wird’s deep, wie Aristoteles gesagt hat:

    Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

    Aristoteles

    Nun hab ich nicht Philosophie studiert, sieh es mir also nach, wenn ich es nicht zu 100% richtig wiedergebe, aber so wie ich es verstanden habe, spricht man hier von Emergenz. Emergenz bedeutet „(…)eigenschaften und Gesetze (…), die man nicht aus den Gesetzen der isolierten Komponenten und ihrer Anordnung vorhersehen und ableiten kann.“

    Was heißt das nun? Dass das Ergebnis, die Summe von etwas, nicht aus dem bloßen Zusammenrechnen der einzelnen Teile entsteht. Und genauso sieht es mit unserem Körper aus. Man könnte also auch sagen:

    Dein Körper ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

    Mehr als meine Oberschenkel, Reiterhosen etcetera.
    Mein Körper ist ganz, so wie er ist.

    Der gewohnheitsmäßige Blick auf die Einzelteile versperrt uns die Sicht auf das große Ganze, das da heißt Körper und körperliche Präsenz. Wir haben vergessen, dass unser Körper nicht nur aus einzelnen Teilen zusammengesetzt wird, sondern bereits für sich etwas komplett Ganzes ist. Vom Aussehen und von der Wirkung her.

    Dein Körper wirkt nämlich nicht nur durch seine Einzelteile, sondern als Gesamtbild, durch DICH und das, was du ausstrahlst. Wie du bei deinem Gegenüber körperlich ankommst, hat viel mehr mit deiner gesamten Wirkung zu tun als damit, dass Körperteil A und B und C die gesellschaftlich akzeptierte Form haben (mal davon abgesehen, dass die sowieso von Mensch zu Mensch unterschiedlich bevorzugt wird) und somit zu einer positiven Summe addiert werden können.

    Deine Gesamtwirkung ist so viel mehr

    Ich weiß noch, wie ich die ersten Male beim Yoga im Fitnessstudio war. Der Raum an zwei Seiten verspiegelt, wie üblich, damit man sich selbst und der/die Trainer*in einen sehen und gegebenenfalls die Form korrigieren kann. Ich weiß, dass diese Spiegel viele Menschen dazu anregen, sich selbst mit anderen zu vergleichen und dadurch abzuwerten, aber bei mir war es anders. Ich sah mich im Spiegel, wie mein Körper sich bewegte, wie ich im Rhythmus des Atems durch die Asanas floss und mich verbrezelte und war fasziniert.

    Schönheit kannst du auch in den Falten finden.
    Ich bin mehr als meine „Makel“.

    So sehe ich also aus?! Ich fand mich schön. Ich nahm mich zum ersten Mal bewusst als Ganzes wahr, als Körper in Bewegung, sah, wie ich mich faltete, dehnte, wieder zusammen zog und dabei komplett anders aussah als normalerweise vorm Spiegel, in aufrechter Pose, die Augen auf meine vermeintlichen Makel gerichtet. Da war es auch völlig egal, dass ich nicht alles perfekt und grazil hinbekam. Ich war hier, ich machte Yoga, mein Körper konnte das! Grund genug, stolz auf mich zu sein.

    In diesen Tagen verliebte ich mich neu in mich. Oder vielleicht auch zum ersten Mal. Ich verstand, welche Macht es für das Körperbild hat, sich selbst nicht nur wie ein Model bei der Anprobe von vorne und der Seite zu betrachten, sondern sich zu erforschen und dadurch seine ganz eigene Einzigartigkeit und Schönheit zu entdecken. Nicht die Norm-Schönheit, sondern die Schönheit des Gefalteten, Gestreckten, Bewegten.

    Ich verstand, dass mein und dein Körper so viel mehr sind als die Teile, die man straffen und muskulär verändern kann. Er ist der Schwung deines Nackens, deine zarten Ohrläppchen, die Grübchen überm Po, die Grübchen am Po (ja!), die Kuhle deiner Achsel, deine Sommersprossen, die Babyhaare an den Schläfen… All das kann einfach wunderschön sein und du bist nicht gewohnt, dorthin zu sehen, es wahrzunehmen, weil es nicht verändert und verbessert werden kann und damit uninteressant ist für all die Frauen- und Fitnesszeitschriften.

    Körperliebe und Körperneutralität

    Ich bin dabei, mit Fotos mehr zu erforschen. Ich setze mich oft mit meiner Handykamera vor den Spiegel, schaue mich an, fotografiere und filme mich. Ich war dieses Jahr bei drei Foto-Shootings, zwei Mal für Coco Malou und einmal für das Körperakzeptanz-Projekt meiner Freundin Caro, dabei komplett nackt.

    Nicht auf jedem Foto finde ich mich umwerfend – aber dadurch lerne ich auch, mich selbst weniger ernst zu nehmen und sehe, welche unglaubliche Freiheit das schenkt.

    Denn sich mal nicht wunderschön zu finden, ist auch okay. Körperneutralität statt immer überzeugter Körperliebe – Den eigenen Körper nicht so ernst nehmen, sondern für seine Funktionalität schätzen. Schließlich ist unser Körper das physische Zuhause unserer Seele und unseres Herzens.

    Und die sind ohne jede Oberflächlichkeit wunderschön und einzigartig.


    Du wünschst dir Unterstützung auf deinem eigenen Weg hin zu mehr Körperakzeptanz? Dann schau dir mein Coaching-Angebot an. Ich freu mich, von dir zu hören.

    Alles Liebe
    Noemi ♥

    Unterwäsche: Coco Malou
    Haare und Make-Up:
    Isabel Plett
    Fotografin:
    Julia Pommerenke

    Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/philosophie/emergenz-emergent/545


    Mit dem Abonnieren meines Newsletters akzeptierst du meine Datenschutzbestimmungen.

    Du kannst der Verwendung deiner E-Mail-Adresse jederzeit widersprechen.


  • Wie meine Mastermind-Gruppe mich in meiner Selbstständigkeit unterstützt

    Selbstständig im Home Office: Tage, an denen man erstmal nicht aus der Jogginghose rauskommt, mittags Nudeln mit Pesto isst und abends nur schwer einen Weg findet, den Laptop endlich mal zu zu klappen. Eine einsame Angelegenheit, bei der einem oft der Austausch mit anderen Gleichgesinnten fehlt, zumindest, solange die meisten anderen Freunde einer geregelten 9-5-Beschäftigung nachgehen.

    Obwohl ich inzwischen selbstständig bin, bin ich eigentlich eine geborene Team-Playerin. Ich liebe Austausch, ich brauche Feedback, ich fühle mich gern einer Gruppe zugehörig. Um nicht mehr so allein im Home Office zu sein, habe ich im Februar meine kleine Hündin Hermine adoptiert, eine wunderbare Sache und die beste Entscheidung des Jahres – Allerdings ersetzt das Kuscheln mit ihr auch nicht den Austausch mit anderen Menschen. 😉

    Nachdem ich schon einige Male versucht hatte, privat eine Mastermind-Gruppe auf die Beine zu stellen, was jedes Mal gescheitert war, sah ich mit großer Neugierde, dass eine meiner liebsten Business-Coaches Lilli Koisser ein neues Angebot hatte: Ihre Mastermind-Gruppe „Magnetisches Marketing: Die Mastermind-Gruppe für Selbstständige“.*

    Ein wunderbares Angebot – Aber eben auch kostenpflichtig und ein großes finanzielles Investment. Ich habe hin und her überlegt, ob ich mir das leisten kann und kam am Ende immer wieder zu der Frage: Kann ich es mir denn leisten, es mir nicht zu leisten? Ich war von Anfang an überzeugt davon, dass mir die Verbindlichkeit und Motivation der Gruppe auf jeden Fall helfen würde, neue Kundinnen und damit neues Einkommen zu gewinnen. Schließlich hatte ich mit Werbung für mich selbst ein Riesen-Problem und brauchte dabei auf jeden Fall Unterstützung. Diese Herausforderung wurde in der Zeit der Mastermindgruppe tatsächlich gelöst (hier mein Artikel dazu „Ich hab mich klein gemacht.“).

    Nach einem persönlichen Gespräch mit Lilli und nachdem ich sah, dass meine liebe Freundin und Coach-Kollegin Eva Hunger Teil der Mastermindgruppe sein würde, war es entschieden: Ich nehme teil und bezahle in 6 monatlichen Raten.

    Meine Ziele für die Mastermind

    Zu Beginn der Mastermind gab es für alle Teilnehmer ein Gespräch mit Lilli, in dem wir uns über unsere individuellen Ziele klar wurden. Mein Ziel war es, meine Positionierung zu schärfen, also alle Themen, die ich spannend finde (Körperakzeptanz, intuitiv essen & bewegen, Zyklus, Selbstmitgefühl, aber auch Tarot), logisch miteinander zu verknüpfen, denn da hatte ich zu diesem Zeitpunkt nur einen großen Knoten im Kopf. Da Lilli lange als Texterin gearbeitet hat und super darin ist, Dinge von außen zu betrachten und auf den Punkt zu bringen, fühlte ich mich bei ihr bestens aufgehoben. Mein zweites Ziel war es, mehr Kundinnen zu gewinnen – Da ich zu diesem Zeitpunkt schon lange keine direkte Werbung mehr für meine Coachings gemacht hatte, stand dahinter vor allem, dass ich mehr Selbstbewusstsein für mein Business gewinnen wollte.

    Beide Ziele habe ich erreicht – Ich bin mir inzwischen in meiner Positionierung viel sicherer, weil ich durch Übungen von Lillis Kurs Blog-Gold (den gibt’s auch noch dazu, wenn man der Gruppe beitritt) und durch ihre Wochenaufgaben Klarheit gewonnen habe. Nicht zu unterschätzen dabei vor allem das Feedback und die Unterstützung der Gruppe! Die hat mich ebenfalls dabei unterstützt, selbstbewusster für mein Angebot einzustehen. Mit anderen Coaches zusammen zu arbeiten, gab mir das Gefühl von Zusammengehörigkeit und den nötigen Schub in Richtung Sichtbarkeit meines Angebots.

    Wie waren die letzten 12 Wochen in der Mastermind sonst noch so für mich? Vor allem gab mir die Gruppe ein tolles Gerüst, meine Arbeitswochen mit mehr Fokus und Motivation zu gestalten. Fast jede Woche habe ich gemeinsam mit den anderen Teilnehmer*innen überlegt, was genau jetzt Prio 1,2 und 3 meines Business ist, um weiterzukommen. Zum Ende der Woche wurde das dann wieder reflektiert – Genau die Verbindlichkeit und der Fokus, den ich gebraucht hatte. Ich konnte jederzeit Fragen stellen und Feedback einholen, ob direkt in der Facebook-Gruppe oder im Mastermind-Call auf dem Hotseat.

    Und: Es war im Home Office etwas geselliger. Jede Woche gab es die Gelegenheit, gemeinsam über Zoom zu arbeiten und sich gegenseitig zu motivieren. In der Facebook-Gruppe haben wir uns nahezu täglich ausgetauscht bzw. mitgelesen. Das Gruppengefühl, was mir etwas gefehlt hatte, war da.

    Meine konkreten Ergebnisse

    Nachdem ich heute Nachmittag das Abschlussgespräch mit Lilli hatte, kann ich ganz genau sagen, was ich in den 12 Wochen erreicht habe:

    • Ich habe meinen Newsletter eingerichtet, einen regelmäßigen Zwei-Wochen-Rhythmus etabliert und insgesamt 6 reguläre und 2 außer der Reihe verschickt, dabei meine Liste auf fast 200 Abonnenten erhöht.
    • Ich habe neue Sicherheit in meiner Positionierung gewonnen, mich dafür entschieden, das Tarotthema auf meinem regulären Account bei Instagram einfließen zu lassen und mein erstes Tarotprodukt entwickelt (gerade in der Testphase).
    • ich habe regelmäßig meine Woche vorgeplant und eindeutige Prioritäten gesetzt – das half mir, fokussierter zu arbeiten.
    • Ich habe Klarheit über die Themen meines Contents gewonnen und das Gerüst für erfolgreiches Bloggen kennengelernt.
    • Ich habe meinen Prozess zur Terminfindung automatisiert und mir endlich ein Tool dafür eingerichtet (hurray)!
    • Ich habe 6 neue Klientinnen gewonnen – und das, obwohl ich erst zwei Mal am Ende der Mastermind-Zeit richtig Werbung gemacht habe – Yay.

    Als regelmäßige Leser- oder Follower*innen wisst ihr, dass ich auch gern von den nicht so schönen Seiten berichte. Also, ganz ehrlich: Es war nicht immer easypeasy für mich! 😉 Besonders, da die größte Veränderung in meinem Inneren passiert ist, war das auch eine herausfordernde Zeit – wahrscheinlich jede Veränderung ist auf die ein oder andere Art anstrengend. Manchmal hat es mich richtig genervt, am Montag meine Prioritätensetzung zu beschreiben, die Nachfrage mittwochs regte mich auf und mein bockiges, inneres Kind rief „Ich hab aber keine Lust, immer alles zu planen!“. Tjaja. Meine erwachsene Seite weiß aber auch, dass mir das gut tut. Nur durch eine gewisse Struktur kann auch Flow entstehen – wenn der Fokus stimmt. Also hab ich es (MEISTENS ;)) trotzdem gemacht.

    Ab Januar 2020 gibt es die nächste Mastermind-Gruppe und vielleicht hat ja jemand von euch jetzt Lust bekommen, dabei zu sein!

    Für welche Selbständigen und Unternehmer*innen ist die Mastermind-Gruppe geeignet?

    • Für alle, die keine Lust mehr darauf haben, alleine vor sich hinzuwurschteln, sondern sich den Austausch und die Verbindlichkeit einer Gruppe wünschen.
    • Für alle, die bereit sind, aktiv etwas an ihrer Arbeitsweise zu ändern, verbindlicher und fokussierter zu werden, aber das nicht so gut alleine hinbekommen (iiiich!).
    • Für alle, die sich über ihre Positionierung klarer werden möchten.
    • Für alle, die regelmäßig bloggen und dadurch ihren Expert*innenstatus festigen möchten (denn es gibt Blog-Gold, den Website-Kurs und den Social-Media-Crashkurs dazu. Außerdem neu ab 2020: Ein Workshop zur Quartalsplanung)
    • Für alle, die sich exklusiven Zugang zu Lillis Wissen und dem Wissen einer Gruppe anderer Selbstständiger wünschen, die alle ihre Spezialthemen mitbringen.
    • Und natürlich, nicht zu vergessen: Für alle, die den Betrag aufbringen können.

    Für welche Selbständigen und Unternehmer*innen ist die Mastermind-Gruppe NICHT geeignet?

    • Für alle, die keine Lust haben, sich einzubringen und nicht nur zu profitieren, sondern genauso zurück zu geben – Diese Gruppe lebt vom Austausch.
    • Für alle, die total allergisch auf Struktur und Priorisierung reagieren, denn den die Mastermindgruppe soll nicht zu 100% Hustle Tag und Nacht führen, sondern dabei unterstützen, eine ausgeglichene Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden (Gruppenleiterin Lilli ist schließlich Sternzeichen Stier und damit prädestiniert dafür, nicht nur hart zu arbeiten, sondern auch sehr gut auf ihre Selbstfürsorge zu achten – yay!)
    • Für alle, die nicht gerne Selbstverantwortung übernehmen und am liebsten 24h an die Hand genommen werden würden. Du wirst hier motiviert und dazu angeregt, Aufgaben und Termine einzuhalten, aber die Umsetzung kann dir keiner abnehmen – wie immer im Coaching. Aber dadurch ist die Veränderung auch nachhaltiger.

    Du kannst dich noch bis Ende der Woche (30.11.) für die nächste Mastermind bewerben, die im Januar 2020 startet: Schau dir hier alle Inhalte an.*

    Hast du noch Fragen zu meinen Erfahrungen mit der Mastermind-Gruppe? Dann schreib mir gerne einen Kommentar oder melde dich bei Instagram: @noemichristoph

    *Affiliate-Link = Wenn du dich anmeldest, bekomme ich einen Anteil als Provision. Trotzdem beschreibe ich hier meine ehrliche Meinung – wie immer.

    Alles Liebe
    Noemi ♥

  • Ich hab mich klein gemacht

    Seit September bin ich in einer Mastermind-Gruppe* mit anderen Unternehmer*innen. Wir treffen uns online, unterstützen uns gegenseitig und arbeiten gemeinsam auf unsere Ziele hin. Unser Business-Coach Lilli Koisser gibt uns wöchentlich eine Aufgabe, die vor zwei Wochen lautete „Bewerbe dein Angebot in den sozialen Medien“.

    Dass ich erstmal meinen Kalender einrichten musste, um meine Termine automatisiert zu vergeben, kam mir gerade Recht, so hatte ich etwas mehr Zeit. Ich setzte mich dran und es ging schneller als gedacht – mein Kalender war fertig und damit das einzige Hindernis aus der Welt geschafft. Und jetzt? Ich WOLLTE mein Coaching bewerben. Das wollte ich, um wieder neue Klientinnen unterstützen zu können. Und um Geld zu verdienen, damit mein Leben weiterhin bezahlt werden kann. Ich wollte es, ich musste es nur endlich tun. Aber nicht heute. Morgen dann. Morgen, wenn ich fit bin und ein Video dafür drehen kann. Oh, es ist morgen und ich hab schlecht geschlafen. Na gut, dann eben morgen. Muss ich es nur schaffen, mal früher ins Bett zu gehen. Oh hups, die Serie ist aber wirklich sehr spannend. Naja, morgen dann.

    Und so weiter.

    Nach ein paar Tagen, an denen ich die Aufgabe vor mir herschob, wurde ich langsam unzufrieden. Ich verstand zwar noch nicht, weshalb, aber ich begann, mich selbst so richtig blöd zu behandeln. Spät ins Bett. Mal einen Tag nicht duschen. Meditation, Yoga, Musik hören und tanzen, alles fiel aus. Ich griff sogar mal zu Manuels nicht-veganen Süßigkeiten (und hab dabei gelernt: Normale Schokolade schmeckt furchtbar nach vergorener Milch, wenn man sie lange nicht mehr gegessen hat). Einige Tage vergingen und ich fragte mich allmählich, was da los war. Warum fühlte ich mich so elend? Weshalb behandelte ich mich so mies?

    Unter der Dusche kam mir eines Abends schließlich die Erkenntnis (gute Ideen unter der Dusche, ein Grund mehr, weshalb man täglich duschen sollte ;)): Ich hatte mich die letzten Monate als Coach klein gemacht. Aus Angst davor, Angriffsfläche zu bieten, hatte ich meinen Job in den sozialen Medien quasi unsichtbar gemacht.

    Was meine ich damit? Dazu muss ich kurz ausholen. Seit einiger Zeit ist es in der kritischen, nachhaltigen, politischen Instabubble angesagt, die Coachingszene unter die Lupe zu nehmen und zu kritisieren. Meiner Meinung nach ist das der Backlash, den es zwangsläufig geben musste, nachdem Laura Seiler, Tobias Beck usw. in den letzten Jahren unglaublich erfolgreich geworden sind und die Coaching-Szene zum ersten Mal so etwas wie eine ernstzunehmende Sache wurde. Und ja, auch ich kann vieles an der Szene nicht gutheißen und kritisiere das, wie z. B. fehlende Ausbildungen, Toxic Positivity, White Privilege oder die Tatsache, dass Heldengeschichten immer nach demselben Schema erzählt werden a la „Ich habe mich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und ab da war mein Leben sooo viel besser“ – Ach komm ey, es ist anstrengend as fuck, wenn man ständig an sich arbeitet und auch dann gibt’s schlechte Tage!

    Jetzt kann man sich fragen, weshalb mich das alles tangiert. Wenn ich von meiner Arbeit überzeugt bin, was ich zu 1000% bin, dann könnte mir das doch egal sein, was irgendjemand sagt? Nun, das ist es leider nicht, so gern ich das auch wollte. Unter anderem deshalb, weil ich mich selbst als Teil der kritischen Instabubble sehe und in eben dieser eine Menge Leute ziemlich cool finde. Und von diesen coolen Leuten wollte ich nicht abgewertet, sondern respektiert werden. Ich begann also, jeden Post, jeden Artikel, jede Podcastfolge, jedes Buch zum Thema „Kritik an der Coachingszene“ anzuschauen, um ganz genau zu wissen, was als problematisch galt. Alles dazu aufzusaugen gab mir ein klitzekleines Gefühl von Kontrolle, aber es war auch anstrengend. Atemlos las ich mit und hörte zu, immer auf der Hut davor, ob nicht irgendwas des Genannten auf mich zutreffen könnte. Wenn das (wie immer) nicht der Fall war, atmete ich erleichtert auf und konnte mir versichern „Du bist nicht einer „dieser“ Coaches.“ Ich begann, einen Blogartikel und eine lange Insta-Bildunterschrift zu schreiben, um Stellung zu beziehen und mich zu rechtfertigen – nur um sie dann aus Angst vor den Reaktionen nicht zu veröffentlichen. Es war ähnlich wie auf dem Schulhof früher, wenn man nicht zu der coolen Clique, sondern zu den Außenseitern gehört, aber unter keinen Umständen auffallen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Ich kontrollierte mich und war angespannt. Ich versuchte mich gut zu stellen, ich schrieb Angebote, doch mal MEINE Erfahrungen in Podcasts zu berichten (keine*r wollte), aus Angst vor Beobachtung und vor allem: Negativer Bewertung.

    Und hier ist auch der Kern des Problems zu finden, das, was mir unter der Dusche klar wurde: Mit meiner Vergangenheit als Mobbingopfer ist es nur verständlich, dass ich mich in diese Rolle begebe, sogar wenn ich rational weiß, dass ich 1. nicht so agiere wie die Coaches, die kritisiert werden und 2. mir diese Personen und ihre Meinung sonstwo vorbeigehen könnten. Weil eigentlich meine potentiellen Klientinnen die sind, für die ich das alles mache, weil ich SIE inspirieren und unterstützen möchte und nicht die politisch aktive Bloggerin, die nie ein Coaching bei mir machen würde, die ich aber einfach sehr mag, weil wir viele gemeinsame Werte teilen.

    Und so kam es, dass ich meine Angebote seit Monaten (!) nicht mehr auf Instagram geteilt habe. Das verlegte ich auf meinen Newsletter, meinen kleinen Safe Space, bei dem ich weiß, dass ihn nur Leute lesen, die meine Arbeit wirklich gern mögen. By the way, hier kannst du dich dafür anmelden:

    Ich verzichtete darauf, auch nur unter ein einziges Posting zu schreiben, dass man sich bei mir wegen Coaching melden könne, aus Sorge, zu werbemäßig rüber zu kommen. Supergute Testimonials, Geschenke und Postkarten von meinen Klientinnen, mein Alltag mit Online-Coaching, das alles behielt ich für mich und ich hatte dafür auch immer einen vordergründigen Anlass („Mach ich morgen“, ihr erinnert euch). Aber unterm Strich war es dennoch so: Ich behielt meinen Alltag als Coach immer mehr für mich. Wer ein Coaching machen wollte, konnte ja auf meine Website gucken, richtig? FALSCH. Mein Instagram-Account ist dieses Jahr (für meine Verhältnisse ;)) ziemlich gewachsen. Und jede neue Person, die mir folgt, hat erstmal keine Ahnung von meinem Angebot, denn sind wir ehrlich, nicht jede*r schaut sich meine Website an. Ich muss mich mitteilen, End of Story – nicht nur für mich, sondern auch, um als Möglichkeit für diejenigen in Betracht zu kommen, die wirklich von einem Coaching profitieren könnten!

    Dieses Stirnband hat mir eine Klientin gestrickt <3

    Mit der Erkenntnis kam auch die Wut und der Trotz. Wut auf meine Vergangenheit und dass sie mich trotz allen besseren Wissens immer noch oft beeinflusst. Wut darauf, dass die Kritik an „Coaches“ oft mit der fehlenden Ausbildung beginnt, dann aber zu einem bunten Mix an Argumenten wird, die die Marketingmethoden, die spirituellen Inhalte oder das fehlende Privilegienbewusstsein kritisieren – alles keine Dinge, die ausschließlich bei Coaches zu finden sind. Und Trotz, weil ich denke, „So soll es nicht weitergehen, ich habe genug davon, mich klein zu machen!“.

    Zudem kam mir noch eine Erkenntnis: Du kennst vielleicht den Begriff Flugscham, also das schlechte Gewissen, das man hat, wenn man das Flugzeug zum Reisen nimmt, anstatt nachhaltigere Alternativen zu nutzen oder einfach verzichtet. Nun ist es bei Flugscham so, dass sie meist diejenigen Menschen betrifft, die sich sowieso schon einen Kopf um alles machen und viele nachhaltige Entscheidungen treffen. Die sich dann persönlich einschränken, lieber stundenlange Zugfahrten und sehr viel Geld auf sich nehmen anstatt den jährlichen Familienurlaub mit dem Flugzeug zu machen. Der erfolgreiche Banker, der wöchentlich von Zürich nach London jettet, hat eher weniger ein schlechtes Gewissen – mit Geld kann man schließlich fast alles rechtfertigen. Genauso trifft die Kritik an der Coachingszene nicht die großen, erfolgreichen Coaches, die aufgrund ihres „Gewinner-Mindsets“ sowieso alles an sich abprellen lassen. Ein Tony Robbins lacht nur über die „Hater“, die über seine unguten Machenschaften Artikel schreiben.

    Aber einem Coach, der sich manchmal zu viel einen Kopf macht, reflektiert ist, dem schadet es, wenn die Bezeichnung „Coach“ immer mehr in Verruf gerät und stigmatisiert wird und das passiert, wenn Menschen Schlagworte wie „Coachingfalle“ lesen. Und anders als die großen Profile ist mein Business keine Geldmaschine, sondern eine Herzensangelegenheit – mehr sogar: Wenn ich keinerlei Werbung mache und keine Klientinnen gewinne, bricht meine aktuelle Lebensgrundlage weg. Und wozu? Um mich mit Leuten gut zu stellen, die selbst teilweise als Influencer arbeiten und eigentlich wissen müssten, wie es ist, wenn der Beruf pauschal kritisiert wird? Nee. Das will ich nicht mehr.

    Ab jetzt werde ich mich nicht mehr klein machen. Das wird schwer und eine Lernkurve und zu Beginn wird es mir unangenehm sein, aber ich will das.

    Ich werde mehr über meinen Job reden, ich werde mal einen Hinweis auf Coachings unter meine Bilder schreiben und die Texte werden nicht weniger vom Herzen kommen. Ich werde nach und nach lernen, noch mehr die Einstellung „I don’t give a f*ck!“ zu entwickeln und mich auf das konzentrieren, was ich kann und wozu ich das alles mache: Um die Frauen zu unterstützen, die sich mehr Selbstbewusstsein und Unbeschwertheit rund um ihren Körper, ihr Ess- und Bewegungsverhalten wünschen oder generell alle ihre Seiten annehmen und zu sich stehen möchten. Denn das kann ich am besten – und jetzt bin ich dafür wieder mein eigenes, überzeugendes Testimonial.

    Und wenn du jetzt neugierig darauf geworden bist und gerne wissen möchtest, ob ich dir mit einem Coaching oder einer Coaching-Serie weiterhelfen kann, dann darfst du dich sehr gerne zu einem unverbindlichen Gespräch in meinem Kalender eintragen – ich würde mich riesig freuen, mit dir zu quatschen – ganz ehrlich und von Herzen.

    PS: Die nächste Runde von Lillis Mastermindgruppe startet im Januar 2020 – Wenn du auch Lust auf Unterstützung einer tollen Business-Coach und einer super Gruppe Gleichgesinnter hast, melde dich gerne über diesen Link an.*

    (Affiliate-Link= Ich bekomme dann einen Anteil als Provision. Trotzdem ist das eine aufrichtige Empfehlung! :))

  • Ein Ritual für die Menstruation

    Ein Ritual, um die Menstruation zu feiern? Falls du jeden Monat von Schmerzen geplagt wirst, klingt das vielleicht zynisch für dich. Aber keine Sorge, es geht nicht darum, unser eigenes Blut (beziehungsweise Menstruationsgewebe, wie es eigentlich heißen müsste) zu feiern oder damit Bilder zu malen – was auch okay ist, no Judgement!

    Nein, vielmehr geht es darum, diese Zeit zu nutzen, um sich auf sich selbst zu besinnen und zu reflektieren. Denn das kann man eigentlich nicht oft genug tun. Und, na gut, ein bisschen zelebrieren, das der Menstruationszyklus funktioniert, ist auch dabei.

    Hinweis: Falls du beim Lesen eine starke Abneigung gegen das Thema hast, überleg mal, ob das von deiner Prägung kommen kann. Allgemein gilt die Menstruation immer noch als etwas Schambehaftetes und ist wie alles „Weibliche“ tendenziell negativ konnotiert oder wird abgewertet. Vielleicht ist das auch bei dir der Grund, weshalb du das Thema ablehnst. Das als Denkanstoß.

    Die Idee für ein Periodenritual habe ich von Shannon Keating. Irgendwann letztes Jahr sah ich sie in einer Instagram Story darüber sprechen und war hooked. Denn: Rituale sind eine Form von Achtsamkeit, die ich sehr schätze. Ich liebe alles, was mit Intention angegangen wird, liebe reflektieren und mich auf etwas einstimmen. Darum erschien es mir einleuchtend, den immer wieder kehrenden weiblichen Zyklus dafür zu nutzen – als Ankerpunkt einmal im Monat (oder wie oft deine Menstruation eben stattfindet).

    Das brauchst du

    Meine Periodenkiste

    Alles, was ich dafür brauche, ist in einer bestimmten Kiste, die nur dafür gedacht ist. Meine Periodenkiste sozusagen! Genauer gesagt ist es ein alter Schuhkarton, also gar nicht mal so fancy, aber was soll’s. Drinnen sind:

    • Eine rote Kerze, die ich nur zu diesem Zeitpunkt anzünde
    • Ein Stift, der rot schreibt
    • „Frauentee“ mit entkrampfenden Kräutern
    • Dunkle Schokolade
    • Roter Nagellack
    • Und das Allerwichtigste: Ein Häufchen zusammengefalteter Din A4-Zettel mit vergangenen Daten darauf, auf die ich gleich noch mal zu sprechen komme

    Was genau in deiner Kiste drin sein kann, weißt du am besten selbst. Ich bin mir sicher, schon beim Lesen fällt dir etwas ein, was für dein Wohlbefinden während der Menstruation wichtig ist. Denn darum geht’s: Sich selbst bewusst ein paar Stunden Zeit zu nehmen, das Ritual für die Menstruation zu machen und dabei eine kleine Auszeit zu nehmen.


    Mit dem Abonnieren meines Newsletters akzeptierst du meine Datenschutzbestimmungen. Du kannst der Verwendung deiner E-Mail-Adresse jederzeit widersprechen.

    So funktioniert’s

    Das Ritual für deine Menstruation kannst du an jedem Tag machen, an dem du blutest. Ich mache es meist an Tag 2 oder 3. Wenn ich einen Tag gefunden habe, an dem ich 2-3 Stunden ungestört bin, setze ich mich auf einen gemütlichen Platz (meistens mein Sofa) und mache Musik an. Ich zünde meine rote Kerze an, trinke einen Frauentee, esse Schokolade und lackiere mir die Nägel rot, sodass ich innerlich richtig eingestimmt bin auf meine Periode. Außerdem ziehe ich gerne eine Tarotkarte für den kommenden Zyklus, aber wenn das nicht dein Ding ist: Kein Problem, alles deine Entscheidung.

    So sieht mein Ritual aus

    Wenn die Nägel getrocknet sind, kommt der schönste Part und der Grund, weshalb lauter kleine Briefchen in meiner Periodenkiste herumfliegen: Ich schreibe mir selbst einen Brief! Der Brief beginnt mit „Liebe Noemi…“ und ich schreibe dort 1. hinein, was ich im letzten Zyklus erlebt und gemeistert habe und 2. was mich im nächsten Zyklus erwartet. Dabei bin ich so liebevoll und einfühlsam mir selbst gegenüber, wie ich es bei einer engen Freundin wäre.

    Ich hatte herausfordernde Situationen im letzten Zyklus? Prima, jetzt ist der Zeitpunkt, mir dafür mental auf die Schulter zu klopfen. Ich bin mit etwas gescheitert und habe mich wie eine Versagerin gefühlt? Nicht so schlimm, ich gebe mir selbst Liebe und Verständnis dafür. Mich erwarten aufregende Veränderungen in den nächsten Wochen? Ich spreche mir Mut zu und feuere mich an.

    Merkst du schon beim Lesen, wie gut sich das anfühlt? Sich selbst in lieben Worten zu baden ist so viel Wert und etwas, was wir viel öfter machen sollten. Das ist für mich gelebte Selbstliebe. Denn wie die Liebe zwischen Menschen ist auch die Selbstliebe etwas, was durch den bewussten Ausdruck stärker wird. Und das kannst du durch dieses Ritual gezielt tun.

    Anschließend kommt der Brief mit Datum versehen in die Kiste und bei meiner nächsten Menstruation hole ich ihn hervor und lese ihn. Die netten Worte wieder zu lesen, die ich mir selbst geschrieben habe, zu sehen, was alles seitdem passiert ist – Das tut gut und ist eine schöne Sache, sich sowohl die vergangenen als auch die kommenden Wochen ganz bewusst zu machen. Mein liebster Part des ganzen Rituals für die Menstruation!

    Hast du jetzt Lust auf dein eigenes Periodenritual bekommen? Dann hoffe ich, es waren einige gute Anregungen für dich dabei und wünsche dir viel Freude beim Herausfinden deines Rituals! Schicke den Artikel gern auch an eine Freundin weiter, die Lust darauf haben könnte.

    Und wenn du jetzt in Gedanken sagst „Ey Noemi, verpiss dich mit deinem Hippiescheiß“, kann ich auch damit leben. 😉

    Alles Liebe, Noemi ❤️

  • Mein Workshop-Fluch ist gebrochen

    Es ist ein milder Spätsommertag, ich spaziere mit Hermine durch die ruhigen Straßen von Friedrichshain und fühle mich leicht. So leicht, so frei, so wohl, dass ich vor Freude heulen könnte, denn dieses Gefühl hatte ich seit Wochen nicht mehr. Erst jetzt fällt mir auf, wie sehr mir in letzter Zeit nicht nur die private Situation mit meinem Freund zu schaffen gemacht hat (wir hätten uns mehrmals fast getrennt), sondern auch, was mir bisher bei beiden meiner Workshoptermine passiert war.

    Die waren nämlich enorm kräftezehrend für mich: Beim ersten Termin bekam ich im Laufe des Vormittags Migräne und musste mich zwischendurch hinlegen und schlafen (meine Teilnehmerinnen machten erst Mittagspause und anschließend alleine weiter und waren Gott sei Dank ausnahmslos lieb und verständnisvoll, es war also objektiv nicht so schlimm – trotzdem fühlte es sich so an). Beim zweiten Termin wurde ich bereits nachts um drei von Hermine geweckt und war dann so gestresst, dass ich nicht mehr einschlafen konnte – ich hatte deshalb nur etwas über drei Stunden Schlaf. Das nahm mich so mit, dass ich im Yogastudio nach meiner Ankunft erst mal in Tränen ausbrach. Und anschließend alle Teilnehmerinnen anrief und den Termin verschieben musste. Was beim ersten Mal also noch gut ausging, kostete mich beim zweiten Mal knapp 500 Euro Miete und Teilnehmergebühr, da beim neuen Termin nicht alle Zeit hatten (und die Miete natürlich eh futsch war).

    Zwei von zwei Terminen waren also richtig anstrengend und herausfordernd für mich. Kein Wunder, dass ich danach einen riesigen Respekt, ja, eigentlich muss ich ehrlich sagen: Angst vor dem dritten Termin in Köln hatte. Kein Wunder, denn das Gehirn ist schlau und meines wollte mich lieber nicht mehr in solche Situationen bringen, denn die hatten sich furchtbar angefühlt. Also kämpfte ich im Stillen mit meiner Angst und versuchte, noch mehr ins Vertrauen zu gehen. Mein Screensaver auf dem Handy erinnerte mich immer wieder daran: „Einfach vertrauen – alles fügt sich“. Das war noch mehr als sonst mein Mantra vor dem dritten Termin. Bei Instagram erzählte ich davon nichts – hier zog ich meine Grenze, auch wenn ich mich sonst gerne öffne. Stattdessen freute ich mich über jede neue Anmeldung zu meinen Workshops, denn sie zeigte mir, dass das was ich tue, gebraucht wird und das gab mir Mut. Zugleich wuchs mit jeder Person die Angst, noch jemanden enttäuschen zu müssen, falls ich wieder nicht 100% da sein könnte.

    Aber: Mein Workshop in Köln letzten Samstag war ein voller Erfolg und auf einem meiner Feedbackzettel stand hinterher, ich hätte den Workshop „mit viel Ruhe, Gelassenheit, Herz und Verstand“ geleitet. Meine Erleichterung nach diesem Tag, beziehungsweise schon vorher, am Freitagabend, als ich entspannt ins Bett ging und am Samstagmorgen, als ich ausgeruht aufwachte, war riesig. Deshalb möchte ich jetzt mit dir teilen, was ich als sensible und intuitive Person durch die zwei vorherigen Termine über mich und den Umgang mit Druck und herausfordernden Situationen gelernt habe.

    1. Die Umstände müssen für DICH passen und für niemanden sonst.

    Ich habe verstanden, dass Schlaf (zumindest in dieser aufregenden Anfangszeit) mein wichtigster Parameter für einen entspannten Workshoptag ist. Ich brauche genug Schlaf und muss morgens in Ruhe in den Tag starten, damit mein Workshop richtig gut läuft.

    Das war erst mal schwer zu akzeptieren für mich, weil ich aus einer patriarchalen, von Hustle und wenig Schlaf geprägten Branche komme (Softwarebranche/Consulting). Da war es normal, dass man vor einem Workshoptag morgens um sechs losfuhr und erstmal zwei Stunden über die Autobahn düste, dabei noch schnell eine Brezel vom Bäcker mampfend und einen Espresso in sich hineinschüttend (thank god war ich damals immer nur Beifahrerin). Aber für mich funktioniert diese Arbeitsweise einfach nicht, ich muss in meiner Mitte sein, um danach den ganzen Tag präsent zu sein und den Raum halten zu können. Denn bei diesen Workshops kommen so viele Emotionen an die Oberfläche, es werden zum Teil krasse Geschichten geteilt und es wird auch mal geweint. Es braucht eine stabile Persönlichkeit, um diesen Raum halten zu können. Ich muss voll da sein.

    Für meine Workshops heißt das konkret:

    • Immer schon donnerstags in der Stadt ankommen, in der der Workshop ist, damit ich genug Zeit habe, mich einzuleben.
    • Die Hundeversorgung mit Übergabe nicht erst morgens vor dem Workshop regeln (außer wenn es gar nicht anders geht) – der Morgen muss frei bleiben.
    • Am Abend davor um spätestens um 22 Uhr ins Bett gehen und den Wecker auf mindestens acht Stunden stellen (damit ich noch mal in Ruhe einschlafen kann, falls ich nachts wach werde)
    • Deshalb auch: Workshopbeginn um elf statt um zehn!
    • Den Morgen ganz entspannt mit Tagebuch, Tarot, Yoga und Meditation starten.
    • Für den Aufbau und die Begrüßung eine Stunde Zeit einplanen – bloß keinen Stress, bevor die Teilnehmerinnen kommen.

    2. Wenn du offen sagst, was los ist, wirst du Verständnis erfahren.

    Meine Teilnehmerinnen sind meine Schwestern im Geiste. Bei meinen beiden ersten Terminen hatte ich so viel Liebe, Verständnis und Mitgefühl erfahren, dass ich total überwältigt war. Woran das liegt? Daran, dass ich nicht versucht habe, zu verstecken, was los ist, sondern mich geöffnet habe. Aus der Überzeugung heraus, dass ich eben auch „nur ein Mensch bin“, auch wenn meine Rolle an diesem Tag Life Coach und Workshopleiterin ist. Und natürlich: An dem, was ich selbst ausstrahle, nämlich Liebe und (Selbst)mitgefühl. 

    Und deshalb gilt: Wenn was nicht stimmt, wenn du dich überfordert fühlst oder grade nicht so recht weiterweißt, dann sprich offen darüber. Denn nur so gibst du den anderen die Chance, dich zu verstehen und vielleicht sogar zu unterstützen. Natürlich gibt’s da die Ausnahmen, bei denen das nicht so ist und die dich verurteilen – Aber auf die kannst du ja eigentlich verzichten. Das heißt, es ist gar nicht SO schlimm, was zu versemmeln. Steh dazu und erinnere dich daran, dass alles, was dir passiert, menschliches Erleben ist – nicht mehr und nicht weniger.

    3. Erinnere dich daran, dass deine Schwäche auch deine größte Stärke sein kann.

    Ja, ich bin empfindsam und sensibel. Ja, ich mach mir viele Gedanken und hab einen Hang zu Perfektionismus. Aber das sind nicht nur anstrengende Persönlichkeitsmerkmale, sondern darin liegt auch eine riesige Stärke. Ohne meine Empfindsamkeit könnte ich meinen Job nicht so gut machen, denn so kann ich mich in andere Frauen einfühlen und aufmerksam zuhören, ohne zu viel rein zu interpretieren. Meine Empathie und mein Mitgefühl gehören zu meinen größten Stärken und darauf bin ich sehr stolz. Sie sind ein Geschenk, auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt. Es ist wichtig, sich das immer wieder vor Augen zu führen, wenn man als sensibler Mensch mal wieder darunter leidet. Und trotz Sensibilität weiter zu machen, zeugt von Mut und Stärke. Nicht umsonst ist eines meiner Lieblingszitate:

    Having a soft heart in a cruel world is courage, not weakness.

    Katherine Henson

    4. Hier geht’s nicht um DEIN Ego, auch wenn sich das so anfühlen mag.

    Die ersten beiden Termine hatten mich so gestresst, dass ich insgeheim Angst vor dem Termin in Köln hatte. Aber ich wollte nicht sagen, Nee, das ist nichts für mich. Denn die Wahrheit ist: Jede*r fühlt sich mal überwältigt und nervös und gestresst.

    Aber ich weiß auch: Hier geht es nicht nur um mich. Hier geht es darum, was ich mit meiner Arbeit im Leben anderer Menschen erreichen kann. Hier geht es um was viel Größeres als mein kleines Ego!

    Und deshalb hab ich statt aufzugeben den Ablauf so gut wie möglich an mich angepasst. Ich hab mich darauf eingelassen, etwas zu verändern, statt hinzuschmeißen. Auch wenn mein Gehirn und mein Ego mich so gern dazu gebracht hätten, einfach aufzugeben. Aber meine innere Stimme sagte mir, dass diese Workshops etwas sind, was ich kann und was ich auf dieser Welt tun soll, um damit andere zu unterstützen. Das klingt jetzt kitschig, aber das ist für mich wirklich Soul Work – Arbeit, die meine Seele erfüllt und für die ich hier bin, auch wenn mein Ego manchmal davor Angst hat.

    Gestärkt von meinem schönen Erlebnis in Köln freue ich mich jetzt auf die weiteren Termine in Berlin (28.9.) und Hamburg (5.10.). Falls du auch noch dabei sein möchtest, hier findest du alle Infos, für die Anmeldung schreibe mir einfach eine Mail an post@noemichristoph.com. Ich freue mich sehr, wenn wir gemeinsam in einer intimen Frauenrunde an deiner Körperakzeptanz arbeiten und ich dich unterstützen kann!

    Alles Liebe, bis bald,
    Noemi ♥

  • „Umarme, was du bist“ Mein Workshop für mehr Körperakzeptanz

    Zur Anmeldung für den Workshop in Köln, Berlin oder Hamburg geht es hier.

    „Umarme, was du bist“ heißt die Workshopreihe für mehr Körperakzeptanz, die ich seit diesem Jahr in verschiedenen Städten Deutschlands abhalte und in der mein ganzes Herzblut steckt.

    Dieser Workshop ist für dich, wenn du dich einen Tag lang deiner Körperakzeptanz widmen möchtest, in einem geschützten, liebevollen Raum gleichgesinnter Frauen (kleine Gruppe von maximal 12). Inspiriert vom Konzept Women’s Circle verbringen wir den gesamten Tag damit, uns selbst besser annehmen zu lernen und uns auszutauschen. Das ist dein Tag, an dem du dir endlich mal Zeit und Raum dafür nehmen kannst, dich selbst besser anzunehmen, angeleitet von mir als ausgebildeter Women’s Life Coach und Yogalehrerin. (Falls du wissen möchtest, was ein Women’s Circle ist: Hier habe ich mal etwas dazu geschrieben.)

    Mein Workshoptitel wurde inspiriert von dem Buch von Brené Brown, „Die Gaben der Unvollkommenheit“. Darunter steht: „Lass los, was du meinst sein zu müssen und umarme, was du bist“ und das beschreibt ziemlich perfekt das Gefühl, das ich im Workshop vermitteln möchte. Denn wir alle wachsen auf und uns wird von allen Seiten eingeredet, wie unser Körper aussieht oder aussehen soll. So, so viele Frauen haben Situationen in ihrem Kopf, die teilweise Jahre zurückliegen, an denen jemand eine Anmerkung über ihren Körper gemacht hat. Gerne über einzelne Körperteile wie Beine, Po oder Brüste. Solche Sprüche prägen sich ein und die betroffenen Frauen haben lange damit zu kämpfen, bis sie irgendwann verstehen, dass EINE Meinung EINER Person zu EINEM bestimmten Zeitpunkt nicht die Wahrheit darstellt, sondern eben: EIN Aspekt ist. Der Workshop ist aber auch für dich, wenn das Verhältnis zu deinem Körper aus anderen Gründen gerade schwierig ist.

    Dieser Workshop richtet sich an alle Frauen und weiblich gelesene Personen, die Lust haben, diese alten Überzeugungen endlich hinter sich zu lassen und einen Tag zu erleben, an dem sie Frieden mit ihrem Körper schließen. Ihn umarmen und sagen, „Hey, du bist völlig okay so, wie du bist, egal ob du irgendwas an dir änderst“. Das schrieb eine Teilnehmerin nach dem Workshop in Mannheim:

    Die Frauenrunde im Workshop war so unendlich bereichernd. Jede Einzelne hat so viel zu diesem wunderschönen Tag beigetragen und es tut so gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und sich Hilfe holen kann. Durch die Erfahrung der Anderen kann man so viel mitnehmen. Danke Noemi, dass du diesen Raum geöffnet hast!
    Ich fühle mich jetzt beseelt, ganz im Bliss und tatsächlich wohler in meinem Körper – besonders nach der Tanz-Session. Ich nehme aus dem Tag ganz viele Eindrücke, Impulse und Liebe mit und das Wissen, dass ich nicht allein bin. Liebe Noemi, bitte behalte deine liebevolle, mitfühlende Art! Es war ganz wundervoll!

    Sarah Thum von Herzraum Yoga

    Die Elemente des Workshops

    Alle Elemente wie Coaching-Übungen, Meditationen und Austausch habe ich sorgfältig danach ausgewählt, dass sie ermutigend und bestärkend sind. Ich selbst habe durch die liebevolle, annehmende Atmosphäre von Yogaklassen so viel Selbstakzeptanz aufgebaut, dass ich Yogalehrerin werden wollte, um dieses Gefühl weiterzugeben. Nun werden wir keine Vinyasa-Klasse machen (was der Fokus meiner Ausbildung war), aber sanftes Yin Yoga und ein bisschen intuitives Stretching und Tanz. Alles ist bewusst niederschwellig und für Anfängerinnen geeignet, sodass niemand Angst haben muss, etwas falsch zu machen. Hier ein Überblick über alle Elemente des Workshops – dabei sind nur der Opening Circle und der Schlußteil fest eingeplant, alles dazwischen darf auch mal mit den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen fließen.

    Opening Circle und Vorstellungsrunde

    Zu Beginn eines solchen Workshops ist man als Teilnehmerin meist ein bisschen aufgeregt und neugierig. Im Opening Circle kommen wir an, nehmen zum ersten Mal Kontakt zueinander auf und ich erzähle von den Regeln des Tages, die dir Sicherheit geben sollen: Du darfst jederzeit den Raum verlassen, du darfst jederzeit teilen, wie es dir geht, du darfst jederzeit zeigen, dass du Unterstützung brauchst. Jedes Gefühl darf in diesem Safe Space sein. Anschließend machen wir eine erste Übung, die dir ganz viel Liebe geben wird (mehr wird nicht verraten).

    Reflexion und Austausch

    An diesem Tag kannst du dir die Zeit nehmen, mal hinzuschauen und zu reflektieren, etwas, was im Alltag meist untergeht. Wir schauen zusammen hin, wo du stehst, wie du dahin kamst und wo du gerne hin möchtest, was deinen Körper betrifft. Durch das bewusste Aufschreiben der Antworten setzt du neue Gedanken frei, lässt dich vielleicht von dir selbst überraschen. Schreiben führt dazu, noch einmal ganz neuen Zugang zu Themen zu finden. Anschließend tauschen wir uns im Kreis oder in kleineren Gruppen aus, was wir aufgeschrieben haben und erfahren dadurch, dass wir nicht alleine sind mit unseren Themen. Wir schmeißen als Gruppe all unser Wissen zusammen und teilen unsere Erfahrungen miteinander, um uns so zu ermutigen, bestärken und uns ganz konkrete Tipps zu geben, wie gelebte Körperakzeptanz aussehen kann.

    Bestärkende Coaching-Übungen

    Ich führe dich durch Coaching-Übungen, bei denen du körperlich erfahren kannst, wie sich deine neue Selbstakzeptanz konkret anfühlen kann. Du bekommst Tools an die Hand, die du jeden Tag nutzen kannst, um deine Selbstakzeptanz zu stärken.

    Geführte Meditationen

    Ich führe dich durch Meditationen, in denen du dich liebevoll mit deinem Körper verbindest. Durch meine Stimme und die bequeme Haltung im Sitzen oder liegen kommst du leicht in einen meditativen Zustand und kannst dich ganz hineinsinken und anleiten lassen.

    Gemeinsames Mittagessen

    Es ist eine bewusste Entscheidung von mir, kein Catering zu bestellen, sondern es so zu gestalten, dass jede Teilnehmerin etwas zu essen mitbringt. Das macht nämlich richtig viel Spaß von allem zu probieren und sich auszutauschen! Das Essen sollte dabei möglichst vegan oder zumindest vegetarisch sein, sodass alle mitessen können. Wer irgendwelche Unverträglichkeiten hat, kann sich gerne vorher bei mir melden, dann berücksichtige ich das bei der Koordination. In der Pause ist dann genug Zeit zum gemeinsamen Essen oder sich auch mal bewusst zurückzuziehen.

    Yin Yoga, intuitive Bewegung und Tanz

    Das Herzstück des Workshops ist der Tagesabschluss, der pure Wellness ist. Hier nehmen wir uns noch mal ganz viel Zeit, loszulassen, Energie durch den Körper zu bewegen und uns selbst mit Liebe und Dankbarkeit zu verbinden. Wir starten mit ruhigem Yin Yoga, gehen über in intuitive, freie Bewegung und Tanz und beenden schließlich mit einem langen Shavasana mit einer geführten Meditation.

    Yoga war für mich eines der wichtigsten Puzzleteile auf dem Weg zu mehr Körperakzeptanz und Selbstliebe und um das weiterzugeben habe ich selbst eine Ausbildung zur Yogalehrerin abgeschlossen. Yin Yoga ist ein ruhiger Yogastil, der, so wie ich ihn nutze, keine Vorerfahrung braucht und damit niederschwellig für alle Teilnehmerinnen machbar ist. Dabei werden die einzelnen Asanas (Positionen) über einen längeren Zeitraum von einigen Minuten gehalten. Der Atem fließt frei und du kommst innerlich total zur Ruhe, Anspannung wird gelöst und tiefe Entspannung entsteht. Durch Yin Yoga kann man am eigenen Körper erfahren, was es heißt, die eigenen Grenzen zu akzeptieren und zugleich völlig loszulassen.

    Nach dem Yin Yoga wird unsere Praxis dynamischer. Wir kommen in intuitive Bewegung, bewegen unsere gesamte Wirbelsäule, um die Energie des Tages freizulassen und abzuschütteln und gehen in Tanz über. Inspiriert vom Extatic Dance bewegen wir uns frei, genauso wie wir wollen, ohne Verurteilung oder darüber nachzudenken, wie wir aussehen. Das kann sich am Anfang noch etwas seltsam anfühlen, aber du wirst sehen, wie befreit du dich anschließend fühlst. Meine Playlist führt dich dabei von meditativen, ruhigen Bewegungen hin zu einem ausgelassenen, unbeschwertem Körpergefühl.

    Entspannt, gelöst und frei bist du danach in der richtigen Stimmung, um es dir noch mal gemütlich zu machen und dich von mir in einer geführten Meditation durch deinen Körper leiten zu lassen und ihm ganz viel Dankbarkeit und Anerkennung zu schenken. Das ist der perfekte Abschluss für diesen spannenden, intimen, manchmal herausfordernden, aber auch so wohltuenden Tag.

    FAQ

    Wird Hermine auch dabei sein?

    Für alle, die sie nicht kennen: Hermine ist meine kleine, rumänische Straßenhündin und nein, sie wird (im Normalfall) leider nicht dabei sein. Ich möchte mich an diesem Tag ganz meinen Teilnehmer*innen widmen und das geht nicht, wenn ich noch meinen Hund im Blick haben und mit ihr zwischendurch raus muss.

    Wie viel Yoga muss ich „können“?

    Es ist keinerlei Yoga-Erfahrung notwendig, Matten und Hilfsmittel sind in der Regel im Yogastudio vorhanden (falls nicht, sage ich bescheid bzw. kümmere mich darum). Du brauchst nur bequeme Kleidung.

    Ist der Workshop auch etwas für mich, wenn ich schüchtern bin oder noch Angst davor habe, mich mitzuteilen?

    Ja, absolut. Ich suche mir die Räume bewusst danach aus, dass man sich dort pudelwohl fühlen kann und wir ganz ungestört sind. Jede darf in der Runde nur das teilen, was sie möchte und ich beteilige mich auch, sodass du siehst, dass wir alle auf einer Stufe sind. Wenn du zwischendurch mal raus möchtest und Zeit für dich oder eine Umarmung brauchst, ist das absolut kein Problem.

    Muss ich im Bikini kommen?

    Neeeeein, du musst nicht im Bikini kommen! Wir werden uns nicht damit beschäftigen, wie wir aussehen, sondern nur damit, welches Gefühl wir zu unserem Körper haben. Ich habe das Bild von mir im Bikini nur in meinem Marketing, weil es für mich zeigt, dass ich mit meinem Körper Frieden geschlossen habe, so wie er ist.

    Wenn du gerade in Therapie bist…

    Falls du dich gerade wegen deines Körperempfindens oder einer Essstörung in Therapie befindest, kläre bitte mit deinem Therapeuten, ob der Workshop für dich geeignet ist. Dafür kann ich dir sehr gerne den detaillierten Ablaufplan und Inhalt zukommen lassen.

    Falls du jetzt neugierig geworden bist und noch mehr Fragen hast, melde dich gerne bei mir unter post@noemichristoph.com oder schreib mir über Instagram oder Facebook. Und falls du dabei sein möchtest, findest du die Anmeldemodalitäten hier: Events

    Ich würde mich sehr freuen, diesen Tag gemeinsam mit dir zu verbringen!

    Alles Liebe,
    Noemi

  • Fast nackt unter Fremden – so ging’s mir beim Unterwäscheshooting für Coco Malou

    (Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung für Coco Malou.)
    Fast nackt unter fremden Menschen – so könnte die Zusammenfassung eines Albtraums lauten, aber für mich war diese Situation ein wahr gewordener Traum. Denn vor ein paar Wochen hatte ich mein erstes Unterwäsche-Shooting mit der nachhaltigen, fair produzierten Marke Coco Malou – ich sage bewusst erstes, denn ich freue mich sehr, falls noch welche folgen sollten. Aber der Reihe nach: Corinna, die Gründerin von Coco Malou hatte ich im Januar in Berlin auf einer Party der Fashionchangers getroffen. Obwohl sie einen wunderschönen, erfolgreichen Blog hat (Kissen und Karma), lernte ich Corinna an diesem Abend erst kennen und fand ihre aufgeschlossene, fröhliche Art auf Anhieb total sympathisch. Dieses Video entstand an dem Abend, ich und Corinna im Vordergrund:

    Mit dabei Mia von heylilahey, meine liebste Freundin Kea von Garnier und Stef, die unter @la_frecks auf Instagram bekannt ist – allesamt wunderbare Frauen auf Mission, die Welt zum besseren zu verändern!

    Und wie die modernen Kooperationsgeschichten heute so geschrieben werden: Ich folgte ihr, sie folgte mir, bekam mit, dass ich viel im Bereich Körperakzeptanz mache und kam im Frühjahr mit folgender Nachricht auf mich zu: „Du, sag mal, off topic: Könntest du dir eigentlich mal vorstellen, für Coco Malou zu modeln? Ich suche gerade nach etwas mehr Diversity und finde es toll, wie positiv und offen du die Selflove vorlebst.“ Mein Freude darüber war RIESIG und meine erste Reaktion „Ja aber na klar!“ – Da hatte ich mal wieder vergessen, dass trotz eindeutigem Ja trotzdem viel Aufregung herrschen kann, wenn es soweit ist. 😉 Einen Termin mit allen Beteiligten (Fotograf, Make-Up, anderes Model, Requisite, Corinna..) zu finden, gestaltete sich als kleine Herausforderung, aber im Juli war es dann soweit: Das Shooting in Stuttgart stand vor der Tür.

    Bammel am Shootingtag

    Not gonna lie, egal wie viel „Ja!“ meine erste Entscheidung beinhaltete, von innen kommendes, total überzeugtes „JA“ zu der ganzen Sache: Die Woche vor dem Shooting wurde ich zunehmend nervöser. Als es dann endlich soweit war, fuhr ich mit meinem pochendem Herzen im Gepäck im Zug nach Stuttgart und wanderte den Berg hinauf zu dem schönen, großen Backsteingebäude, dem Social Impact Lab, in dem Corinnas Büro sitzt. Vorher hatte Corinna mich instruiert, nichts Einschneidendes zu tragen, schließlich sollten die Fotos nicht groß retouchiert werden und ein Strumpfhosenabdruck am Bauch macht sich nicht gut, ich war also bestens vorbereitet schon mal ohne BH unterwegs – diesmal nicht aus Protest oder Bequemlichkeitsgründen, sondern weil ich Model bin (kleiner Scherz, ich schreib das einfach zu gerne, weil es sich absurd anfühlt).

    Judith (Eschstruth.beauty) war unsere Stylistin
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography

    Im Büro angekommen, begrüßte Corinna mich herzlich und meine Nervosität lies so langsam nach, als ich sah, wie nett alle Anwesenden waren, eh klar, denn nette Menschen versammeln immer andere nette Menschen um sich, quasi ein Naturgesetz. Nachdem ich das Fotostudio mit der schönen, altmodischen Couch als Requisite bestaunt hatte, durfte ich mich erstmal gemütlich in einen Bürostuhl setzen, wurde vom Ventilator bepustet und bekam von der Stylistin Judith eine Gesichtsmaske aufgelegt. What a life!

    Nach dem Make-Up ging es los und ich durfte mich offiziell aus- und umziehen – ganz unglamourös im Klo, aber so ist das bei kleinen Startups und ich als Campingfan bin ja total unkompliziert, fand’s abenteuerlich und hatte Spaß. Gewandet in einen Kimono, den Corinna für den Weg vom Klo durch den Flur zum Shooting bereitstellte, stand ich also zum ersten Mal zwischen lauter fremden Menschen halb nackt im Scheinwerferlicht. Zuvor auf der Toilette hatte ich noch in den Spiegel gesehen und mir war leicht mulmig geworden. Was, wenn Corinna enttäuscht ist, wenn sie mich sieht? Was, wenn denen jetzt auffällt, WIE viel Cellulite ich am Hintern hab und sich alle denken, oh my, was tut die hier? Das Gute war: Im Fotostudio war kein Spiegel und damit weniger Platz für meine aufploppenden Selbstzweifel (vielleicht ein Life Hack, einfach alle Spiegel anhängen.. Nee Quatsch – sich selbst annehmen zu lernen ist immer noch der beste Life Hack).

    Corinna und ich am Set
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography

    Ich legte also den Kimono ab und alle verhielten sich ganz normal. Keiner sah mich komisch an oder runzelte die Stirn. Puh, das wäre schon mal geschafft! Und dann ging es los: „Hier setz dich mal auf das Sofa, zieh dieses Hemd an, halte die Haare so…“

    Ich stellte fest, dass es mir am schwersten fiel, „natürlich“ zu gucken, denn anscheinend steckt in mir eher ein kleines PinUp-Girl, das angeknipst und mit allen Zähnen strahlen kann denn eine geheimnisvolle, verrucht-sexy dreinblickende Schönheit.

    Trying to look sexy 😉

    So langsam taute ich auf und es begann, Spaß zu machen. Irgendjemand kam auf die Idee, Musik anzumachen und ich hüpfte ein wenig herum, was mir dabei half, locker zu werden.

    Weshalb meine Fotos im Großen keinen Unterschied machen, aber im Kleinen schon

    Foto: Corinna Borucki

    Bei dem Shooting beobachtete ich mich selbst und stellte fest, dass ich trotz besseren Wissens, trotz feministischem Anspruch alles tat, um konventionell schön auf den Fotos auszusehen. Ich drückte meinen Rücken durch, schob meinen Arsch raus, streckte mich in die Länge. Ich stellte das fest und tat es trotzdem und finde mich dabei okay, denn schließlich bin ich eine Frau, die innerhalb dieses patriarchalen und mysognynen Systems aufgewachsen ist und sich somit nicht davon freisprechen kann, davon beeinflusst zu sein. Für mich war es eine ausreichend große Herausforderung, mich in Unterwäsche fotografieren zu lassen. Mich ungeschminkt und ungepost fotografieren zu lassen, wäre natürlich noch krasser im Sinne von aktivistischer gewesen (aber war ja auch gar nicht gewollt). Womit wir zu dem Dilemma solcher Unterwäschefotos kommen. Mir ist bewusst, dass man mit Fotos von meinem Körper (weiß, able-bodied, nicht mehr-, aber auch nicht niedrig-gewichtig, relativ jung,…) keine „echte“ Veränderung in dem Sinne erreichen kann, dass tatsächlich eine andere Perspektive gezeigt wird. Das was ich getan hab, bewegt sich immer noch im Bereich dessen, was gesellschaftlich total okay geht – Eine halbnackte Frau mit einem wunderschön geschminkten Gesicht, eingedrehten Haaren und glatter Haut. Trotzdem war es für mich und für viele andere Frauen, die sich mit mir identifizieren können, etwas Besonderes und Mutmachendes.

    Und dann kam diese wunderschöne Frau rein…

    Nachdem meine Fotos fertig waren, kam meine Shootingpartnerin Franzi rein und ich war, so kitschig das klingt, direkt geblendet von ihrer Schönheit. Sie ist nicht nur groß und schlank wie ein „richtiges“ Model, sondern war auch noch braun gebrannt und hatte wunderschöne Haut und Zähne. Noch dazu hat sie es geschafft, zu posen und dabei GUT auszusehen und nicht wie ich, die nach jedem gewollten sexy Blick ins Kichern ausbrach. 😉 Ich spürte, wie mich ihre Anwesenheit einschüchterte und das Gefühl in mir aufstieg, total unattraktiv neben ihr zu sein. Zum ersten Mal an diesem Tag spürte ich einen Stich bei dem Gedanken, als das „weniger schöne Model“ gebucht worden zu sein (was natürlich Quatsch ist). Der altbekannte Vergleich, hello, not nice to see you!

    Corinna, Franzi und ich
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography

    Meine Entscheidung und Macht liegt darin, was ich mit solchen Gedanken mache und ich entschied mich, genau entgegengesetzt zu handeln, nämlich mich ihr nicht zu verschließen, sondern ihr offen zu begegnen. Aus meinen Workshops weiß ich schließlich, dass nahezu jede Frau schon mal Probleme mit sich hatte, egal wie wunderschön sie ist, die Chancen, dass wir uns viel ähnlicher waren, als es auf den ersten Blick schien, standen also gut (und wenn sie die selbstzufriedenste Frau der Welt wäre – ey das feiere ich erst Recht, schließlich wünsch ich mir das für alle Frauen). Franzi stellte sich als unglaublich nette, total entspannte, coole Frau heraus. <3 Sie nahm mich später im Auto mit nach Hause und wir hatten ein richtig tolles Gespräch, in dem sie mir auch erzählte, dass sie nur noch für ausgewählte faire Marken modelte, weil ihr das Business mit dem Druck, schön und schlank zu sein, zu viel Stress gemacht hatte.

    Nachdem wir im Studio fertig waren, fuhren wir noch auf ein Feld bei Kornwestheim und machten weitere Fotos unter freiem Himmel.

    Weshalb mir dieses Shooting so viel bedeutet hat

    Wer mir schon eine Weile folgt, weiß um meine jahrelange Diätgeschichte und meine Suche nach mehr Körperakzeptanz. Ich habe in meinem Leben schon über 30 Kilo zu- und wieder abgenommen und grade als Teenager sehr viel Ablehnung bis zu Mobbing für mein Aussehen erlebt. Mein Körper hat Dehnungsstreifen und zu viel Haut an einigen Stellen und während es mir inzwischen leicht fällt, darüber zu sprechen, spüre ich immer noch den alten Schmerz in mir sitzen, der mich jahrelang begleitet hat. Nur tut er nicht mehr weh, sondern ist ein Teil von mir geworden, der eben da ist und zu mir gehört. Dieses Shooting war für mich ein weiterer Schritt auf meinem Weg zu mehr Freiheit in meinem Körper und genau deshalb bedeutet es mir so viel. Denn das hatte ich so lange nicht: Das Gefühl, gut zu sein, genau wie ich bin und mich frei und unbeschwert bewegen zu dürfen. Das dieser Körper, wegen dem ich so lange gelitten habe, jetzt der Grund dafür ist, so ein Shooting zu machen… Das macht mich so glücklich. Und noch glücklicher macht es mich, wenn ich anderen Frauen dadurch Mut machen kann.

    Und danach?

    Nach insgesamt 5 Stunden waren wir mit allen Fotos und Outfits fertig und Franzi nahm mich mit zurück nach Hause. Gemeinsam fuhren wir durch die Dunkelheit und den beginnenden Regen Richtung Karlsruhe und ich fühlte mich erleichtert, den Tag so erfolgreich hinter mich gebracht zu haben. Vor allem aber fühlte ich mich stolz. Darauf, mutig diese Entscheidung getroffen zu haben und trotz meiner Nervosität morgens nicht einfach abgesagt und im Bett geblieben, sondern mich auf den Weg gemacht zu haben. Denn meine innere Stimme hatte mir gesagt, dass das das Richtige ist und das, was ich tun soll, nur die Angst hatte sich mal wieder aufgespielt. Aber inzwischen weiß ich, dass die manchmal dazugehört. Und das ist okay.

    Und jetzt wollt ihr sicher noch ein paar Fotos sehen…

    Here we go:

    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Foto: Corinna Borucki
    Foto: Corinna Borucki

    Und falls du das jetzt liest und denkst, „Wow, so viel Mut hätte ich auch gerne..“ – auch ich hab einen laaangen Weg hinter mir, mich selbst so anzunehmen wie ich bin und kann deine Gedanken absolut nachvollziehen. Falls du dir Unterstützung auf dem Weg hin zu mehr Körperakzeptanz wünschst oder Lust auf Austausch in einer intimen Frauenrunde hast, schau dir meine Workshop-Termine und Coachings an.

    Alles Liebe, Noemi ♥


    Fotoshooting-Beteiligte

    Sinnliche, fair produzierte und umweltfreundliche Unterwäsche von Coco Malou – Danke für diese Erfahrung, Corinna!
    Haare und Make-Up: Judith Eschstruth Eschtruth.beauty
    Fotograf: Kai Dietrich Zeitlos.Photography
    Set Styling und Planung: Rebecca Worbs Kiwi Visions

  • Intuitiv essen – Die Basics

    Intuitiv Essen ist ein so spannendes und umfassendes Thema, das ich ihm vor einiger Zeit eine gesamte Themenwoche bei Instagram gewidmet habe. Meine Stories dazu stießen auf sehr viel positive Resonanz und so habe ich spontan vorgeschlagen, eine gemeinsame Challenge daraus zu machen, bei der wir einige Tage üben, intuitv(er) zu essen. Als Vorbereitung darauf fasse ich hier noch einmal die Basics der Methode zusammen.

    Wie das intuitive Essen als Methode entstand

    Weil ich es so spannend finde, da das Buch von zwei Ernährungswissenschaftlerinnen geschrieben wurde, hier die Entstehungsgeschichte von Elyse Resch/Evelyn Tribole: „Intuitive eating“, DER Bibel des intuitiven Essens, die erstmals 1995 veröffentlicht wurde.

    Resch und Tribole sind beide Ernährungswissenschaftlerinnen bzw. -therapeutinnen und stellten sie mit den Jahren fest: Patient*innen, die abnehmen wollten, waren immer nur eine gewisse Zeit in der Lage, sich an ihre Ernährungspläne zu halten. Irgendwann überaßen sie sich. Anschließend suchten sie die Schuld bei sich und ihrer Willenskraft, nicht etwa im Plan der Ernährungswissenschaftlerinnen.

    Resch und Tribole hingegen verstanden: Diäten an sich sind in den allermeisten Fällen dazu verdammt zu scheitern und erhöhen darüber hinaus auch noch erheblich die Chance, in der Zeit danach zuzunehmen oder ein gestörtes Essverhalten zu entwickeln (im Buch gibt es zahlreiche Belege für diese These). Als Antwort auf ihre Erfahrungen entwickelten sie gemeinsam die Methode des intuitiven Essens.

    Was ist intuitives Essen?

    Intuitiv Essen ist eine Ernährungsweise, die darauf beruht, dass man seiner eigenen inneren Stimme und Körperweisheit vertraut und sich danach ernährt. Für mich die natürlichste Art, sich zu ernähren und deshalb ist für mich das beste Bild, um sich das Konzept auf einen Blick vorzustellen, das kleiner Kinder, die super Beispiele für intuitive Esser sind. Wie isst ein kleines Kind deiner Meinung nach?

    Ein paar Antworten aus der Community auf diese Frage waren:

    • Dann, wenn es Hunger hat
    • Nur was ihm schmeckt und bis es satt ist
    • Das, was es braucht
    • Nach Gefühl, es isst instinktiv was es braucht und meidet Allergene

    Ein kleines Kind isst, wenn es hungrig ist. Es isst, worauf es Lust hat. Es isst in seinem eigenen Tempo. Es isst ohne Ablenkung. Es hört auf, wenn es satt ist.

    Ein kleines Kind isst intuitiv und zwar, weil es noch keine von außen aufgedrückte Meinung zum Thema Essen hat und in guter Verbindung zu seinem Körper steht. Und es hat das Urvertrauen, dass es beim nächsten Hunger wieder etwas geben wird. Und wie ist das bei Erwachsenen?

    Wie isst ein Intuitiver Esser?

    „Intuitive Esser richten sich nach ihren Hungersignalen und essen, ohne sich schuldig zu fühlen. Der intuitive Esser ist ein nicht von außen beeinflusster Esser.“

    Resch/Tribole

    Leider ist das etwas, das sehr viele von uns verlernt haben, weil wir von klein an mit Infos und Vorbehalten zum Thema Essen konfrontiert werden:

    • „Lebensmittel xy ist ungesund“*
    • „Erst Mittagessen, dann Nachtisch“
    • „Iss den Teller auf, dann gibt’s morgen gutes Wetter“

    und so weiter…

    *Natürlich gibt es gesündere und ungesündere Lebensmittel. Aber auch ganz viel Übertreibung in diesem Bereich. Der menschliche Körper kann nämlich so einiges ab und bei so viel Nahrung wie wir im Laufe unseres Lebens aufnehmen, fallen viele Dinge gar nicht so sehr ins Gewicht.

    Beim intuitiven Essen geht es nicht darum, nur noch „ungesunde“ Lebensmittel zu essen. Es geht darum, die oftmals überhöhten Ängste, Einschränkungen und Schuldgefühle hinter sich zu lassen und zurückzufinden zu einem Vertrauen in sich selbst.

    Zu dem Vertrauen, dass der Körper weiß, was er braucht. Zu dem Vertrauen, dass sich alles wieder ausgleicht und Tage mit mehr Essen von Tagen mit weniger Essen in Balance gebracht werden.


    Richtlinien intuitiven Essens

    Hierbei handelt es sich um Richtlinien, aber nicht um Regeln. Das ist keine neue Diät und du musst schauen, was dabei für dich passt. Manches wird dir schwer fallen und manches leichter. Manches musst du üben und manches kannst du gleich.

    Richtlinien des Intuitiven Essens (nach Geneen Roth):
    1. Iss, wenn du Hunger hast.
    2. Iss im Sitzen in in einer ruhigen Umgebung. Das Auto gehört nicht dazu.
    3. Iss ohne Ablenkung wie Handy, Fernsehen, Bücher, intensive oder angstauslösende Gespräche.
    4. Iss, wonach dein Körper verlangt.
    5. Iss, bis du satt bist.
    6. Iss so, dass andere dich sehen (könnten).
    7. Iss mit Freude, Genuss und Lust.

    Gehen wir alle Richtlinien nacheinander kurz durch.

    1. Iss, wenn du Hunger hast

    Das bedeutet, zu essen, wenn man Hunger verspürt, der sich durch individuelle Symptome wie Magenknurren, Hungergefühl (ha), Angespanntheit, Magendrücken bemerkbar macht. Am besten ist dabei, nicht ZU hungrig zu sein, denn dadurch neigt man dazu, zu schnell und zu viel zu essen, was dazu führt, dass man danach unangenehm voll ist.

    Ein Werkzeug des intuitiven Essens ist die Hungerscala, auf der man seinen Hunger von 0 (ausgehungert) bis 10 (unangenehm voll) einschätzt. Essen sollte man bei 3,4 und aufhören bei 7,8.

    2. Iss im Sitzen in einer ruhigen Umgebung. Das Auto gehört nicht dazu.

    Intuitiv essen bedeutet auch, seinen Hunger, seinen Körper ernst zu nehmen und respektvoll zu behandeln. Das heißt, sich selbst zu gönnen, dass man sich hinsetzt und seine Aufmerksamkeit aufs Essen richtet. Klar kann man mal im laufen oder stehen essen – das ist nicht schlimm. Aber je öfter du deinen Hunger und dir selbst ein schönes Setting gönnst, desto mehr wirst du merken, wie du daran keine Freude mehr hast (ich lehne es ab, im gehen zu essen, außer es geht um Eis!).

    3. Iss ohne Ablenkung wie Handy, Fernsehen, Bücher, intensive oder angstauslösende Gespräche.

    Oha! Waaaaas?! Ja, ich weiß, das ist für viele eine riesige Herausforderung. Und du musst das auch nicht immer machen. Aber überleg mal, wann hast du zuletzt ohne Ablenkung gegessen? Auch hier geht es darum, sich selbst spüren zu lernen. Und dich selbst spüren kannst du nicht, wenn deine Aufmerksamkeit auf etwas völlig anderes gerichtet ist. Wenn dir das schwer fällt: Laaaaangsam einsteigen. Beginn zum Beispiel damit: 5 Bissen einer Mahlzeit ohne Ablenkung. Und dann schau mal, wie es läuft.

    4. Iss, wonach dein Körper verlangt.

    Erlaube dir, das zu essen, worauf du Appetit hast. Wenn du dir nicht sicher bist, stell dir folgende Fragen: Auf welche Konsistenz habe ich Lust? Weich, knusprig, cremig..? Auf welchen Geschmack habe ich Lust? Süß, herzhaft,..? Wie soll sich das Essen im Mund anfühlen? Brauche ich etwas Nahrhaftes oder etwas leichtes..?

    Hier geht es ganz viel darum, alles zu vergessen, was du über Ernährung weißt und wieder dir selbst vertrauen zu lernen. Und NEIN, du wirst nicht nur noch TK Pizza und Eis essen. Kein Körper will das. Diese Gelüste kommen daher, dass man sich bestimmte Nahrungsmittel so lang verboten oder eingeschränkt hat, dass man sich nicht erlaubt, davon mal so viel zu essen, bis man satt ist oder sie regelmäßig zu essen. Jede Schokolade verliert ihren Reiz, wenn du dir erlaubst, jede deiner Mahlzeiten nur aus Schokolade bestehen zu lassen! Mach das 5 Mal hintereinander und es hängt dir zum Hals raus und du willst einen Salat. 🙂

    5. Iss, bis du satt bist

    Das bedeutet, dass du mit Essen aufhörst, wenn du satt bist. Das kann am Anfang sehr schwer sein, wenn man z.b. gewohnt ist, den Teller leer zu essen. Daran musste ich auch hart arbeiten, aber das ist Gewohnheit und wird mit Zeit und Geduld besser. Was sehr dabei hilft: Wenn du weißt, dass du JEDERZEIT wieder was essen kannst, sobald du hungrig bist. Das ist keine Diät!

    Und auch kleine Mengen aufzuheben „lohnt sich“. Schon alleine, weil du dir dadurch selbst immer wieder beweisen kannst, dass du dir das Wert bist. Du achtest auf dich! Und wenn das heißt, dass ein winziger Löffel Lasagne oder ein Stück Pizza in den Kühlschrank wandert (ja, das ist advanced level, aber möglich!). Und falls du dir Gedanken machst, dass du Essen nicht verderben lassen möchtest, hier noch ein Zitat aus unbekannter Quelle, das mir und anderen sehr hängengeblieben ist…

    Dein Magen ist kein Mülleimer.

    Wenn du etwas nicht wegwirfst, sondern es lieber aufisst, dann stellst du dein eigenes Wohlbefinden hinter den eigentlich guten Gedanken, nichts zu entsorgen. Ich plädiere nicht dafür, Essen wegzuwerfen, sondern hebe immer sehr viel auf, aber wenn sich diese Frage situationsbedingt stellt: Dann ist es mir lieber, etwas wandert in den richtigen Mülleimer anstatt dass ich es aufesse.

    6. Iss so, dass andere dich sehen könnten.

    Hier geht es wieder um Respekt vor dir selbst. Setz dich hin. Iss nicht zu schnell, kau ausreichend. Nimm dir Besteck. Mach dir vielleicht einen schönen Platz zurecht, auch wenn du alleine bist. Wenn du fancy drauf bist, zünde dir ’ne Kerze an. 😉

    Wenn du vorm Fernseher essen magst, richte dir trotzdem deinen Teller schön an. Auch da kannst du ausreichend kauen und immer mal wieder in dich hineinhören, um deinen Hunger zu überprüfen.

    7. Iss mit Freude, Genuss und Lust.

    Sehr einfach für jemanden, der Essen liebt und keine Einschränkungen macht, umso schwerer für jemanden, der sich aufgrund von Überzeugungen, Abnehmwunsch oder ähnlichem einschränkt! Dabei gehört Essen zu DEN sinnlichen Genüssen unseres Menschseins. Wir müssen es tun, um zu überleben, aber gleichzeitig können wir sooo viel Freude daraus ziehen. Wenn du dir vornimmst, nur noch mit Genuss zu essen, wirst du wählerischer. Es geht nicht mehr so gut für dich, mit „irgendwas“ deinen Hunger zu stillen, sondern du beginnst damit, für dich selbst zu kochen oder alleine den Weg zu deinem Lieblings-Pizzaladen einzuschlagen. Und dadurch steigert sich auch die Gesamtqualität deines Alltags – Hin zu mehr Freude und Genuss.


    Q&A

    Vorweg: Lass mich sagen, dass das hier alles nur Vorschläge und Ideen sind. Im Endeffekt gilt immer, was deine innere Stimme dir sagt und nicht, was irgendein*e vermeintliche*r Expert*in erzählt. Zusätzlich möchte ich noch mal mein tiefes Verständnis für jegliche Skepsis dem Thema gegenüber ausdrücken. Auch ich hab mich jahrelang nicht getraut, mich wirklich darauf einzulassen, weil ich so Angst davor hatte, die Kontrolle loszulassen. Aber es hat sich so, so gelohnt und das wünsche ich mir auch für dich.

    Wie fange ich an?

    Das Schöne ist, wir müssen jeden Tag essen, das heißt, du hast mehrmals am Tag die Chance, dich mit dem intuitiven Essen zu beschäftigen (yay!).

    Ganz, ganz wichtig für den Anfang: Konzentriere dich darauf, Essen und Genuss wieder für dich zu entdecken und lass jeden Gedanken an Zu- oder Abnehmen erstmal sein. Intuitiv essen ist NICHT deine neue Diät! Ja, dazu gehört auch, aufzuhören, wenn man satt ist und nicht zu essen, wenn man keinen Hunger hat. Aber erstmal geht’s darum, wieder den Spaß zurück zu gewinnen und nicht darum, diese Regeln perfekt anzuwenden und dadurch wieder in eine Diätmentalität zu geraten.

    Immer wenn du Hunger spürst, geh in den Dialog mit dir:
    Frag dich, worauf hast du Appetit?
    Auf welche Konsistenz? Auf welchen Geschmack? Auf welche Kombination?

    Und dann versuche, dieses Bedürfnis so gut wie möglich zu erfüllen. Das kann am Anfang bedeuteten, dass du durch die ganze Stadt radelst, weil du so Lust auf dieses eine Stück Kuchen hast. Dadurch, dass dein Körper merkt, dass du nun bereit bist, ihm zu geben was er möchte, gewinnst du neues Selbstvertrauen.

    Wie nehme ich nicht zu, wenn ich intuitiv esse?

    Generell kann man sagen: Lagst du vorher mit dem Essen immer über deinem Bedarf, wirst du mit intuitivem Essen tendentiell abnehmen (weil du ja aufhörst, wenn du satt bist), langst du immer unter deinem Kalorienbedarf wirst du eher zunehmen. Kann sein, dass sich dann die Frage stellt, willst du lieber zunehmen und dafür dein Verhältnis zum Essen heilen oder lieber dünn bleiben? ICH WEISS, DIE ANTWORT IST SEHR SCHWER und ich versteh es, wenn du dich das noch nicht traust. Diese Entscheidung musst du irgendwann für dich treffen und egal, we du dich entscheidest, ich kann beides nachvollziehen.

    Wie machst du das mit dem einkaufen? Tendentiell öfter oder nicht?

    Ich hab noch nie sowas wie Wocheneinkauf gemacht und kaufe tendentiell spontan ein, wenn ich was brauche, habe aber auch Glück, dass ich gegenüber eines Ladens wohne.. Nicht zu weit entfernt vom Supermarkt wohnen war für mich aber auch schon immer wichtig. Generell würde ich sagen: Besonders am Anfang ist es wichtig, dass du dir selbst beweist, dass du deine Wünsche erfüllst und versuchst, dir das zu besorgen, worauf du grade Lust hast.

    Bei mir war es so, dass diese akuten Gelüste weniger wurden, je länger ich intuitiv gegessen habe und inzwischen bin ich viel eher bereit, einfach was aus dem zu machen, was da ist, dadurch lässt sich also auch besser einkaufen. Ich kaufe einfach Dinge, die ich generell mag oder Zutaten für Gerichte, die ich gern koche und das passt dann, ansonsten geh ich noch mal los.

    Wie geht man mit Appetit um, wenn man eigentlich nicht hungrig ist?

    Ich würde hier unterscheiden in Appetit auf etwas, was gerade da ist (der Appetit entsteht, weil du es siehst) und emotionalem Essen. Bei Appetit auf etwas, das gerade da ist: Nimm dir was davon und genieß es. Oder nimm dir was für später. Mach dir bewusst, dass du Sättigung weniger gut spürst, wenn du keinen richtigen Hunger hattest. Das kann aber auch bedeuten, dass schon eine kleine Menge reicht. Ich halte nichts davon, nie was Leckeres zu essen, das grade da ist, aber wenn man das weiß, fällt es leichter, sich nicht zu überessen.

    Geht es um emotionales Essen, helfen vielleicht folgende Fragen: Was möchtest du durch das Essen erreichen, wie würdest du dich gerne dadurch fühlen? (Zb beruhigt, abgelenkt..) Frag dich: Wie könnte ich dieses Gefühl noch erreichen (außer durch Essen)? (Z. B. durch Austausch mit geliebten Personen, Zeit für dich..) Je öfter du das machst, desto besser wird dir bewusst, was das emotionale Essen bezwecken soll und du findest Alternativen dazu. Aber wie gesagt: Manchmal ist es auch ganz okay, außer es quält dich, dann solltest du dran bleiben.

    Heißt intuitiv essen auch ganz heftigen Gelüsten nachzugeben? Qualitativ und quantitativ?

    Ja, für mich heißt es das. Das kann zum Beispiel bedeuteten, dass Regeln wie „Snacks sind keine ganze Mahlzeit“ für mich nicht mehr gelten und ich statt richtigem Essen eine Tüte Chips zum Abendessen habe. Aber eben so, dass ich vorher Hunger habe, es also als richtige Mahlzeit einordne, und dass ich mir die Chips in eine Schüssel tue (Respekt vorm Essen und vor mir) und dass ich aufhöre, wenn ich satt bin (auch wenn in der Tüte noch was drin ist – könnte ja zum Frühstück weiteressen :D).

    Wie lernt man, auf seinen Körper zu hören? Woher weiß ich, was er braucht?

    Mit Achtsamkeit und Übung Übung Übung. Indem du dir angewöhnst, immer wieder in dich hineinzuhören und dich zu fragen, was du möchtest, welchen Geschmack, welche Qualität im Mund… Mit der Zeit wirst du immer besser darin, zu wissen, was du möchtest. Und wenn das manchmal bedeutet, nach den ersten Bissen doch noch mal um zu entscheiden.

    WIe kann ich mein Sättigungsgefühl wieder spüren lernen? Ich esse immer, bis der Teller leer ist und merke oft nicht, wann mein Körper genug hat.

    Wie achtsam bist du während des Essens? Je mehr Ablenkung, desto weniger bemerkt man, wann man satt ist. Lerne deine eigenen Sättigungssignale durch Beobachtung kennen, damit du besser darauf reagieren kannst. bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich beginne, schneller zu essen, wenn ich satt bin.

    Um dir die Gewohnheit abzutrainieren hilft Geduld.. Für mich war Teller leer essen auch lange der Endgegner. Ich hatte richtig körperliche Schmerzen dabei, wenn ich was übrig lassen musste. 😀 Ich habe das dann dadurch unterstützt, dass ich mich innerlich immer sehr dafür gelobt habe, wenn ich es geschafft hatte, was übrig zu lassen – erst recht wenn es nur eine Gabel war! Irgendwann wurde es dann zu einem Spiel, bei dem ich mir beweisen konnte, dass ICH ES WERT war, nicht alles aufzuessen, sondern auf mein Sättigungsgefühl zu hören.

    Wie lange hast du ungefähr gebraucht, um ein intuitives Essverhalten zu entwickeln?

    Hmm, ich glaube, das ging ziemlich direkt, nachdem ich mich bewusst dazu entschieden hatte, dem Ganzen endlich eine Chance zu geben.

    Tipps/Übungen um Prägungen aus der Familie zum Thema Essen verändern zu können?

    Wenn du deine eigene Prägung meinst: Dir bewusst werden, welche Überzeugungen daher rühren.
    Dir bewusst Gegenbeispiele dazu suchen.
    Dir immer wieder bewusst vor Augen führen, was davon Quatsch ist und wie man es auch sehen könnte.
    JEDEN ERFOLG FEIERN!

    Hast du Erfahrungen mit Online-Programmen zum Thema? Deine Meinung dazu?

    Hab ich nicht, meine Meinung ist: Wenn es sich richtig anfühlt – machen!

    Was, wenn ein Kleinkind am liebsten Süßes und Nudeln essen mag, obwohl Alternativen angeboten werden?

    Hier einige Gedanken dazu. Frag dich zunächst: Ist es überhaupt wirklich so oder siehst du vielleicht nur Beweise dafür und für anderes nicht (Stichwort Confirmation Bias)? Seit wann ist das so? Schon so lange, dass Bedenken deshalb überhaupt schon nötig sind?

    Kann es sein, dass dein Kind einen Schub hat und mehr Energie braucht? Dann hört das vielleicht wieder von selbst auf.

    Mach dir eine Deadline, bis zu der du ins Vertrauen gehst und wenn die Deadline erreicht ist, kümmerst du dich wieder darum. Vielleicht hat es sich dann schon erledigt.

    Ansonsten gibt es im „Intuitiv Abnehmen“ Buch ein ganzes Kapitel zum Thema, das du dir anschauen könntest.

    Ich finde es wirklich soo schwer aufzuhören, wenn noch was da ist? Tipps?

    Lass den Rest auf dem Teller und sag dir selbst, dass du in 5 Minuten weiterisst, wenn du dann noch möchtest. Ansonsten Übung Übung Übung. Es wird besser – versprochen!

    Wie vereinbare ich das mit Essen in der Mensa und Kollegen, die nach 3 Minuten fertig sind?

    Ohje, das fänd ich ÄTZEND. Ich würde versuchen, bei mir zu bleiben und mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Lass dich bitte nicht hetzen und bleib so gut bei dir, wie du kannst. Vielleicht nehmen sich die anderen ein Beispiel an dir irgendwann?


    Ich hoffe, diese kurze Einführung ins intuitive Essen hat dir schon etwas mehr Klarheit gebracht. Wenn du noch weitere Fragen hast, stelle sie mir gerne in den Kommentaren oder schreib mir, dann nehme ich sie auf.

    Alles Liebe, Noemi ♥

    Quellen: 
    Geneen Roth: Fühle dich selbst und iss, was du willst.
    Elyse Resch/Evelyn Tribole:Intuitiv abnehmen.(Originaltitel:Intuitive eating)

  • Selflove Sunday 2.0 – Mein Update nach einem Jahr

    Aufmerksame Leser*innen dieses Blogs erinnern sich vielleicht: Ende Januar 2018 war ich beim Selflove Sunday vom „I love spa“-Blog dabei (Link). Dort hab ich nicht nur mein allererstes „Bikinifoto im Internet“ ever gepostet, sondern auch sehr ausführlich von meiner langen Diätgeschichte erzählt. Als Jenny mich für ein Update anfragte, sagte ich sofort zu, denn ich freu mich einfach so sehr, wenn ich durch meine Geschichte andere Frauen ermutigen kann, zu sich zu stehen!

    Als es soweit war und die Woche anstand, in der ich das Foto machen wollte, war es trotzdem wieder eine große Herausforderung für mich. Ich hatte PMS, fühlte mich schwer und nicht besonders selbstbewusst. 😉 Aber Mut ist, wenn man es trotzdem macht, gell. Also lieh ich mir die gute Kamera eines Freundes, machte mich so zurecht, dass ich mich hübsch fand und bat meinen Freund, von mir die Fotos zu machen. Und hier gibt’s ein Shoutout für Manuel, der es nicht nur schafft, dass ich mich bei solchen Shootings total entspanne, sondern mir auch immer das Gefühl gibt, die schönste und begehrenswerteste Person des Planeten zu sein. <3

    Und so wurde es am Ende nicht das Foto, auf dem mein Körper am vorteilhaftesten aussieht, sondern das, auf dem ich lache und mich wohl fühle! 🙂 Das besagte Foto und mein Update mit Worten zu meiner Zunahme und wie ich damit umgehe, findet ihr bei I love Spa: https://ilovespa.de/2019/01/13/self-love-sunday-noemi-2-0/.

    Übrigens: Jenny such IMMER Teilnehmer*innen (ja, auch Männer dürfen sehr gerne :)). Falls ihr Lust habt, eure Geschichte zu erzählen und euch traut, ein Bikinifoto zu posten, meldet euch sehr gerne bei ihr.